Baden-Württemberg Stiftung

33 Millionen Euro für Forschung, Bildung, Gesellschaft und Kultur

Windräder drehen im Wind. (Bild: © dpa)

Der Aufsichtsrat der Baden-Württemberg Stiftung hat neue Programme für das Jahr 2020 beschlossen. Programme in den Bereichen Klimawandel, Agrarwende und Quantentechnologien bilden aktuelle Schwerpunkte.

Der Aufsichtsrat der Baden-Württemberg Stiftung hat heute unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Winfried Kretschmann Programme für das Wirtschaftsjahr 2020 beschlossen. Zunächst fließen in einer ersten Tranche rund 33 Millionen Euro sowohl in neue Projekte als auch in bestehende Programme aus den drei Bereichen Forschung, Bildung sowie Gesellschaft und Kultur. Insgesamt stehen für das Jahr 2020 41,4 Millionen Euro zur Verfügung, inklusive des Budgets der Stiftung Kinderland. Über weitere Projektmittel wird im Frühjahr 2020 entschieden.

In innovative Forschung und Schlüsselbereiche der Zukunft investieren

„Der Klimawandel ist heute schon allgegenwärtig und unaufhaltsam. Daher gilt es, nicht zuletzt durch innovative Forschung frühzeitig Anpassungsstrategien an den Klimawandel für die Menschen und deren Lebensbereiche zu entwickeln‘‘, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Rahmen der Aufsichtsratssitzung der Baden-Württemberg Stiftung. Baden-Württemberg als Hochtechnologieland sei hierbei bereits in vielen Bereichen europaweit Innovationsführer. „Um diesem Anspruch auch in Zukunft gerecht zu werden, haben wir heute ein neues Förderprogramm zur Spitzenforschung in der Quantentechnologie beschlossen und ich freue mich, dass wir damit in Schlüsselbereiche der Zukunft investieren“, so Kretschmann weiter.

„Mit den neuen Beschlüssen zum Klimawandel und der Agrarwende greifen wir aktuelle Fragestellungen auf und suchen nach innovativen Lösungswegen für Baden-Württemberg“, erklärt Geschäftsführer Christoph Dahl. „Mit dem neuen Programm Gesellschaft und Natur möchten wir an der Schnittstelle von Landwirtschaft und Naturschutz ansetzen und einen Dialog zwischen Verbänden, Kommunen, Landwirten und Naturschützern in Gang bringen“. So sollen unter anderem für Landwirte konkrete Informations- und Unterstützungsangebote zur naturnaheren Bewirtschaftung von Flächen entwickelt und pilothaft eingesetzt werden.

Stabilität in unruhigen Zeiten

Die Baden-Württemberg Stiftung verwaltet ein Vermögen von 2,3 Milliarden Euro und zählt damit zu den größten Stiftungen in Deutschland. Mit rund 1,5 Milliarden Euro ist ein großer Anteil des Vermögens an den internationalen Finanzmärkten angelegt, der durch die erfreuliche Entwicklung an den Kapitalmärkten im Jahr 2019 einen wesentlichen Anteil zur Rendite des Vermögens beitrug. Aufgrund der Erhöhung des Immobilienanteils in den letzten Jahren wurden in diesem weiteren wichtigen Vermögensbereich die Renditen erhöht. „Die Finanzierung von Projekten mit einem Volumen von rund 40 Millionen Euro ist sichergestellt. Die Kapitalmärkte stellen jedoch auch uns vor große Herausforderungen. Gleichwohl sind wir optimistisch, dass wir auch im kommenden Jahr unsere Ziele erreichen werden“, sagt der für den Vermögensbereich zuständige Geschäftsführer Reiner Moser.

Forschung

In einem neuen Forschungsprogramm sollen Strategien für den Umgang mit den Folgen des Klimawandels entwickelt werden. Das Programm nimmt damit den Schutz betroffener Menschen und mögliche Anpassungsstrategien in den Fokus. Dies ist notwendig, da durch die Verweildauer der Treibhausgase in der Atmosphäre deutliche klimatische Veränderungen nicht mehr aufzuhalten sind. Betroffene sollen unterstützt werden, adäquat auf Extremwetterlagen zu reagieren. Denkbar sind Projekte zur Anpassung des Agrarsektors und der Forstwirtschaft. Zur Abkühlung überhitzter städtischer Zentren könnten neue Technologien wie Sensorik und KI zur Anwendung kommen. Das Programm wird transdisziplinär angelegt und soll konkrete Anwendungen hervorbringen, dazu bezieht es betroffene Gruppen und Einrichtungen mit ein. Dafür werden fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Quantentechnologien bergen enorme Potenziale für die Informationsübertragung und -verarbeitung, für hochpräzise Mess- und Abbildungsverfahren oder die Simulation komplexer Systeme. In diesem stark interdisziplinär arbeitenden Gebiet forscht eine große Zahl an Wissenschaftlern in Baden-Württemberg auf international höchstem Niveau. Mit dem neuen Forschungsprogramm „Quantentechnologien" will die Baden-Württemberg Stiftung gezielt exzellente Forschung im Land stärken, bestehende Forschergruppen unterstützen und deren Forschungsergebnisse weiter in die Anwendung bringen. Dabei sollen vor allem der Vernetzungsgedanke im Vordergrund stehen und ausschließlich standortübergreifende Kooperationsprojekte gefördert werden. Das Programm wird mit fünf Millionen Euro dotiert.

Bildung

Der internationale Austausch junger Menschen durch das Baden-Württemberg-STIPENDIUM wird fortgeführt. Das Programm wird für das nächste Studienjahr erneut mit acht Millionen Euro ausgestattet, wovon 6,5 Millionen in der Sitzung beschlossen wurden. Weitere 1,5 Millionen Euro sollen in der Frühjahrssitzung beschlossen werden. Die Mittel werden verwendet für die allgemeine Studierendenlinie, für das Walter-Hallstein-Programm für den Austausch unter europäischen Verwaltungen, für Studierende der Filmakademie Ludwigsburg mit der Sonderlinie für Filmproduktion sowie für Berufstätige. Der regionalen entwicklungspolitische Komponente zur Stärkung des Austauschs mit AKP/LDC-Ländern werden davon eine Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das BW Stipendium wird jährlich an rund 1.500 Stipendiaten vergeben, die nach Baden-Württemberg kommen oder von hier aus ins Ausland gehen. Das Stipendienprogramm ist eines der größten Austauschprogramme in Deutschland.

Gesellschaftlicher Wandel & Kultur, Soziale Verantwortung

Neben dem neuen Programm „Gesellschaft und Natur“ wird das erfolgreiche Demokratiebildungsprogramm „Läuft bei dir“ fortgeführt. Das 2018 gestartete Programm besteht aus vier Modulen: dem Demokratietraining, einem Lerntagebuch, dem mobilen Escape-Room „Hacker Attack“ und einem Fortbildungsangebot für Fachkräfte. Das Demokratietraining richtet sich an außerschulische Träger, während der Escape Room vorwiegend von beruflichen Schulen gebucht wird. Der Aufsichtsrat bewilligte dafür drei Millionen Euro.

Der Kunstfonds der Baden-Württemberg Stiftung, mit dem kleinere und mittlere innovative Kulturprojekte unterstützt werden, wird für 2020 mit zwei Millionen Euro ausgestattet.

Stiftungsprofil

Die Baden-Württemberg Stiftung setzt sich für ein lebendiges und lebenswertes Baden-Württemberg ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger.

Beschlüsse der Aufsichtsratssitzung vom 27.November 2019

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Quelle:

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