Trauerfeier

Rede des Ministerpräsidenten bei der Akademischen Trauerfeier für Walter Jens an der Universität Tübingen

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident (Bild: © dpa)

Lieber Herr Jens,

meine Damen und Herren,

wir sind heute hier versammelt, um uns die Persönlichkeit und das Wirken eines Mannes zu vergegenwärtigen, der die Mentalitätsgeschichte der Bundesrepublik und unseres Bundeslandes Baden-Württemberg prägte und bereicherte, wofür wir ihm zu großem Dank verpflichtet sind.

Viele von Ihnen, verehrte Anwesende, hatten das Glück mit Walter Jens persönlich bekannt und verbunden zu sein, oder mit dem Professor Jens gemeinsam lehren und lernen zu dürfen.

Dieses Glück einer direkten Bekanntschaft wurde mir nicht zuteil, und ich bedauere das sehr. Doch als mich die Nachricht seines Todes im Juni vergangenen Jahres erreichte war es mir, als hätte auch ich persönlich einen bewunderten Mentor verloren, der die politische Entwicklung meiner Protestgeneration vor allem in den siebziger und achtziger Jahren immer, wenn auch von fern, begleitete. In den vielen gesellschaftlichen Konflikten und in den notwendigen Debatten war er präsent, dem republikanischen Diskurs und Protest verlieh er eine eigene und unüberhörbare Stimme.

Die vielstimmigen betroffenen Reaktionen auf seinen Tod bestätigten mir, dass nicht nur ich das so empfunden habe. Walter Jens war die Leitfigur einer ganzen Generation politisch interessierter Christen, Sozialisten, Linksliberaler, Pazifisten und Wissenschaftler vor und nach 1968 , ganz besonders solcher, die in unserem Bundesland lebten.

Ich will versuchen, Ihnen und mir zu verdeutlichen, woher diese Faszination rührte, die von ihm ausging, der für viele eine intellektuelle und moralische Institution war und den selbst seine Kollegen als „kulturelles Organ der Extraklasse“ wahrnahmen. Es wird uns immer deutlicher bewusst, dass diese Institution nun fehlt und uns in Bewunderung und Trauer zurücklässt. Sein reiches Leben, sein Wirken, aber auch der Umgang mit seiner Krankheit sind für uns eine Lektion, die er uns auch noch post mortem erteilt.

Walter Jens zeigte schon durch seine ungewöhnlich klare und deutliche Artikulation, die bei uns in Schwaben ja eher selten ist, dass er kein Einheimischer war. Von Hamburg kommend bezog er die Universität Freiburg, wo ihn Martin Heidegger faszinierte. Die Wahl des Studienorts war eine Sympathieerklärung an den Südwesten. Darauf weist das Pseudonym hin, unter dem seine erste literarische Veröffentlichung 1947 erschien. Der Autor Jens nannte sich Walter Freiburger. Und sein Wechsel nach Tübingen, wo er sich schon als 26-jähriger habilitierte und dann als „Deutschlands jüngster Dozent“ lehrte, wie der Spiegel wusste, war dann die Entscheidung fürs Leben. Er und seine Familie blieben Tübingen treu, spätere verlockende Angebote wie z.B. die Lessing-Professur in Hamburg wurden ausgeschlagen. In Tübingen wurde er Teil eines Myzels freundschaftlicher Begegnungen und wissenschaftlicher Forschungen, von hier aus warf er die Netze seiner Korrespondenzen und Aktivitäten über Deutschland-West und Deutschland-Ost und weit darüber hinaus.

Der ganz besondere genius loci Tübingens ist schon sehr oft wahrgenommen und beschrieben worden. Walter Jens hatte ja die ungewöhnliche Gabe, in literarischen, philosophischen und historischen Parallelwelten zu leben und blitzschnell und uneinholbar zwischen ihnen zu wechseln. Deshalb hat er es sicher genossen, seine großen Vorgänger, den Ludwig Uhland, den Friedrich Hölderlin, den Wilhelm Waiblinger, den Hermann Kurz und den Justinus Kerner, den Theodor Vischer, den Hegel oder den Schelling gedanklich an der Neckarbrücke treffen zu können, wenn ihm danach war.

