An Lebensmittel aus ökologischem Anbau werden zu recht höhere Anforderungen als an konventionelle Produkte gestellt. Das bundesweit einmalige Ökomonitoring des Landes Baden-Württemberg prüft deshalb jährlich, ob Bio-Produkte auch halten, was sie versprechen. Ergebnis des aktuellen Berichts: das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in Bio-Produkte ist gerechtfertigt.
„Wir haben festgestellt: wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin“, sagte Verbraucherschutzminister Alexander Bonde. „Das Vertrauen der Verbraucher in ökologische Produkte ist gerechtfertigt.“ Das ist das Ergebnis des Ökomonitoring-Programms, in dessen Rahmen die baden-württembergische Lebensmittelüberwachung rund 800 Bio-Produkte aus dem In- und Ausland kontrolliert hatte. „Die Ergebnisse belegen erneut: Bio-Lebensmittel sind qualitativ hochwertig“, so Bonde. Mit dem bundes- und europaweit einmaligen Programm schafft Baden-Württemberg besondere Transparenz in punkto Bio-Lebensmittel, stärkt damit das Verbrauchervertrauen und beugt gleichzeitig Etikettenschwindel vor.
Der größte Teil der rund 800 eingesammelten Proben mit Bio-Siegel wurde mit entsprechender Ware aus konventioneller Produktion verglichen. Das Untersuchungsspektrum reichte von Pflanzenschutzmittelrückständen und Desinfektionsmitteln in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln über gentechnisch veränderte Organismen in Mais und Soja, Dioxine in Rindfleisch und Fisch, Schimmelpilzgifte in Nüssen und Frühstückscerealien bis hin zu Nitrit und Nitrat in Brühwürsten sowie dem Schwefeldioxidgehalt in Öko-Wein. Etwa 700 verschiedene Stoffe können die Chemischen Veterinär- und Untersuchungsämter nachweisen, auch in kleinsten Mengen.
Pestizidbelastung geht zurück
Die positive Bilanz aus den letzten Jahren bei den Pestizid-Befunden hat sich laut des Ökomonitoring-Berichts weiter fortgesetzt. „Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten bei Bio-Ware eine besondere Rückstandsfreiheit bei Pestiziden, da Bio per Gesetz verspricht, voll und ganz auf chemisch-synthetische Pestizide zu verzichten“, so Bonde. Besonders erfreulich sei deshalb gewesen, dass mehr als die Hälfte der auf Pestizide getesteten Proben komplett rückstandsfrei waren. Wo Rückstände gefunden wurden, lagen sie weit unterhalb üblicher Werte in konventionellen Produkten. Nur 15 von 483 auf Pestizide getesteter Proben wurden beanstandet.
2013 legten die Prüfer darüber hinaus ein besonderes Augenmerk auf Weine aus ökologischem Anbau. Neben Trauben aus ökologischem Anbau sind für Biowein gegenüber konventionellem Wein nur deutlich geringere Gehalte des Konservierungsmittels Schwefeldioxid erlaubt. Von insgesamt 88 getesteten Bioweinen, davon 83 aus den Anbaugebieten Baden und Württemberg, überschritt kein einziger diesen Grenzwert.
Nachfrage nach Bioprodukten wächst weiter
Der Biobereich in Baden-Württemberg ist und bleibt ein Wachstumsmarkt. 3300 der baden-württembergischen Landwirtschaftsbetriebe haben mittlerweile auf ökologischen Landbau umgestellt, das sind insgesamt sieben Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe. Mit 122.000 Hektar bewirtschaften sie 8,6 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Südwesten.
Die kontinuierlich wachsende Nachfrage nach biologisch erzeugten Produkten bietet Erzeugerbetrieben weiterhin gute Chancen. Deshalb bringt die Landesregierung etwa mit dem Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“ den ökologischen Landbau kraftvoll voran. Und sie will deshalb die Förderung biologischen Landwirtschaft weiter intensivieren - besonders in der für die Betriebe herausfordernden Umstellungsphase von konventionellem auf Ökolandbau.
Weiterführende Links
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Ökomonitoring Baden-Württemberghttp://oekomonitoring.cvuas.de
Ergebnisse des Ökomonitoring-Programms Baden-Württemberg 2013 (PDF)