Baden-Württemberg Stiftung

Rund 33 Millionen Euro für Programme im Jahr 2022

Baden-Württemberg Stiftung (Bild: Baden-Württemberg Stiftung)

Die Baden-Württemberg Stiftung hat seit ihrer Gründung Programme und Projekte im Land mit mehr als einer Milliarde Euro gefördert. Im Jahr 2022 stehen für Programme in Bildung, Forschung, Gesellschaft und Kultur sowie für die Stiftung Kinderland und die Klimaschutzstiftung rund 33 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Aufsichtsrat der Baden-Württemberg Stiftung hat unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in einer neuen Beschlussrunde Programme für das Wirtschaftsjahr 2022 in Höhe von insgesamt 33 Millionen Euro beschlossen.

„Uns stehen in den nächsten Jahren gewaltige Herausforderungen bevor, denken wir an den Klimawandel, die Transformation der Wirtschaft oder den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Auch die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen werden uns noch lange beschäftigen. Umso wichtiger ist es, in die Zukunft unserer Gesellschaft zu investieren. Genau das macht die Baden-Württemberg Stiftung mit ihren Programmen”, sagt Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Hervorzuheben ist dabei etwa das Baden-Württemberg-STIPENDIUM, das in diesem Jahr 20 Jahre alt geworden ist, den internationalen Austausch fördert und unser Land so bekannter macht. Für Studierende und junge Berufstätige ist das Stipendium so etwas wie ein Diplomaten-Ticket.“

Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Fokus

„Wir freuen uns, dass wir die Menschen im Land mit neuen und bewährten Programmen in den Bereichen Bildung, Forschung sowie Gesellschaft und Kultur auch im kommenden Jahr unterstützen können“, erklärt Geschäftsführer Christoph Dahl. „Zum einen setzen wir unsere erfolgreiche Stiftungsarbeit fort. Zum anderen zeigen wir mit unserem neuen Programm zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Folge der Corona-Pandemie, dass wir in der Stiftung auf aktuelle Herausforderungen schnell und flexibel reagieren.“

„Seit Gründung der Stiftung konnten Projekte mit einem Volumen von mehr als einer Milliarde Euro gefördert werden. Dies ist letztlich auch Ausdruck einer erfolgreichen Anlagestrategie des Stiftungsvermögens. Unser Anspruch ist, dies auch in Zukunft zu gewährleisten. Die volatile Kapitalmarktentwicklung stellt dabei die größte Herausforderung dar, da der überwiegende Anteil des Stiftungsvermögens der Baden-Württemberg Stiftung von 2,3 Milliarden Euro an den Finanzmärkten angelegt ist. Nach dem Einbruch an den Aktienmärkten im vergangenen Jahr konnte die Baden-Württemberg Stiftung von den sehr guten Kursentwicklungen in diesem Jahr zwar profitieren. Durch die langfristige Anlagestrategie bleiben aber Risiken in Folge der Situationen an den Zinsmärkten. Bei der Kapitalanlage in Immobilien sind zudem die Auswirkungen der Pandemie spürbar“, sagt der für den Vermögensbereich zuständige Geschäftsführer Reiner Moser.

Neue Programme in der Forschung

Die Robotik beschäftigt sich mit der Entwicklung und Anwendung von Robotern. Roboter unterstützen Menschen, indem sie komplexe Tätigkeiten übernehmen, die für Menschen gefährlich, unzumutbar oder gesundheitsschädlich sind oder die sie effizienter durchführen als Menschen. Aktuelle Herausforderungen liegen vor allem im Bereich der Kommunikationstechnologie und deren Neu- und Weiterentwicklung, um etwa Echtzeitkommunikation zu ermöglichen. Die Robotik ist eine Stärke der Forschung in Baden-Württemberg. Im Fokus stehen dabei die industrielle Produktion, Pflege und Medizin, Landwirtschaft und Ernährung sowie der Energiesektor. Diese Themenvielfalt ist eine exzellente Grundlage, um die Robotik-Forschung in Baden-Württemberg weiter auszubauen. Anknüpfend an die bereits erfolgreich abgeschlossenen Forschungsprogramme „Robotik – Mensch-Maschine-Interaktion“ (2013 bis 2017) und „Neurorobotik“ (2017 bis 2020) hat der Aufsichtsrat ein neues Forschungsprogramm Robotik in Höhe von fünf Millionen Euro beschlossen.

Bereits seit 2008 trägt das Programm COACHING4FUTURE erfolgreich zur Berufs- und Studienorientierung von Schülerinnen und Schülern aller weiterführenden Schularten in Baden-Württemberg bei. In Kooperation mit der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit und SÜDWESTMETALL ermöglicht die Baden-Württemberg Stiftung eine breite und innovative Information von Schülerinnen und Schülern in den Bereichen  Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) mittels verschiedener Bausteine. Darüber hinaus werden Lehr- und Lernmaterialien bereitgestellt und anerkannte Lehrerfortbildungen durchgeführt. Für die Fortführung des bewährten Programms COACHING4FUTURE wurden 2,5 Millionen Euro bewilligt.