Doch auch die reale Tübinger Eberhard Karls Universität bot dem Philologen, dem Schriftsteller und Publizisten eine einmalig belebende Arbeitsumgebung mit den unterschiedlichsten gelehrten Köpfen. Tübingen war der Ort, wo Ralf Dahrendorf, wo Hans Küng und Joseph Ratzinger, wo Ernst Bloch und Hans Mayer, wo Theodor Eschenburg und Hermann Bausinger gemeinsam lehrten. Sie alle haben Schüler ausgebildet, die heute selbst prominent sind und längst Schlüsselpositionen in unseren kulturellen Einrichtungen einnehmen.

Mit großem Bedauern und mit Trauer habe ich erfahren, dass Prof. Adolf Theis, der damalige langjährige Präsident der Eberhard Karls Universität, an Weihnachten verstorben ist. Der Universität und seiner Familie spreche ich mein Beileid aus.

Jens reiste nicht gern, er liebte die Arbeit am Tübinger Schreibtisch und eroberte sich die fernen Länder vorzugsweise durch Lektüre. Das fiel auch dem “ Spiegel“ im fernen Hamburg  schon 1952 auf:

„In der freiwilligen Klausur der schwäbischen Theologen-Hochburg Tübingen und unter der Glasglocke eines sensationsarmen Kleinstadtlebens erledigt Jens ein respektables Arbeitspensum in streng säuberlicher Dreiteilung. Der Morgen gehört der Universität, der Nachmittag den Arbeiten für Zeitungen und Rundfunk, um das dürftige Dozenten-Salär etwas aufzubessern, der Abend dem schriftstellerischen Eigenbau.“ (Zitat Ende).

Jens selbst formulierte das ganz ähnlich, doch charmanter. Ich zitiere jetzt ihn:

„Provinzieller und Weltbürger zugleich zu sein, Bewohner einer überschaubaren Polis und Kosmopolit: Das ist nicht die schlechteste Position für einen Deutschen.“

Ich habe seine enge Beziehung zu seiner Stadt und zu Württemberg ausführlicher zitiert, weil sie Kern seiner Existenz und Wirkung war. Und weil sie die wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung unserer Universitätsstädte wie Tübingen, Freiburg und Heidelberg gut charakterisiert, die nach dem Krieg allesamt Brutkästen der Wissens- und Zivilgesellschaft waren, an der wir ja nach wie vor kräftig weiter zu arbeiten haben.

Walter Jens bezog 1963 den bundesweit ersten Lehrstuhl für Allgemeine Rhetorik und die „Tübinger Rhetorik“ ist schnell zu einem attraktiven Studienfach geworden. Der Dozent und sein neues Fach eroberten sich Zulauf und Interesse weit über den Kreis der Immatrikulierten hinaus, sie erneuerten, aktualisierten und popularisierten die Geisteswissenschaften insgesamt. Das hatten die auch dringend nötig. Auch deshalb, weil sich vor allem in den siebziger Jahren ein harter Verteilungskampf zwischen Natur- und Geisteswissenschaften anbahnte, die man unsinniger Weise glaubte, gegeneinander ausspielen zu können. Eine ministerielle „Strukturplanskizze für den Hochschulbereich“ drohte 1976 mit massivsten Streichungen von Studiengängen in Baden-Württemberg. Vor allem in den Fächern, die damals gerne abschätzig als „Diskussionswissenschaften“ bezeichnet wurden, weil sie angeblich zur Modernisierung des Landes und zum Bruttosozialprodukt nichts beitrugen, sondern nur unnötigen Protest und Kritik förderten. Nach heftigen Protesten blieben solche Attacken ohne schlimmere Folgen. Doch ohne die damaligen prominenten und öffentlichkeitsmächtigen Fachvertreter sähen die Universitäten heute vermutlich anders aus.

