Schule

Weiterentwicklung der Berufsorientierung an Gymnasien

Eine Schülerin bearbeitet unter Anleitung einer Lehrausbilderin bei einer „Schnupperlehre“ ihr erstes gläsernes Werkstück. (Foto: © dpa)

Mit den neuen Bildungsplänen hat die berufliche Orientierung an allen weiterführenden allgemein bildenden Schulen einen noch höheren Stellenwert als bisher erhalten. Der Landesregierung ist in diesem Kontext wichtig, dass insbesondere die Berufs- und Studienorientierung (kurz: BOGY) an den Gymnasien verbessert und weiterentwickelt wird. Schülerinnen und Schüler an den allgemein bildenden Gymnasien sollen im Rahmen von BOGY gleichwertig über berufliche und akademische Ausbildung informiert werden.

Gemeinsam mit der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit hat die Landesregierung deshalb für die Gymnasien einen neuen Leitfaden zur Berufs- und Studienorientierung in der Kursstufe entwickelt. Diese Handreichung haben Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann und Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion BW, heute vorgestellt. An der Konzeption des Leitfadens waren, neben dem Kultusministerium und der Bundesagentur für Arbeit, das Wissenschafts- sowie das Wirtschaftsministerium beteiligt.

In der Kursstufe nimmt die Berufsorientierung Fahrt auf

„In der Kursstufe des Gymnasiums gewinnt die berufliche Orientierung nochmals an Bedeutung. Das Abitur rückt in greifbare Nähe und damit stehen wichtige Entscheidungen an, die Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet treffen sollen. Die Angebote des Leitfadens sollen sie dabei unterstützen, ihren passenden beruflichen Weg zu finden“, betont Eisenmann. Vor dem Hintergrund konstant hoher Übergangsquoten von den Grundschulen an die Gymnasien sowie steigender Studienanfängerzahlen sollen die Schülerinnen und Schüler intensiver als bislang auch über die vielfältigen Ausbildungsberufe und die Chancen einer dualen Ausbildung informiert werden: „Die duale Ausbildung ist ein Sprungbrett in zahlreiche anspruchsvolle Berufe mit ausgezeichneten Jobperspektiven. Insbesondere in den Gymnasien werben wir deshalb offensiver für eine berufliche Ausbildung“, so die Ministerin.

Kontinuierlicher Berufswahlprozess in allen Klassenstufen

Mit der Leitperspektive „Berufliche Orientierung“ sowie dem neuen Fach „Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung“ in den Klassen 8 bis 10 legt der neue Bildungsplan einen deutlichen Fokus auf den individuellen Berufswahlprozess der Schülerinnen und Schüler. Um Enttäuschungen sowie Studien- oder Ausbildungsabbrüche zu vermeiden, müssen sich Schülerinnen und Schüler kontinuierlich mit ihren Interessen und Fähigkeiten, ihren Werten und Zielen auseinandersetzen. Der neue Leitfaden greift die im Fach „Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung“ in der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen auf und setzt den Prozess nahtlos in der Kursstufe des Gymnasiums fort.

„Der modulare Aufbau des Leitfadens bietet Freiräume bei der Konzeption der Elemente der Berufs- und Studienorientierung an der jeweiligen Schule: Durch konkrete Vorschläge, wie die Module auf die vier Halbjahre der Kursstufe verteilt werden können, hilft er bei der Umsetzung“, sagt Christian Rauch. Der Leitfaden bietet sieben Module an, wovon sechs Module verbindlich sind. Die Schulen haben bei der Planung freie Hand und entscheiden, wie sie diese in den Schulalltag einbinden. An der Gestaltung des Leitfadens waren Lehrerinnen und Lehrer mit langjähriger BOGY-Erfahrung beteiligt. „Der Leitfaden ist ein Angebot von Lehrkräften für Lehrkräfte, alle Unterrichtsangebote sind praxiserprobt“, betont die Ministerin. Online verfügbares Unterrichtsmaterial ergänzt das Angebot des Leitfadens.

Vielfältige Partner unterstützen Schulen bei der Berufsorientierung

Aufgrund der Komplexität – über 18.000 Studiengänge und rund 330 anerkannte Ausbildungsberufe – ist die Berufsorientierung eine Aufgabe, die von verschiedenen Akteuren gemeinsam bewältigt werden muss. Partner sind die Wirtschaft, Verbände, Kammern sowie Hochschulen und vor allem die Beratungsfachkräfte der Arbeitsagenturen. Im BOGY-Prozess arbeiten Arbeitsagentur und Schule eng zusammen: Um klare Strukturen und Verantwortlichkeiten zu gewährleisten und die Angebote zu koordinieren, kooperieren Schule und Berufsberatung im Tandem, das aus der BOGY- Lehrkraft und der für die Schule zuständigen Beratungsfachkraft der Arbeitsagentur besteht. „Aktuelle Entwicklungen in der Arbeitswelt, wie der internationale Wettbewerb und Digitalisierung, wandeln Anforderungen an berufliche Qualifikationen und verändern Berufsbilder. Dadurch erhöhen sich auch die Ansprüche an Berufsberatung und Berufsorientierung. Der gemeinsame Leitfaden setzt Qualitätsstandards für eine fundierte, strukturierte und kontinuierliche Berufsorientierung“, betont Christian Rauch.

Die Module des Leitfadens im Überblick

  1. Orientierungstest
  2. Studien- und Ausbildungsbotschafter
  3. Studieninformationstag
  4. Fähigkeiten, Interessen, Werte, Ziele
  5. Gelenktes Recherchieren
  6. Bewerbungstraining (Wahlmodul)
  7. Externe Beratung und Information

Berufs- und Studienorientierung in der Kursstufe der allgemein bildenden Gymnasien in Baden-Württemberg (PDF)

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