Der Kunstetat steigt im nächsten Doppelhaushalt um insgesamt fast 60 Millionen Euro. Die Landesregierung erhöht damit bereits zum zweiten Mal nach 2012 die Kulturförderung. Mit der finanziellen Aufstockung sorgen wir für die kreativen Spielräume, die die Kunst zur Weiterentwicklung braucht.
„Viele der wichtigen Fragen unserer Zeit kann nur die Kunst beantworten“, sagte Jürgen Walter, Staatsekretär im Kunstministerium. „Aber dafür braucht es eine auskömmliche Finanzierung und Gestaltungsspielräume für Innovationen.“
Die Landesregierung erhöht den Kulturhaushalt deshalb in den nächsten beiden Jahren von 437 auf rund 468 Millionen Euro. Damit fließen in den Haushaltsjahren 2015 und 2016 insgesamt rund 60 Millionen mehr in die Kulturförderung. Diese Erhöhung von rund sieben Prozent ist dauerhaft angelegt. „Wir schaffen diese Spielräume, weil uns Kunst und Kultur die Impulse geben, die wir als Gesellschaft brauchen, um die rasante Entwicklung der Welt reflektieren zu können. Das war zu keinem Zeitpunkt der Geschichte wichtiger als heute“, so Walter.
Auch Landesbühnen, Kommunaltheater und Orchester profitieren
Von den 30 Millionen Euro pro Jahr sind 12 Millionen für ein Innovationspaket und 18 Millionen Euro für Tarifsteigerungen vorgesehen. Die Schwerpunkt des Innovationspaketes liegen in den folgenden Bereichen:
- Kulturelle Bildung und Interkultur (1 Million Euro): Hierzu gehört die Unterstützung des Freiburger Theaters im Marienbad und des Jungen Ensembles Stuttgart (JES) sowie die Erhöhung der Projektförderungen für Kinder- und Jugendtheater.
- Kulturförderung jenseits der Ballungszentren ( 1,4 Millionen Euro): Unter anderem mit einer erhöhten Förderung der Freilichtbühne Schwäbisch Hall und anderer Musik- und Theaterfestivals im Land, der Erhöhung der Kleintheaterförderung und einer dauerhaften Landesförderung für das südbadische Theaterensemble Tempus Fugit als Regionaltheater.
- Stärkung des Musiklands Baden-Württemberg (1 Million Euro): Hierunter fallen die verbesserte Unterstützung der Neuen Musik und des Jazz, sowie für hochkarätige klassische Ensembles, etwa das Freiburger Barockorchester.
- Kulturelle Vielfalt stärken (1,3 Millionen Euro): Dies betrifft beispielsweise das Theaterhaus Stuttgart, Gauthier Dance und die Projektförderung für die freien Theater.
- Film- und Medienstandort Baden-Württemberg (5,4 Millionen Euro): Die Mittel fließen in die hochwertige künstlerische Ausbildung und in die Stärkung des Produktionsstandorts, insbesondere im Bereich Animation.
Der Tarifausgleich an den staatlichen Kunsteinrichtungen und den Staatstheatern trägt ebenfalls entscheidend dazu bei, deren künstlerische Entwicklungsfähigkeit zu erhalten. Der Ausgleich wird auch auf Landesbühnen, Kommunaltheater und Orchester ausgeweitet, kommunale Beteiligung vorausgesetzt. „Das ist nicht einfach eine bürokratische Formalität, sondern enorm wichtig für diese Einrichtungen und es ist ein enormer Kraftakt für die Politik“, so Walter.
Verschiedene Ausdrucksformen auf Augenhöhe
Für die Einrichtungen vor Ort hat all das ganz konkrete Auswirkungen, zum Beispiel in Mannheim: Der Landeszuschuss für das Nationaltheater steigt durch die Erhöhung der Grundfinanzierung und den Tarifausgleich um rund 2,3 Millionen Euro.
An diesen Maßnahmen, so Walter, werde deutlich, was die Kulturpolitik der Landesregierung kennzeichne: Qualität, Teilhabe, Autonomie und die Augenhöhe der verschiedenen Ausdrucksformen. „Mein Kulturverständnis heißt, Pluralität als gesellschaftliche Realität anzuerkennen und das als Wert und als Freiheit zu verstehen.“