Baden-Württembergs Verbraucherschutzminister Alexander Bonde wirft der Bundesregierung vor, den Ländlichen Raum bei der Versorgung mit schnellem Internet im Stich zu lassen. Die Landesregierung werde aber auch ohne Unterstützung aus Berlin dafür sorgen, dass Menschen und Firmen in dünn besiedelten Gebieten einen Breitband-Internetanschluss bekämen, sagte er der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Die schwarz-gelbe Bundesregierung hatte sich zuvor von Überlegungen verabschiedet, die Telekommunikationsunternehmen zu einem flächendeckenden Ausbau des DSL-Netzes zu verpflichten.
«Das ist ein schwerer Schlag für den Ländlichen Raum in Deutschland», sagte Bonde. Ein leistungsfähiger Internetzugang sei eine «Voraussetzung zur Sicherung und Neuansiedlung von Unternehmen und damit Arbeitsplätzen». Damit ländlich geprägte Regionen wirtschaftlich attraktiv und konkurrenzfähig blieben, seien schnelle Internetverbindungen eine unverzichtbare Grundlage.
Derzeit werde diese Breitbandstrategie des Landes weiterentwickelt, sagte Bonde. Neben einer flächendeckenden DSL-Grundversorgung müsse es nun darum gehen, auch den Ausbau moderner Hochleistungs-Telekommunikationsnetze voranzutreiben. Im Südwesten hatten Mitte 2010 rund 75 Prozent der Haushalte die Möglichkeit, eine besonders schnelle Internetverbindung von mindestens 50 Mbit pro Sekunde zu nutzen. Bundesweit waren es dem TÜV Rheinland zufolge lediglich 40,5 Prozent.
Quelle:
dpa