Stuttgart 21

Untersuchung zur Personenstromanalyse des Stuttgarter Hauptbahnhofs S 21

Züge stehen im Hauptbahnhof in Stuttgart (Foto: dpa)

Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur nimmt zu den Meldungen über ein angebliches Zurückhalten einer Untersuchung zu S 21 wie folgt Stellung:  

Die vom MVI beim Planungsbüro PTV AG in Auftrag gegebene Untersuchung ist vor allem eine Betrachtung und Bewertung der von der DB AG bei Durth & Roos Consulting GmbH in Auftrag gegebenen Personenstromanalyse vom September 2009 mit einer zusätzlichen Detailbetrachtung vom Februar 2012, die im vergangenen Jahr immer wieder in der Kritik stand. Zugleich soll die Untersuchung einen gutachterlichen Vergleich zwischen der Personenstromqualität des heutigen Kopfbahnhofs und des zukünftigen Tiefbahnhofs vornehmen, um die Debatte über angebliche Qualitätsunterschiede zu versachlichen.

Die Ende Dezember 2013 vorgelegte Untersuchung ist im MVI noch nicht abschließend ausgewertet; möglicher ergänzender Untersuchungsbedarf ist noch nicht geklärt. Mögliche Kritikpunkte an der Methodik sollen noch ausgeräumt werden. Aus den genannten Gründen wurde bislang von einer Veröffentlichung abgesehen.

  • Die von den Gutachtern betrachtete Personenstromanalyse der DB AG aus dem Jahr 2009 bildet nicht den aktuellen Planungsstand der DB AG mit den ergänzten Fluchttreppenhäusern ab. Inzwischen hat die DB AG die Vorlage einer neuen Personenstromanalyse angekündigt. Wie sich die Planungsänderungen auswirken, ist noch nicht absehbar.
  • Die untersuchte DB AG-Personenstromanalyse basiert auf 29 Zügen in der Spitzenstunde. Sie hat noch nicht die im Stresstest in Folge der Schlichtung simulierte Zahl von 49 Zügen in der Spitzenstunde untersucht. Es ist noch nicht betrachtet, wie und in welche Richtung sich eine solche Änderung der Prämissen auf die Personenstromanalyse auswirken kann.
  • Ein Vergleich von Durchgangsbahnhof und Kopfbahnhof ist schwierig, da die Anlagen völlig unterschiedlich sind. In der nun vorliegenden vergleichenden Betrachtung der beiden Bahnhofstypen des heutigen Kopfbahnhofs und des zukünftigen Tiefbahnhofs wird lediglich die unterschiedliche Bahnsteigkonfiguration bei gleicher Zugbelegung je Bahnsteig verglichen.

Auf dieser Basis kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass der Tiefbahnhof bei gleicher Reisendenfrequenz einen besseren Reisendenfluss als der Kopfbahnhof bietet, bei Eintritt des prognostizierten Fahrgastzuwachses sich die Qualität gegenüber dem heutigen Zustand jedoch verschlechtert.Beim vorgenommen Vergleich bleibt allerdings in den Auswirkungen unberücksichtigt, dass der Kopfbahnhof die doppelte Anzahl von Bahnsteigen gegenüber dem Tiefbahnhof hat. Die Wahrscheinlichkeit von zwei gleichzeitig an einem Bahnsteig ankommenden Zügen ist geringer, und dies hat Auswirkungen auf den Komfort der Reisendenströme. Dieser Effekt wird in der vorliegenden Untersuchung zwar thematisiert, ist aber methodisch im quantitativen Vergleich noch nicht enthalten. Diesen absehbaren Kritikpunkt an der Methodik möchte das MVI noch abarbeiten, da ansonsten das Ziel einer Versachlichung der Debatte nicht erreichbar ist.
Es war bislang Absicht des MVI, die noch offenen Fragen vor einer Veröffentlichung zu klären. Da die Untersuchung aber offenkundig kursiert, ist eine Veröffentlichung mit einer begleitenden Bewertung des MVI und einer Benennung des weiteren Untersuchungsbedarfs kurzfristig vorgesehen. Nach der für April erwarteten Veröffentlichung der aktualisierten Personenstromanalyse der DB AG wird das Land eine Aktualisierung der Betrachtung vornehmen. Um den Ergebnissen der Faktenschlichtung zu S21 gerecht zu werden, hält es das MVI zusätzlich für erforderlich, dass auch eine Betrachtung für die im Stresstest ermittelte Zahl von 49 Zügen in der Spitzenstunde vorgenommen wird.

Weitere Meldungen

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)
  • Schienenverkehr

Land plant deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) beim offiziellen Start der Batteriezüge Mireo Plus im Fahrgastbetrieb
  • Schienenverkehr

Batterie statt Diesel

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
  • Elektromobilität

Charge@BW bringt Schub bei Ladeinfrastruktur und E-Mobilität

Offizielle Freigabe der neuen Enzbrücke
  • Strasse

Ersatzneubau der Enzbrücke Niefern eröffnet

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • Nahverkehr

Bündnis gegen Fachkräftemangel im ÖPNV

Zwei Busse der Dachmarke bwegt
  • Nahverkehr

Kostensteigerungen in der Busbranche gedämpft

Ein Vermessungsgerät steht auf einer Autobahnbaustelle.
  • Straßenbau

Weitere Großprojekte an DEGES vergeben

Polizisten kontrollieren ein Auto.
  • Verkehrssicherheit

Bundesweite Kontrollaktion gegen die Autoposerszene

Ein Bauarbeiter bedient eine große Baumaschine auf einer Autobahnbaustelle. (Bild: © dpa)
  • STRASSENBAU

Sanierung des Bundes- und des Landesstraßennetzes

  • Verkehrssicherheit

Weniger schwerverletzte Verkehrsteilnehmer

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • Stuttgart 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

Ein Doppelstock-Intercity fährt auf der Gäubahn über die Einöd-Talbrücke bei Hattingen.
  • Schienenverkehr

Bundesrat für Modernisierung des Bahnnetzes

Stadtgarten in Gerabronn
  • Städtebau

Stadtmitte in Gerabronn erfolgreich erneuert

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
  • Energie

Biogas als zentraler Energieträger der Zukunft

Zwei Radfahrerinnen überqueren auf einem rot markierten Radweg eine Straße.
  • Radverkehr

Weniger Unfälle durch bessere Radwege und Tempolimits

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Ein E-Lkw steht an einer Ladesäule
  • Elektromobilität

Studie zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Forschung

Forschung und Innovation am Oberrhein

// //