Umwelt

Zweiter Jahrestag des Mühlenbrands an der Jagst

Das vom Brand einer Mühle ausgelöste Fischsterben an der Jagst jährt sich am 22. August zum zweiten Mal. Der Fischbestand im geschädigten Bereich befindet sich immer noch in einem fragilen Zustand. Das Land hat deshalb das Aktionsprogramm Jagst zur Beseitigung der ökologischen Schäden aufgestellt.

Am 22. August jährt sich das vom Brand einer Mühle ausgelöste Fischsterben an der Jagst zum zweiten Mal. „Die Folgen des Unglücks sind leider auch heute noch festzustellen“, sagte Umweltminister Franz Untersteller. „In dem am stärksten geschädigten Bereich zwischen Kirchberg und Bächlingen erholt sich der Fischbestand nur langsam. Sowohl die Anzahl der Arten als auch die Zahl der jeweiligen Fische liegen noch deutlich unter dem vorherigen Niveau.“ Insgesamt befinde sich der Fischbestand der Jagst im geschädigten Bereich immer noch in einem fragilen Zustand, betonte Untersteller. Das Land werde daher auch künftig die Entwicklung des Fischbestandes überwachen und den Lebensraum Jagst weiter verbessern.

„Mit unserem Aktionsprogramm Jagst haben wir ein fundiertes und ambitioniertes Programm aufgestellt, um die ökologischen Schäden zu beseitigen und die Widerstandskraft der Jagst zu stärken“, sagte der Umweltminister weiter. „Heute können wir zuversichtlich sein, dass sich die Jagst vollständig erholen und danach sogar besser dastehen wird als vor dem Unfall.“

Eigendynamische Entwicklung der Jagst verstärken

Regierungspräsident Wolfgang Reimer zeigte sich darüber erfreut, dass das Aktionsprogramm in enger Abstimmung mit den Akteuren vor Ort erfolgreich umgesetzt werde: „Seit November 2015 haben wir auf einer Länge von insgesamt 60 Flusskilometern 94 Maßnahmen identifiziert, um die Jagst naturnah zu gestalten und ökologisch aufzuwerten. Bis heute konnten wir bereits 45 Einzelmaßnahmen mit Gesamtinvestitionen in Höhe von bislang rund 350.000 Euro sowie hohem Zeit- und Materialeinsatz der Gewässerbautrupps umsetzen“, betonte der Regierungspräsident. So seien beispielsweise verlandete Nebenarme ausgeräumt, Seitenbiotope erweitert, Steinufer entfernt, Kiesinseln angelegt und Eisvogelwände hergestellt worden. „Diese Maßnahmen haben Rückzugsmöglichkeiten für die Lebewesen im Fluss geschaffen und sie verstärken die eigendynamische Entwicklung der Jagst“, sagte Wolfgang Reimer.

„Damit die Jagst sich zu einem ökologischen Vorzeigegewässer entwickeln kann, müssen vor allem noch die vorhandenen Wanderungshindernisse beseitigt oder zumindest durchgängig gestaltet werden“, betonte Umweltminister Franz Untersteller weiter. „Der im Regierungspräsidium angesiedelte Landesbetrieb Gewässer geht hier mit gutem Beispiel voran“, sagte Regierungspräsident Reimer. So habe der Betrieb im Jahr 2016 eine Schwelle bei Widdern zurückgebaut. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat 2016 auch das Wehr der ehemaligen Gaismühle in Satteldorf zurückgebaut. „Im kommenden Winter wird der Landesbetrieb die Abstürze an der Jagstbrücke in Ellwangen-Rindelbach, an der Kettenschmiede in Ellwangen und in Rainau-Saverwang umbauen und für Fische und andere Gewässerlebewesen passierbar machen.“ Wichtig sei nun, dass auch die Eigentümer von Wasserkraftanlagen, Wehren und Querbauwerken ihren Beitrag leisten würden, so Wolfgang Reimer weiter. Erste Fortschritte seien hierbei bereits zu verzeichnen, drei Wasserkraftanlagen im Landkreis Schwäbisch Hall sollten Anfang 2018 ökologisch durchgängig gestaltet werden.

Umweltministerium: Aktionsprogramm Jagst

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