In universitären Zusammenhängen, in Verbänden, in allen Medien und auf den verschiedensten Podien der Republik kämpfte er für die Idee einer demokratischen Wissenschaft und einer freiheitlichen Universität: Im Gründungssenat der Universität Bremen, als Präsident des P.E.N. Zentrums der Bundesrepublik und vor allem als Präsident der Akademie der Künste zu Berlin, deren Wiedervereinigung er durchsetzte.

Seine fachliche Arbeit stellte er immer in den Kontext der Gegenwart und deren Konflikte. Das war für uns, die wir uns damals angestrengt bemühten, den Universitäten den Muff der 1000 Jahre auszutreiben, ein Zeichen der Hoffnung und ein große Ermutigung von unerwarteter Seite.

Und als Autor stellte er sich in die Reihe jener Autoren  - ich zitiere ihn:

“deren Menschlichkeit sich nicht zuletzt darin bewährte, dass sie Partei für die im Dunkeln ergriffen: für die Preisgegebenen, Ausgestoßenen, Waffenlosen (auf griechisch: A-sylanten), die Verjagten und in den Tod Getriebenen, in Feuer und Gas“.

Jens war Protestant, nicht nur im religiösen Sinne. Er wendete sich 1972 scharf gegen den Radikalenerlass.

Er widersetzte sich der Politik des Gleichgewichts des Schreckens, die dann im NATO-Doppelbeschluss von 1979 kulminierte, der zur Aufstellung von

Pershing-II-Mittelstreckenraketen führen sollte. In Großengstingen, nicht weit von hier, ketteten sich Blockierer an den Kasernentoren an und verlasen Texte von Böll und Jens.

An der Prominentenblockade 1983 in Mutlangen und an der Menschenkette nahm er zusammen mit Frau Jens, teil. Den Protest und auch körperlichen Widerstand gegen immer weitere atomare Hochrüstung hielt er für seine Christenpflicht und nahm dabei mögliche Konflikte mit der Staatsmacht in Kauf:

War das nicht genau der Widerstand, den die 68-er Generation bei ihren Eltern im Dritten Reich vermisst hatte?

Der Gelehrte, der Professor als Aktivist und Samariter, der später auch noch fahnenflüchtige amerikanische Soldaten bei sich aufnimmt: Jens spielt in der Geschichte der deutschen Intellektuellen eine ganz neue und rühmliche Rolle und setzte ermutigende Zeichen, deren Tragweite für die Zivilgesellschaft wir heute gar nicht hoch genug einschätzen können. Er bekam Zuneigung und Zustimmung weit über den Kreis der Friedensbewegung.

Dass er von einem Bundeskanzler gelegentlich auch als Kommunist bezeichnet wurde, das kennzeichnet mehr das Klima der damaligen Bundesrepublik als den Gescholtenen. Doch auch er zögerte nicht die Staatsmacht öffentlich abzumahnen. So kritisierte er Helmut Schmidt wegen seiner Sicherheitspolitik, warnte er Gerhard Schröder vor der „völligen Ökonomisierung der Gesellschaft“ und hielt auf einem Schriftstellerkongress die Gegenrede zu Walter Scheel unter dem Titel: „Wir Extremisten. Antwort an den Bundespräsidenten.“

Jacob Grimm, einer der beiden Gebrüder Grimm, ist ja der Ahnherr der deutschen Philologie. Er war auch einer der Göttinger Sieben, der Professoren also, die es wagten, 1837 gegen die Aufhebung der Verfassung im Königreich Hannover zu protestieren. Worauf sie entlassen oder ausgewiesen wurden. Ich zitiere aus Grimms Schrift „Über meine Entlassung“ :

„Die Geschichte zeigt uns edle und freie Männer, welche es wagten, vor dem Angesicht der Könige die volle Wahrheit zu sagen; das Befugt-sein gehört denen, die den Mut dazu haben. Oft hat ihr Bekenntnis gefruchtet. Auch die Poesie, der Geschichte Widerschein, unterlässt es nicht, Handlungen der Fürsten nach der Gerechtigkeit zu wägen. Solche Beispiele lösen dem Untertanen seine Zunge, da wo die Not drängt, und trösten über jeden Ausgang.“ Ende des Zitats.

