„Der ganze Einsatz und das ganze Engagement von Willy Wagenblast gilt jenen Menschen, die auf der Schattenseite unserer Wohlstandsgesellschaft leben. Willy Wagenblast hat die Not anderer nicht nur gesehen, sondern setzt sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für diese Menschen ein“, sagte der Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten, Peter Friedrich anlässlich der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Willy Wagenblast in Rielasingen-Worblingen.
Als Kind der Nachkriegszeit habe er die Schrecken und die Not dieser Zeit miterlebt. Auf der anderen Seite habe er auch den wachsenden Wohlstand in Baden-Württemberg erfahren, der aus Mangel und Not entstanden sei. „Der berufliche Werdegang von Willy Wagenblast kann als ein Stück erfolgreicher Nachkriegsgeschichte gelesen werden“, so Friedrich. So habe er erst als Kaufmann, später als Bilanzbuchhalter und zuletzt als Kaufmännischer Leiter, Prokurist und Geschäftsführer gearbeitet. Nebenher habe sich Willy Wagenblast für die Errichtung der Altenwohn- und Pflegeanstalt St. Verena eingesetzt, bei dem er sich große Verdienste erworben habe. „Das volle Potential seines ehrenamtlichen Engagements begann sich jedoch erst später zu entfalten“, erklärte Minister Friedrich. Anstatt seinen wohlverdienten Ruhestand zu genießen, habe Willy Wagenblast im Jahr 2004 als Fahrer für den Transport gespendeter Lebensmittel bei der Singener Tafel begonnen. Zwei Jahre später sei er schon Schatzmeister des Landesverbands der Tafeln Baden-Württemberg gewesen und ein Jahr später sogar zum Schatzmeister des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V. gewählt worden. „In Deutschland gibt es mittlerweile über 900 Tafeln und jeder kann sich vorstellen, welche Verantwortung ein Bundesschatzmeister trägt und welches Arbeitspensum er leistet“, betonte der Minister. „Willy Wagenblast hat das, was er über viele Jahre an Können, Wissen und Erfahrung in seinem Beruf gesammelt hat, in seine ehrenamtliche Arbeit eingebracht“, hob Minister Friedrich hervor. „Es ist gerade Willy Wagenblast zu verdanken, dass die Idee der Tafel in der Region gezündet hat und auf breite Resonanz gestoßen ist“, so der Minister. Mittlerweile gebe es in Konstanz, Radolfzell und anderswo Tafelläden nach Singener Vorbild. „Willy Wagenblast ist unermüdlich für das große und wichtige Sozialprojekt ‚Tafel‘ aktiv, es ist zu seinem ganz persönlichen Projekt geworden“, sagte Minister Friedrich. „Es ist seine Überzeugung, dass es Aufgabe und Pflicht nicht nur des Staates und großer Organisationen, sondern auch jedes Einzelnen ist, etwas zu tun, um Menschen, die mit sehr wenig auskommen müssen, dabei zu helfen ein würdiges Leben führen zu können. Gerade jetzt erlebt Willy Wagenblast die wachsende Bedeutung der Tafeln auch durch die steigende Zahl der zu uns kommenden Flüchtlinge hautnah mit.“
Neben seinem Engagement für die Tafel sei er auch engagierter Mitarbeiter in der ‚Nationalen Armutskonferenz‘, einem Zusammenschluss von Verbänden, Vereinen und Organisationen. „Daneben setzt er sich auch für die Schwächsten unter den Schwachen, die Kinder, ein“, erklärte Friedrich. So habe er beispielsweise den Verein ‚Wir helfen Kindern‘ ins Leben gerufen und stehe bis heute mit Rat und Tat zur Seite. „Kindern in Not zu helfen, das war und ist ihm eine ganz besondere Herzenssache“, so Friedrich.
„Die Demokratie lebt davon, dass sich Bürger wie Willy Wagenblast mitverantwortlich fühlen für das Gemeinwesen, in dem sie leben. Er packt mit an, um unser Gemeinwesen und die Welt, in der wir leben, ein Stück menschlicher zu machen“, sagte Minister Friedrich.