Regierung

Erste Regierungspressekonferenz von Ministerpräsident Kretschmann

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner ersten Regierungspressekonferenz am Dienstag (17. Mai 2011) im Landtag in Stuttgart

Stuttgart - Langsam schlendernd kommt der große weißhaarige Mann in den Mosersaal des baden-württembergischen Landtags. Trotz des Blitzlichtgewitters und der auf ihn gerichteten Kameras wirkt der neue baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) vor seiner ersten Regierungspressekonferenz sehr lässig. Eine blaue Aktenmappe trägt der Politiker mit der obligatorischen grün-gestreiften Krawatte bei sich. Die Mappe öffnet er aber kein einziges Mal. Da noch keine Kabinettssitzung stattgefunden hat, keine Entscheidungen fallen konnten, heißt es am Dienstag «Feuer frei» für Fragen der Journalisten.

Doch zuvor erhält der Landesvater ein symbolträchtiges Geschenk von der Landespressekonferenz, der Organisation der Journalisten. Vorstandsmitglied Gabriele Renz übergibt ihm zum 63. Geburtstag einen kleinen gläsernen Elefanten mit den Worten: «Wir wünschen Ihnen eine möglichst dicke Haut, Transparenz in Ihrem Tun und kein elefantös nachtragendes Gedächtnis.» Mit einem lauten «Danke» und einem gemurmelten «sehr nett» nimmt der Regierungschef das Präsent entgegen.

Er wiederum hat zur Feier des Tages Obsttörtchen spendiert - eine bei den Journalisten hochwillkommene Abwechslung zu den allgegenwärtigen Butterbrezeln. Kretschmann wird neben seinen Bodyguards von seinem Sprecher Rudi Hoogvliet begleitet, im Gegensatz zu seinem Chef ein ausgewiesener Krawattenmuffel mit stets offenem Hemdkragen. Im Publikum hinter den Journalisten beobachtet der Vize-Regierungssprecher Arne Braun, wie sich sein Vorgesetzter während der gut halbstündigen Befragung schlägt.

Der versucht jeden Eindruck zu vermeiden, er äußere sich unüberlegt oder spontan. Darin unterscheidet er sich von seinem Vorgänger Stefan Mappus (CDU), der auch mal für eine schnelle, pointierte Bemerkung gut war. Bedächtig und langsam nimmt er sich jede Frage vor - eine Freude für jene Journalisten, die mitschreiben und sich noch mit Graus an die unzitierbaren Redesalven von Kretschmanns Vorvorgänger Günther Oettinger (CDU) erinnern. Nur beim Thema Auto wird der Grünen-Politiker etwas leidenschaftlicher. Mit Blick auf eine moderne Mobilität sagt er mit Nachdruck: «Von diesem Ziel werde ich mich von niemandem abbringen lassen.»

Er benutzt oft Worte wie «sorgfältig» oder «nicht vorschnell». Auch Spekulationen kommentiert er nicht gerne. So kann er die Frage nach der Verwendung der Steuermehreinnahmen noch nicht beantworten, denn die Einsparbemühungen und die Ausgabenbedürfnisse müsse man erst «sorgfältig komponieren». Auch zum Abgang von Stuttgart-21-Projektleiter Hany Azer äußert er sich zurückhaltend: «Es ist nicht meine Aufgabe, mich an Spekulationen zu beteiligen, warum er das wirklich gemacht hat.»

Nach 35 Minuten entlässt die versammelte Landespresse Kretschmann wieder an seinen Schreibtisch. Denn feiern will der Pflichtmensch seinen Geburtstag nur «vielleicht heute Abend noch ein bisschen.» Er fügt hinzu: «Ich habe ein volles Arbeitsprogramm vor mir.»

Quelle:

dpa/lsw

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