Jens stellt sich in die Tradition der Verfassungspatrioten, er brachte den in der deutschen Geschichte raren Mut auf, sich befugt zu sehen, seine Stimme zu erheben, um den Zeitgenossen die Zunge zu lösen.

Mich hat, beim Blick auf das tatsächlich grandios inkommensurable Lebenswerk von Walter Jens, seine rednerische Präsenz und seine Leidenschaft, von der die Ohrenzeugen immer wieder berichten, sehr beeindruckt. Wie er rastlos, aber stets in geschliffener Diktion druckreif die unterschiedlichsten Publika bewegte, Parteitage der Sozialdemokraten, Kirchentage, Pfarrertage, Gewerkschafter, Nahverkehrsbetriebe, Schüler oder Wissenschaftler. Nicht zuletzt durch seine Rede vor dem Deutschen Fußballbund hat er den bundesdeutschen Intellektuellen ihren Dünkel dem Fußball gegenüber ganz ausgetrieben, wofür wir besonders dankbar sind.

Meine Damen und Herren,

dankbar habe ich mir einen Merksatz aus der Jens‘schen Antrittsvorlesung „Von deutscher Rede“ notiert: „Herrscht das Volk, regiert die Rede; herrscht der Despotismus, dann regiert der Trommelwirbel.“

Das Reden gehört ja zum täglichen Geschäft von uns Politikern, ganz besonders, wenn sie Regierungsverantwortung tragen. Reden entscheiden über den Erfolg von Kandidaturen und Wahlen, über Projekte und Gesetzentwürfen, ja über Krieg und Frieden. Reden können Versammlungen zum Kochen bringen oder, was leider sehr oft der Fall ist, einschläfern. Sie konstituieren Demokratie, sind Resonanzkörper der Demokratie. Reden aktivieren die menschlichen Gefühlszustände wie Empathie, Freude, Trauer, oder auch Ironie .

Über die „Misere zeitgenössischer Parlamentsberedsamkeit“ hat sich Jens sehr kritisch geäußert. Aus leidvoller eigener Erfahrung muss ich ihm da recht geben und wünschte mir, dass sich das seither gebessert hätte, dass auch in den Länderparlamenten gekonnter argumentiert und eleganter gefochten würde, dass mehr geworben als gedroschen würde.

Ich wünsche mir Reden, die nicht nur die eigene Partei, sondern immer auch die Sache der Demokratie leidenschaftlich vermitteln. Ich wünsche mir die ganz lauten und demagogischen Reden weg, die Risse in der Gesellschaft hervorrufen. Ich wünsche mir auch, dass unsere Verständigung nicht noch weiter auf das Format dieser kläglichen 160 SMS-Zeichen zusammen schrumpft, die sich die Politiker unter dem Pult gerne gegenseitig zuschicken und so die kontrollierende Öffentlichkeit wort- und hoffentlich nicht ratlos zurücklassen.

Mit diesen Bemerkungen habe ich vermutlich Eulen der Beredsamkeit hier nach Tübingen getragen, wo Walter Jens ja gelehrt hat, dass das Reden eine Tradition und Regeln hat, die man lernen kann. Seine eigenen große Reden kämpften immer gegen dieses herrschende Dogma der Alternativlosigkeit von Politik an, sie eröffneten Denkräume und Perspektiven nach vorne.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

bei der Betrachtung des Lebenswerkes von Walter Jens hat mich überrascht, wie streng er sein literarisches Schaffen aber auch seine politische Haltung aus dem Fundus klassischer Bildung und seinem humanistischen Menschenbild ableitet.

Was mich aber noch mehr erstaunte war, dass er sein politisches Engagement so unmittelbar auf dem christlichen Glauben aufbaute, dass er sich gerade in seinen radikaldemokratischen Texten auf das Evangelium, auf die Bergpredigt oder auf Jesus Christus bezieht. Keine „verpflichtendere Lebensanweisung“ konnte er sich vorstellen, als die Botschaft des armen Jesu Christi.

