„Ottilie Vielsäcker ist eine große Bereicherung für die Stadt Ettlingen. Hier wirkt sie seit langer Zeit und mit großem Einsatz zum Wohle ihrer Mitmenschen“, sagte Staatsrätin Giesela Erler anlässlich der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Ottilie Vielsäcker.
Ihr großes Engagement gelte an erster Stelle dem Thema Hospiz. „Ein Thema das viele bewegt, jedoch gerne verdrängt wird“, so die Staatsrätin. „Ottilie Vielsäcker hingegen hat sich direkt nach ihrer Pensionierung als Hospizhelferin ausbilden lassen. Sie hat in Ettlingen den ambulanten Hospizdienst und das Hospiz ‚Arista‘ mit aufgebaut und maßgeblich geprägt. Sie war und ist der Motor und Impulsgeber für die Arbeit im Hospizdienst.“
Auch in benachbarten Städten und Gemeinden habe Ottilie Vielsäcker die Gründung ambulanter Hospizgruppen angeregt und nehme sich bis heute der Aus- und Fortbildung von Hospizhelfern an. „Dabei hat sie auch den Gedanken der Sterbebegleitung in der Öffentlichkeit verankert“, unterstrich Erler. Sie übernehme darüber hinaus Verantwortung im Leitungskreis Hospiz und gehörte zu den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern des Fördervereins Ettlingen. „Ottilie Vielsäcker hat dabei selbst unzählige Male ihre sterbenden und trauernden Nächsten begleitet. Dies erfüllt uns alle mit Demut und Dankbarkeit“, betonte die Staatsrätin.
Auch in der Seniorenarbeit hat sich Ottilie Vielsäcker eingebracht. Von 1999 wirkte sie im Seniorenbeirat der Stadt Ettlingen mit und übernahm zeitweise auch das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden und die Vertretung im kreisseniorenrat. „In diesem Zusammenhang sind zahlreiche Projekte mit ihrem Namen verknüpft“, sagte die Staatsrätin. Beispiele seien das Projekt „Junior trifft Senior“, der „Aufbau des generationenübergreifenden Freiwilligendienstes“ oder die „ehrenamtliche Mitarbeit in stationären Einrichtung“. Besonders hervorzuheben sei dabei auch ihr Einsatz beim Aufbau und bei der Begleitung unterschiedlicher Gruppen ehrenamtlicher Kräfte. „Ottilie Vielsäcker verfolgt mit großem Einsatz das Ziel, dass Ehrenamt und Hauptamt von allen Beteiligten als gleichwertig anerkannt werden“, so Erler.
Zusätzlich engagiere sich Ottilie Vielsäcker für die Evangelische Altenhilfe Ettlingen e.V. und übernahm die Organisation zahlreicher Projekte und Veranstaltungen im Rahmen des sogenannten „seniorKompetenzteam“ sowie beim Arbeitskreis „Demenzfreundliches Ettlingen“. „Mit Ihrem Engagement hat Ottilie Vielsäcker an unterschiedlichsten Stellen bewiesen, dass Verantwortung kein leeres Wort für sie ist“, betonte die Staatsrätin.
Im Jahr 2003 koordinierte Ottilie Vielsäcker auch das „Europäische Jahr der Menschen mit Behinderung“ worauf aufgrund des großen Erfolges unter ihrer Leitung die Gruppe „Netzwerk für Menschen mit Behinderung“ gegründet wurde. „Ottilie Vielsäcker widmet sich an dieser Stelle der Integration, Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Handicap und konnte auch in diesem Bereich viel erreichen“, betonte Erler. „So gibt es beispielsweise in Ettlingen diverse integrative Sportgruppen sowie zahlreiche barrierefreie Um- und Neubauten bis hin zu einem speziellen Stadtführer für Menschen mit Behinderungen.“
Ihr umfangreiches Engagement bezieht darüber hinaus das lokale Bündnis für Familien mit ein. Ottilie Vielsäcker habe ihr Augenmerk dabei besonders auf das „Netzwerk Alltagsnöte“ gelegt und dieses bei der Entwicklung des Konzepts für die „Ettlinger Familienassistenten“ unterstützt. Durch die Vernetzung ihrer unterschiedlichen Einsatzgebiete schließt Ottilie Vielsäcker letztendlich den Kreis ihres ehrenamtlichen Wirkens.
„Ottilie Vielsäcker hat mit großem Engagement dafür gekämpft, dass das Leben in Ettlingen lebenswerter wird und damit vielen Menschen – auch in den schwierigsten Stunden – geholfen. Dafür gebührt ihr Dank und Anerkennung“, unterstrich Staatsrätin Giesela Erler.