Die neue Ganztagsgrundschule soll nicht nur Lern-, sondern auch Lebensort sein. Durch eine heute geschlossene Rahmenvereinbarung können Ganztagsschulen künftig besser mit Vereinen und Verbänden zusammenarbeiten und den Schülerinnen und Schülern flexibel Angebote etwa aus den Bereichen Sport, Kultur, Musik oder Jugendarbeit machen. Derweil sind bereits 181 Anträge für die neue Ganztagsgrundschule eingegangen.
„Die Landesregierung bringt jetzt gemeinsam mit den Kommunen und den außerschulischen Partnern die Ganztagesgrundschule, die von Kindern, Eltern und der Wirtschaft so dringend gewünscht wird auf der Basis eines ausgereiften pädagogischen Konzepts voran. Wir wollen damit die Qualität der Grundschulen weiter verbessern und die individuelle Förderung für jedes Kind ausbauen“, sagte Kultusminister Andreas Stoch. Die Landesregierung hat deshalb heute eine Rahmenvereinbarung mit rund 40 Vereinigungen und Verbänden geschlossen, vom Städtetag über den Handwerkstag und den Landesmusikrat bis hin zu den Kirchen. Ganztagsschulen können ihren Schülerinnen und Schülern nun, in Kooperation mit den Verbänden und Vereinen, flexible Angebote zum Beispiel aus den Bereichen Sport, Kultur, Musik oder Jugendarbeit machen. Es sei sehr erfreulich, dass das neue Ganztagsschulkonzept unter den Verbänden und Vereinigungen einen so großen Widerhall finde, so Stoch.
Großer Gestaltungsspielraum für Schulen
Die Rahmenvereinbarung ergänzt die vor kurzem abgeschlossene Abmachung mit dem Landessportverband und bildet die Grundlage für eine Zusammenarbeit des Landes mit zahlreichen Institutionen, Verbänden und Vereinigungen. Der Ganztagsbetrieb soll damit besser mit den zusätzlichen Angeboten von Bildungs- und Betreuungsangeboten außerhalb des Unterrichts verzahnt werden.
Die Schulen erhalten dabei einen großen Gestaltungsspielraum, um mit Vereinen und Verbänden aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammenarbeiten zu können. Jede Schule kann sich flexibel entsprechend den Belangen der Schülerinnen und Schüler sowie dem Schulprofil und der konkreten Situation vor Ort weiterentwickeln. Die Vereine und Verbände streben mit dieser Vereinbarung auch an, das ehrenamtliche Engagement zu stärken sowie den Kindern und Jugendlichen Aktivitäten und Teilhabe außerhalb der Schule zu eröffnen. Sie könnten mit einem überzeugenden Angebot unter den Kindern und Jugendlichen für sich werben, sagte Stoch. Die Schulleitungen würden bei der Auswahl der außerschulischen Partner selbstverständlich darauf achten, den notwendigen Qualitätsstandard einzuhalten.
181 Anträge für neue Ganztagsgrundschule
Bereits jetzt ist erkennbar, dass die Ganztagsschule landesweit auf große Nachfrage stoßen wird. So sind 181 Anträge eingereicht worden, um mit der Grundschule nach der neuen Ganztagskonzeption bereits im kommenden Schuljahr starten zu können. Während die Anträge derzeit noch geprüft werden, ist die Finanzierung der dafür benötigten personellen Ressourcen bereits gesichert.
Am Mittwoch wird der Gesetzentwurf zur Verankerung der Ganztagsschule an Grundschulen und Grundstufen der Förderschulen im Schulgesetz in erster Lesung im Landtag beraten.