Berlin/Kirchheim - Der drohende Streik der Ärzte an den Unikliniken im Südwesten könnte durch die Wiederaufnahme von Gesprächen zwischen Marburger Bund und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) abgewendet werden. Denn am Freitag trafen sich in Berlin die Spitzen beider Seiten, um zu sondieren, ob die Tarifverhandlungen wiederaufgenommen werden. Komme es übers Wochenende nicht zu einer Einigung, werde gestreikt, teilte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) mit.
Der MB Baden-Württemberg (Kirchheim/Kreis Esslingen) hatte von Montag an auch Streiks in den Häusern in Ulm, Heidelberg, Tübingen und Freiburg angekündigt. Für Mittwoch war eine landesweite Demonstration in Stuttgart geplant.
Die Ärztegewerkschaft fordert tarifliche Verbesserungen für die 20.000 Ärzte an Unikliniken, davon 4.000 im Südwesten, im Gesamtvolumen von 6,3 Prozent. Sie hatte Ende September die Gespräche nach fünf Verhandlungsrunden für gescheitert erklärt. Die TdL möchte nach Darstellung des MB bislang einen Abschluss nach dem Vorbild der Tarifeinigung für die Angestellten der Länder vom März, die weit unter den Ärzteforderungen lag.
MB-Bundeschef Rudolf Henke nannte als Bedingung für eine kurzfristige Wiederaufnahme von Verhandlungen, dass die TdL ihr «Tarifdiktat» zurücknehme und ein Angebot vorlege, dem zugestimmt werden könne.
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dpa/lsw