Heilbronn - Traumherbst, frühe Lese, prima Qualitäten sowie Frost- und Hagelschäden und geringe Traubenmengen - die Weingärtner in Württemberg haben beim Jahrgang 2011 extreme Gefühle erlebt. Nachdem Frost und Hagel rund ein Drittel der Trauben vernichtet hat, sorgte der sonnenreiche September bei allen Rebsorten für Spitzenqualitäten. «Die Verbraucher dürfen sich auf aromatische und harmonische Weine vom 2011er freuen», sagte Präsident Gerhard Roßwog vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV) am Freitag in Heilbronn.
Allerdings fällt die Halbjahresbilanz der Genossenschaften in Württemberg nicht positiv aus: In den ersten sechs Monaten sank der Absatz um 5,4 Prozent auf 38,5 Millionen Liter (Vorjahreszeitraum 40,7 Mio.). Gleichzeitig reduzierte sich der Umsatz von 107,2 auf 106,8 Millionen Euro (minus 0,3 Prozent).
Aufgrund von teilweise extremen Frost- und Hagelschäden, vor allem bei weißen Sorten, konnten auch in diesem Jahr nur 59 Millionen Liter geerntet werden, 30 Prozent unter der Normalernte. «Unseren Genossenschaften fehlen deshalb rund 50 Millionen Liter», erklärte Roßwog. Deshalb werden die ersten Weine des neuen Jahrgangs bereits im November in den Verkauf kommen.
«Es darf keine leeren Regale im Lebensmittelhandel geben», erklärte Dieter Weidmann, Vorstandsvorsitzender der Württembergischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG). Da andererseits die Kosten für Energie, Logistik, Glasflaschen, Kartonagen und Personal kräftig zulegten, wird Württemberger Wein teurer werden. Die 51 Weingärtner-Genossenschaften in Württemberg bewirtschaften 73,7 Prozent der Rebfläche des Weinbaugebiets.
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dpa/lsw