Stuttgart - Wende auf dem Ausbildungsmarkt: Erstmals seit vielen Jahren hat es im sogenannten Berufsberatungsjahr (Oktober 2010 bis September 2011) wieder mehr Lehrstellen im Südwesten als Bewerber gegeben. Das teilte die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit am Montag in Stuttgart mit. Bei den Arbeitsagenturen im Land waren in diesem Zeitraum 72 617 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind fast 10 Prozent mehr Plätze als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bewerber ging um 2,5 Prozent leicht zurück: 67 127 Jugendliche suchten einen Job. Im Vorjahr hatte das Verhältnis noch bei 66.068 zu 68.828 gelegen.
Nicht alle Jugendliche fanden indes ihren Traumjob. Die Zahl der unbesetzten Stellen nahm um gut 75 Prozent auf 4626 Stellen zu. Im Vorjahr waren es 2639. «Die regional angebotenen Ausbildungsstellen und die damit verbundenen Ansprüche der Arbeitgeber decken sich nicht immer mit den Berufswünschen und der Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber», erklärte die Chefin der Regionaldirektion Eva Strobel. Jugendliche sollen daher auch über Alternativen zu ihrem Wunschberuf nachdenken und flexibel sein. Offene Stellen gibt es vor allem im Einzelhandel und in der Gastronomie. Außerdem würden Metallbauer, Mechaniker und Elektroniker gesucht.
350 junge Leute waren Ende September noch ohne Ausbildungsplatz. Im Vorjahr waren es noch 520. Bei allen Agenturen - außer in Waiblingen - wurden mehr Stellen gemeldet. Spitzenreiter war Lörrach mit rund 25 Prozent mehr. Der größte Anteil an den gemeldeten Stellen entfiel mit über 57 Prozent auf die Dienstleistungsberufe.
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dpa/lsw