Recycling

Leitfaden zur Wiederverwendung tragender Bauteile veröffentlicht

Der neue Leitfaden zur Wiederverwendung tragender Bauteile gibt klare technische Vorgaben und praxisnahe Anleitungen zur Wiederverwendung von Holz- und Stahlbauteilen.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Symbol Wiederverwendung

Die Wiederverwendung tragender Bauteile spart Ressourcen und trägt zur Kohlenstoffdioxid(CO2)-Reduktion beim Bauen bei. Dennoch wird das in der Praxis bislang kaum gemacht – unter anderem, weil dafür normierte technische Grundlagen fehlen. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen ein Forschungsvorhaben zur Wiederverwendung tragender Holz- und Stahlbauteile initiiert. Daraus ist ein Leitfaden (PDF) entstanden, der die Forschungsergebnisse direkt in der Baupraxis anwendbar macht. Er wurde am 20. Mai 2025 im Kabinett vorgestellt.

Ministerin Nicole Razavi sagte: „Damit die Wiederverwendung von Bauteilen in der Praxis gelingt, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen. Genau da setzt unser Leitfaden an: Er gibt Antworten auf technische Fragen und bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Untersuchung der gebrauchten Holz- und Stahlbauteile. Damit zeigt er einen technisch sauberen und sicheren Weg zu deren Wiederverwendung auf. Das macht es sowohl den Vorhabenträgern als auch den genehmigenden Stellen leichter. Forschung und Praxis gehen hier also Hand in Hand.“

Forschungsprojekt an KIT und TUM

Das Forschungsprojekt wurde im Auftrag des Ministeriums vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Technischen Universität (TU) München durchgeführt. Es betrachtet die wesentlichen technischen Aspekte zur Wiederverwendung von Stahl- und Holzbauteilen aus Gebäuden, die ursprünglich nicht für den Rückbau ausgelegt waren. Diese reichen von der Bestandsanalyse sowie dem schonenden Rückbau über Verfahren zur Untersuchung und Bewertung gebrauchter Bauteile, ergänzt durch Ansätze zur Aufbereitung bis hin zu spezifischen Bemessungsregeln zur Ermöglichung einer sicheren Wiederverwendung tragender Bauteile. Der komplette Forschungsbericht wurde veröffentlicht.

Leitfaden für die Praxis

Der neue „Leitfaden zur Wiederverwendung tragender Bauteile – Stahl- und Holzbau“ des Ministeriums wiederum übersetzt die Forschungsergebnisse in die Praxis: Er standardisiert und strukturiert die Vorgehensweise zur Klärung von technischen Fragestellungen. Damit beschleunigt und vereinfacht er das bauordnungsrechtliche Verfahren zum Nachweis der Verwendbarkeit der gebrauchten Bauteile. Dieser Nachweis bleibt grundsätzlich so lange erforderlich, bis die Wiederverwendung tragender Bauteile normativ und damit weitestgehend allgemeingültig geregelt ist.

Ministerin Razavi sagte: „Derzeit braucht es für jede Wiederverwendung tragender Bauteile eine Zustimmung im Einzelfall. Das wollen wir vereinfachen: Unser Ziel ist die erfolgreiche technische Normierung für diese Bauteile. Dafür braucht es praktische Erfahrung. Und praktische Erfahrung wiederum braucht ein strukturiertes Vorgehen. Insofern leisten wir mit unserem neuen Leitfaden echte Pionierarbeit.“

Weiteres Forschungsprojekt zur Wiederverwendung von Betonbauteilen

Ein weiteres Forschungsprojekt ist bereits in Arbeit: Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen hat im Rahmen des Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ (SDB) die Technische Universität München mit einem Folgeforschungsvorhaben zur Wiederverwendung tragender Betonbauteile beauftragt. Nach Abschluss der Forschungen sollen im Jahr 2026 die gewonnenen Erkenntnisse und Empfehlungen in den Praxisleitfaden aufgenommen werden.

Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen: Wiederverwendung tragender Bauteile

Weitere Meldungen

Kultusministerin Theresa Schopper (Mitte) mit der Leiterin der Fasanenhofschule, Corinna Konzelmann (rechts)
Schule

Bewegung im Schulalltag als Erfolgsmodell

Blick auf Basel und den Rhein von der Mittleren Brücke.
Europa

Baden-Württemberg stärkt Zusammenarbeit mit der Schweiz

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 8. Juli 2025

Hände von Personen und Unterlagen bei einer Besprechung an einem Tisch.
Verwaltung

Wichtiger Schritt beim Bürokratieabbau

von links nach rechts: Dr. Susanne Beyersdorf, Prof. Dr. Karl Friedhelm Beyersdorf, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Friedhelm Beyersdorf

Zehntscheuer, Karlsdorf-Neuthard
Denkmalschutz

Innovationspreis „Denkmal – Energie – Zukunft“ verliehen

Landwirtschaft in Hohenlohe
Landwirtschaft

Weitere Aufträge für Foto-Nachweise für Gemeinsamen Antrag 2025

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke ist eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Verkehr

Neue Sandbachbrücke freigegeben

Kernkraftwerk Neckarwestheim
Kernkraft

Defekte Brandschutzklappe im Kernkraftwerk Neckarwestheim

Ein autonom fahrender Elektro-Mini-Omnibus überquert vor dem Gebäude des Karlsruher Verkehrsverbunds eine Straße. (Foto: © dpa)
Autonomes Fahren

Einsatz für grenzüberschreitendes EU-Testfeld in Karlsruhe

In einem Büro unterhalten sich zwei Frauen. Eine sitzt an einem Tisch und eine steht neben dem Tisch. Auf dem Tisch steht ein Laptop.
Wirtschaft

Land fördert auch 2025 Mittelstandsberatungen

Diskussionen auf dem Kongress für Beteiligung (Bild: © Mario Wezel)
Gesundheit

Bürgerforum zum Nichtraucherschutz gestartet

Präsidentin der Bildungsministerkonferenz (BMK), Mecklenburg-Vorpommerns Ministerin Simone Oldenburg gemeinsam mit Kultusministerin Theresa Schopper
Schule

Präsidentin der Bildungsminis­terkonferenz zu Gast im Land

Auf durchsichtigem Grund steht Rrealschulpreis NANU?!", dahinter ist verschwommen ein Gebäude zu sehen.
Schule

Gewinner des NANU?!-Wettbewerbs ausgezeichnet

Eine Lehrerin erklärt einem Schüler eine Aufgabe (Bild: Kultusministerium Baden-Württemberg).
Sprachförderung

Bewerbungsphase für neue Sprachförderkräfte startet