Vielfältige Landschaften

Geografie

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.

Baden-Württemberg ist sowohl von der Fläche als auch von der Bevölkerungszahl das drittgrößte Bundesland. Im Südwesten Deutschlands in Nachbarschaft zu drei deutschen Ländern liegt es zentral in Europa und teilt seine Grenzen mit drei europäischen Staaten.

Baden-Württemberg ist geprägt von landschaftlicher Vielfalt. Im Westen bestimmen der Schwarzwald und die Rheinebene, im Süden der Bodensee und Alpenrand, im Osten die Schwäbische Alb und im Norden die Hohenloher Ebene und der Kraichgau das Landschaftsbild.

Auf 35.751 Quadratkilometern leben knapp 11,3 Millionen Menschen. Damit ist Baden-Württemberg nach Bayern und Niedersachsen das drittgrößte Land in Deutschland. Mehr Einwohner haben nur Nordrhein-Westfalen und Bayern. Die Schweiz ist nur etwas größer und Belgien sogar kleiner. Es gibt mehr Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger als Schweizer, Österreicher, Finnen oder Dänen.

Große Städte, kleine Dörfer

Stuttgart ist die Landeshauptstadt und auch die größte Stadt im Land. Ende 2020 lebten hier rund 630.000 Menschen. Die nächstgrößeren Städte sind Mannheim mit rund 310.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, Karlsruhe mit gut 308.000 und Freiburg mit rund 231.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Neben den urbanen Zentren gibt es in Baden-Württemberg einen starken ländlichen Raum. Dieser prägt mit seiner vielfältigen Land- und Forstwirtschaft und dem Tourismus genauso das Bild von Baden-Württemberg. 586 der baden-württembergischen Gemeinden haben weniger als 5.000 Einwohner. Die kleinste Kommune ist Böllen im Landkreis Lörrach, wo Ende 2020 107 Menschen lebten.

Gemeinsame Grenze mit drei Staaten und drei deutschen Ländern

Baden-Württemberg hat auf einer Länge von 1.124 Kilometern gemeinsame Grenzen mit den Ländern Bayern (860 Kilometer), Hessen (171 Kilometer) und Rheinland-Pfalz (93 Kilometer). Im Westen bildet die Rheinmitte auf einer Länge von 179 Kilometer die gemeinsame Grenze mit dem Nachbarn Frankreich. Die Grenzen zu Österreich und der Schweiz sind auf der Bodenseefläche nicht festgelegt. Die Länge des Bodenseeufers von Konstanz bis zur Landesgrenze nach Bayern beträgt ohne die Uferlänge des Untersees 86 Kilometer. Die Landesgrenze zu den Schweizer Nachbarn ist 316 Kilometer lang.

Obwohl meist Gewässer die Grenzen des Landes bilden, ist Südwestdeutschland schon immer ein offener Raum gewesen. Die Donau verbindet das Land mit dem Osten Europas, der Rhein ist eine Verbindung in den Norden und zur Nordsee. Die Burgunder Pforte und Zaberner Senke sind eine Brücke in den mediterranen und west-atlantischen Raum. Die Bündner Pässe verbinden das Land mit Italien. Auch wenn diese Verkehrswege teilweise an Bedeutung verloren haben, ist Baden-Württemberg dank seiner Lage immer noch ein zentraler Knoten im Herzen Europas.

Berge, Täler, Flüsse, Seen, Wälder, Ebenen und sogar ein Meer

Die Landschaft und Natur in Baden-Württemberg ist bestimmt von einer außerordentlichen Vielfalt. Das macht Baden-Württemberg auch als Urlaubsland so attraktiv. Große zusammenhängende Waldflächen wie der Schwarzwald, der Schwäbische Wald oder der Odenwald geben dem Land sein Gepräge. Rund 40 Prozent der Fläche Baden-Württembergs sind mit Wald bedeckt. Die höchste Erhebung des Landes ist der Feldberg im südlichen Schwarzwald mit 1.493 Metern. Die Hornisgrinde ist mit 1.164 Metern die höchste Erhebung im nördlichen Schwarzwald. Der höchste Berg der Schwäbischen Alb und des Albvorlandes ist der Lemberg mit 1.015 Metern. Der niedrigste Punkt des Landes ist der Rheinpegel bei Mannheim mit 85 Meter über dem Meeresspiegel.

Aber Baden-Württemberg ist auch ein wasserreiches Land. Das Wasser spielt eine wichtige Rolle im Land: als Trinkwasser, als Nutzwasser, als Mineral- und Heilwasser sowie nicht zuletzt für die Freizeit und Erholung der Menschen. Der 1.233 Kilometer lange Rhein fließt auf 437 Kilometern durch Baden-Württemberg. Der Neckar fließt fast mit seiner kompletten Länge von 367 Kilometern durchs Land. Die Donau entspringt mit dem Zusammenfluss von Brigach und Breg bei Donaueschingen. Die ersten 251 Kilometer ihrer über 2.800 Kilometer langen Reise nach Osten ins Schwarze Meer zieht sie sich durch Tuttlingen, Sigmaringen und vorbei an Ehingen bis sie bei Ulm nach Bayern fließt. Die Jagst ist mit 203 Kilometer der längste Zufluss des Neckar. Sie entspringt im Ostalbkreis und mündet bei Friedrichshall in den Neckar. Nur wenige Kilometer südöstlich mündet der 182 Kilometer lange Kocher in den Neckar. Er ist sein zweitlängster Nebenfluss. Wegen ihres fast parallelen Verlaufs werden Jagst und Kocher auch als Zwillingsflüsse bezeichnet. Hinzu kommt der Bodensee, auch „Schwäbisches Meer“ genannt. Mit 572 Quadratkilometern Fläche ist er einer der größten Süßwasserseen der Welt.

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