Die starke Zuwanderung aus dem Ausland wird Baden-Württemberg nach einer aktuellen Prognose bis zum Jahr 2020 ein Einwohnerplus bringen. In sechs Jahren werden einer Erhebung des Statischen Landesamtes zufolge 10,85 Millionen Menschen zwischen Main und Bodensee leben, das sind 280.000 oder 2,7 Prozent mehr als derzeit.Dabei können fast alle Kreise im Land noch Bevölkerung hinzugewinnen.
«Dieser Zuwachs wird sich aber auf Dauer nicht halten lassen», sagte die Präsidentin des Landesamtes, Carmina Brenner. Denn bis 2030 könne nicht einmal jeder vierte Kreis mit Zuwachs oder stabilen Zahlen rechnen.
In 16 Jahren wird das Durchschnittsalter der Baden-Württemberger nach weiteren Berechnungen der Statistiker von derzeit 43 auf 45,7 Jahre steigen. Brenner erklärte dies mit der zunehmenden Lebenserwartung und dem Vorrücken starker Geburtsjahrgänge in höhere Altersgruppen. 2030 werde die Zahl der Hochbetagten über 85 Jahren von derzeit 253.000 um 63 Prozent steigen; hinzu komme der Rückgang der jüngeren Bevölkerung.
Ein Kuriosum der Prognose ist die Entwicklung in Baden-Baden, dem mit einem Durchschnittsalter seiner Einwohner von 47,6 Jahren derzeit «ältesten» Kreis im Südwesten. Die Stadt wird im Unterschied zu allen anderen Kreisen möglicherweise sogar «jünger». Dort werde der Anteil der Hochbetagten nur geringfügig steigen und die Zahl von Menschen im «Familienalter» zunehmen, erklärte Brenner.
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dpa/lsw