Zitat Jens: „Jesus, der Bruder in einer Welt, in der in argentinischen Todeszonen, den Folterkammern El Salvadors und den Arbeitslagern der Sowjetunion, Gethsemane und Golgatha so gegenwärtig sind wie Majdanek und Treblinka.“

Bei dem Marxisten Ernst Bloch, den viele unserer Generation damals studierten, stehen ganz ähnliche Sätze über Jesus als Zeichen gegen die Herrenmacht oder als Rebell der Liebe!

Jens sieht sich selbst als „Christenmensch“ und bewundert das Neue Testament, das er als dessen Übersetzer sehr genau kannte. Kein Text, meinte er, beschreibt die Welt nachdrücklicher aus der Perspektive der Opfer, der Mühseligen und Beladenen und der kleinen Leute.

Wir Heutigen leben in einer säkularisierten Gesellschaft, in der die Kulturen, Konfessionen und Religionen gleichberechtigt friedlich miteinander leben, weshalb Religionen und Staat zusammenarbeiten und zugleich einen gewissen Respektsabstand voneinander halten sollten. Was aber nicht bedeuten darf, dass religiöse Überzeugungen, Riten und Werte in der politischen Debatte nicht mehr auftauchen dürfen und sich neutralisieren müssen oder dass sie aus dem öffentlichen Raum verschwinden sollen. Unser Modell der kooperativen Trennung von Staat und Kirche ist da das richtige Organisationsmodell. Ich wünsche mir den offenen und öffentlichen Wertedialog der Religionen ohne Alleinvertretungsanspruch und beteilige mich daran auch gerne.

Meine Damen und Herren,

viele von uns erschraken als bekannt wurde, dass Walter Jens auf einer Karteikarte des Berliner Document Centers als NSDAP-Mitglied seit dem 1.9.1942 geführt wurde, obwohl er über eine Mitgliedschaft nie gesprochen hatte. Wir können wohl nicht mehr beurteilen, was es mit dieser Vereinnahmung eines 19-jährigen durch eine totalitäre Partei auf sich hatte. Und wir, die wir darüber erschraken, müssen uns selbst nach den politischen Irrtümern und Fehlurteilen in unserer Jugend fragen lassen – einer Jugend in sehr komfortablen Zeiten.

Wir müssen aber dankbar anerkennen, dass es in der Geschichte der Bundesrepublik nur sehr wenige Intellektuelle gab, die ihre Begabung so ausschließlich, so rastlos, so wirksam und so lange in den Dienst einer menschenfreundlichen, friedlichen und zivilen Gesellschaft gestellt haben.

Und wir dürfen in Walter Jens durchaus auch eine Leitfigur der Kulturgeschichte Südwestdeutschlands sehen, die den Ruf Baden-Württembergs als eines Landes mitbegründet hat, das sich den Wissenschaften, der Künsten öffnet, das republikanisch und freiheitlich denkt.

Walter Jens hat unsere kulturelle Identität maßgeblich geprägt und mitbestimmt. Als Ministerpräsident dieses Landes fühle ich mich diesem gewaltigen aufklärerischen und humanistischen Lebenswerk ausdrücklich und dankbar verpflichtet.

Ich darf allerdings nicht zum Schluss kommen, ohne Frau Dr. Jens meinen allergrößten Respekt auszudrücken. Beide waren nicht nur ein Ehepaar, sondern auch Forschungsgemeinschaft, die zahlreiche Publikationen und Projekte hervorbrachte. Und sie war ihrem Mann auch in der schweren  Zeit, als ihn die „Macht der Erinnerung“ verließ, eine treue Begleiterin und ging mit seiner Krankheit so offen und human um, dass wir alle davon lernen konnten. Dafür danke ich ihr und ihrer Familie.

Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren, danke ich sehr, dass Sie durch Ihre Anwesenheit diesem großen Geist Ihre Ehre erweisen.

// //