Minister Peter Friedrich hat Gertrud Schweizer-Ehrler das ihr vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht und ihr jahrzehntelanges Engagement für Afrika gewürdigt.
„Gertrud Schweizer-Ehrler hat durch ihr außergewöhnliches Engagement im Kampf gegen Hunger, Armut und Krankheit in Afrika die Lebensperspektive vieler Menschen verbessert. Als ‚humanitäre‘ Botschafterin fördert sie in besonderer Weise die guten Beziehungen zwischen Uganda und Deutschland und trägt zum hohen Ansehen unseres Landes in der Welt bei“, sagte Minister Peter Friedrich bei der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Gertrud Schweizer-Ehrler in Stuttgart.
Jahrzehntelanges Engagement für Afrika
Im Jahr 1983 ging Gertrud Schweizer-Ehrler für ein Jahr ehrenamtlich als Kinderkrankenschwester mit der SALEM-Bruderschaft nach Uganda. Zwei Jahre später kehrte sie nach einem Deutschland-Aufenthalt nach Uganda zurück, wo sie in den folgenden zehn Jahren beim Ausbau des SALEM-Dorfs im Südosten Ugandas mitwirkte. Ihre Verantwortung umfasste den gesamten medizinischen Bereich. „In dem von Unruhen erschütterten Land ging sie zunächst unter denkbar schlechtesten Bedingungen die drängendsten Probleme wie Hunger und Mangelernährung an“, so der Minister. Sie legte mit den Grundstein dafür, dass sich aus der Krankenstation heraus ein modernes Krankenhaus entwickelt hat. Die von ihr initiierte Fortbildung für Pflegehelferinnen war letztendlich die Keimzelle für eine heute vorbildliche Krankenpflegeschule. Friedrich betonte: „Gertrud Schweizer-Ehrler hat im SALEM-Dorf Spuren hinterlassen, die weit in die Zukunft weisen.“
1995 kehrte sie gemeinsam mit ihrem Mann nach Deutschland zurück und gründete den Verein „Tukolere Wamu – gemeinsam für Eine Welt e.V.“. Ziel ist es, die jahrelange Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit in den Verein einfließen zu lassen und durch Spenden und Projekte zur Bekämpfung von Hunger und Armut in Afrika beizutragen. Es sollen insbesondere die Lebensumstände der ländlichen Bevölkerung verbessert werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Ausbildung junger Menschen, die durch den Ausbau von Unterrichtsräumen, die Übernahme von Schul- und Ausbildungspatenschaften und die Förderung des schuleigenen Landbaus zur Selbstversorgung von Schülerinnen und Schülern gewährleistet wird. Weitere Projekte sollen in Uganda sowie anderen afrikanischen Ländern wie Äthiopien und dem Senegal die Gesundheits- und Ernährungslage, die Frauenselbsthilfe oder den Umwelt- und Naturschutz nachhaltig fördern. „Seit der Gründung ist Gertrud Schweizer-Ehrler als erste Vorsitzende das Gesicht und das Herz des Vereins“, hob der Minister hervor. „In dieser Zeit hat sie bereits unzählige Projekte auf den Weg gebracht.“
Große Offenheit und Sensibilität für die Not anderer Menschen
„Gertrud Schweizer-Ehrler zeigt mit ihrem Engagement ihre große Bereitschaft, für die Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen und die großen Herausforderungen unserer Zeit anzunehmen“, hob Europaminister Friedrich hervor. „Sie steht mit ihrer Persönlichkeit für eine Lebenseinstellung, die große Offenheit und Sensibilität für die Not anderer Menschen erkennen lässt.“