Bildung weiter im Fokus

2021 hat das Baden-Württemberg-STIPENDIUM als eines der großen internationalen Austauschprogramme in Deutschland sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Mit rund 26.000 Stipendiatinnen und Stipendiaten seit 2001 trägt es dazu bei, die internationalen Beziehungen Baden-Württembergs zu fördern und das Land bekannter zu machen. In den vergangenen zwei Jahren war das Baden-Württemberg-STIPENDIUM von der Pandemie stark betroffen. Viele Aufenthalte und Projekte mussten deshalb verschoben oder abgebrochen und zusätzliche Kosten gedeckt werden. Durch die Pandemie sind aber auch neue digitale Plattformen des internationalen Austauschs entstanden. Das Baden-Württemberg-STIPENDIUM wird daher im kommenden Jahr mit einem Budget von acht Millionen Euro ausgestattet. Außerdem werden weitere bekannte Programme wie „Talent im Land“ oder „Perspektive Donau 2022“ fortgeführt.

Das „Eliteprogramm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden“ ist ebenfalls fest in der baden-württembergischen Hochschullandschaft verankert. Seit der ersten Ausschreibung im Jahr 2002 wurden 296 Postdocs aufgenommen und Projekte in einem Umfang von knapp 25 Millionen Euro realisiert. Die Baden-Württemberg Stiftung trägt mit dem Eliteprogramm dazu bei, dass exzellente junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwischen der Promotion und einem eigenen Lehrstuhl ambitionierte Forschungsvorhaben umsetzen und ihr Potenzial entfalten können. Gleichzeitig verfolgt die Stiftung damit das strategische Ziel, den Wissenschafts- und Hochschulstandort Baden-Württemberg zu stärken. Für die Fortführung des Eliteprogramms für Postdocs im Jahr 2022 wurden zwei Millionen Euro bewilligt. Auf diese Weise können weiterhin 13 bis 14 Postdoktorandinnen und Postdoktoranden pro Jahrgang in das Programm aufgenommen werden.

Gesellschaft und Kultur fördern

Die Corona-Pandemie und die Lockdowns haben massiv in den Alltag aller Menschen eingegriffen. Die Folgen sind inzwischen klar und deutlich, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Studien des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf sowie der Universität Krems und der Medizinischen Universität Wien zeigen, dass sich die Lebensqualität und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Verlauf der Corona-Pandemie verschlechtert haben und fast jedes dritte Kind ein knappes Jahr nach Beginn der Pandemie unter psychischen Auffälligkeiten leidet. Die Baden-Württemberg Stiftung nimmt deshalb mit einem neuen Programm die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Folge der Corona-Pandemie in den Fokus. Das Programm soll zunächst wissenschaftsbasiert einen Status Quo zu psychischen bzw. traumatischen Belastungen bei Kindern und jungen Menschen bis 25 Jahre im Land aufgrund der Pandemie erheben und vorhandenes Wissen bündeln. Auf Basis dieser Erkenntnisse sollen dann Interventionsschritte zur Verbesserung der Hilfesysteme entwickelt und Qualifizierungsbausteine für Fachkräfte konzipiert und umgesetzt werden. Ziel ist es, psychische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen noch besser und früher erkennen und adäquat reagieren zu können. Hierfür wurde eine Million Euro bewilligt.

Außer dem bekannten und mit 1,5 Millionen Euro ausgestatteten Programm zur MINT-Förderung „mikro makro mint“ wird im nächsten Jahr auch der seit 2002 eingerichtete Kunstfonds mit zwei Millionen Euro fortgeführt. Mit dem Kunstfonds der Baden-Württemberg Stiftung werden kleinere und mittlere Projekte aus dem künstlerischen und kulturellen Bereich mit einem Zuschuss von bis zu 300.000 Euro unterstützt.

Ausstellung zum Werk von Günter Behnisch

2022 wäre der Architekt Günter Behnisch 100 Jahre alt geworden. Dies ist für die Architektenkammer Baden-Württemberg und ihre Partner Anlass, in einem Ausstellungsprojekt den Prägungen der baden-württembergischen, der deutschen und internationalen Architektur nachzuspüren, die Günter Behnisch hinterlassen hat. Die Gesamtkosten des Ausstellungsvorhabens belaufen sich auf 1.096.000 Euro. Die Baden-Württemberg Stiftung beteiligt sich einmalig an den Kosten zusätzlich zum Kunstfonds mit 905.000 Euro.

Stiftungsprofil

Die Baden-Württemberg Stiftung setzt sich für ein lebendiges und lebenswertes Baden-Württemberg ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger.

Baden-Württemberg Stiftung

Beschlüsse des Aufsichtsrats der Baden-Württemberg Stiftung gGmbH im Herbst 2021 (PDF)

Quelle:

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