Konstanz - Ein sonniger Frühling, ein traumhafter Altweibersommer: Für die Tourismus-Branche im Südwesten geht eine glänzende Saison zu Ende. Obwohl das Wetter im Hochsommer durchwachsen war, sind deutlich mehr Gäste als im Vorjahr in den Schwarzwald und an den Bodensee gekommen.
Im Schwarzwald zeichnet sich schon jetzt ein Rekordjahr ab. «Wir sind glücklich mit dem Jahr 2011, im besten Fall steuern wir auf einen Zehn-Jahres-Rekord zu», sagte Wolfgang Weiler von der Schwarzwald Tourismus GmbH der Nachrichtenagentur dpa. Bis zum Jahresende prophezeit er allein für die Schwarzwaldregion mehr als sechs Millionen Übernachtungen. Bis Juli kamen nach seinen Angaben fast fünf Prozent mehr Urlauber in den Schwarzwald als in den ersten sieben Monaten 2010. «Der Altweiber-Sommer tut nun sein Übriges», sagte Weiler.
Auch im Europapark Rust hieß es: «Der Sommer lief sehr, sehr gut.» Aufgrund des bisher sommerlichen Herbstwetters verzeichne der Park auch nach Ende der Schulferien «tolle Besucherzahlen».
Das gleiche Bild am Bodensee: «Die Hoteliers, Leistungsträger und Tourist-Informationen sind ausgesprochen zufrieden mit der bisherigen Saison, die uns während der sonst starken Monate nicht durchgehend optimales Urlaubswetter beschert hat», teilte Daniela Pahl-Humbert von der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH mit. Die Region Bodensee-Oberschwaben habe bis Ende Juli ein Plus von 3,4 Prozent bei den Übernachtungen verzeichnet. Insgesamt setze sich der Trend zu Ferien im eigenen Land fort. Allerdings legte die Bodenseeregion bei den Übernachtungen ausländischer Gäste sogar um 9,3 Prozent zu.
15 Prozent mehr Besucher im Juli und August verzeichnete etwa das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen, das seit Juni mit dem Weltkulturerbe-Siegel werben kann. «Wir hatten einen sehr guten Sommer», sagte Matthias Baumhauer. Auch das Ravensburger Spieleland erwartet einen Besucherzuwachs. «Zwar war das Wetter zwischendurch wechselhaft, aber wir hatten ein tolles Frühjahr und einen glänzenden Herbst mit außergewöhnlich guten Besucherzahlen», sagte eine Sprecherin.
Florian Heitzmann, Sprecher der Insel Mainau, spricht ebenfalls von einer «glänzenden Saison aufgrund von idealen Rahmenbedingungen». Die Blumeninsel im Bodensee peilt in diesem Jahr Besucherzahlen von 1,2 Millionen an.
Das Statistische Landesamt hatte von Januar bis Juni fast 4,6 Millionen Übernachtungen gezählt, knapp neun Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Anteil ausländischer Gäste legte sogar um 13 Prozent zu.
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dpa/lsw