Landwirtschaft

Gurr-Hirsch besucht Vertreterversammlung der Rinderunion e. V.

Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.

Die Vertreterversammlung der Rinderunion Baden-Württemberg e. V. bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine optimale Möglichkeit zum Austausch. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch sprach auf der Versammlung in Ulm-Seligweiler über die Bedeutung der Landwirtschaft und aktuelle Herausforderungen.

„Die Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg arbeiten engagiert für gesunde Lebensmittel. Sie spielen außerdem eine wichtige Rolle beim Erhalt unserer wertvollen Kulturlandschaften sowie beim Ressourcen- und Klimaschutz. Da die Landwirtinnen und Landwirte durch einen globalisierten Markt, Klimaveränderungen und nicht zuletzt durch sich ändernde Verbrauchererwartungen vor Herausforderungen gestellt werden, brauchen sie die Politik als starken Partner. Derzeit ist dies vor allen in den Bereichen Milchwirtschaft und Fleischerzeugung der Fall. Das Land unterstützt daher mit einer an aktuellen gesellschaftlichen Ansprüchen ausgerichteten, verlässlichen Agrarpolitik die heimische Landwirtschaft“, sagte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch auf der Vertreterversammlung der Rinderunion Baden-Württemberg e. V. in Ulm-Seligweiler.

Im Mai dieses Jahres seien die Erlöse für die Milcherzeugerinnen und Milcherzeuger im Land aufgrund des global niedrigen Milchpreises auf dem Preisniveau des Jahres 2009 angekommen. „Bei solch massiven Ungleichgewichten auf dem Markt sind alle Marktpartner gefordert, Lösungen zu finden. Die Politik kann nur Rahmenbedingungen schaffen – wie dies nun mit dem vergangenen Freitag im Bundesrat beschlossenen Agrarmarktstrukturgesetz der Fall ist. Erzeugerorganisationen, Branchenverbände und Genossenschaften können freiwillig Vereinbarungen über die Milcherzeugung treffen, ohne dass es kartellrechtliche Einsprüche gibt. Dies ermöglicht flexiblere und koordinierte Reaktionen auf die Entwicklungen am Weltmarkt“, sagte Gurr-Hirsch.

Von großer Bedeutung sei außerdem, Vermarktungsaktivitäten für regionale Produkte zu bündeln und zu stärken. „Unsere heimischen Betriebe können und wollen den weltweiten Wettbewerb um die billigste Milch oder das billigste Fleisch nicht gewinnen. Vielmehr setzten sie auf hochwertige, nachhaltig erzeugte Produkte aus der Region – ohne dabei die Chancen auf den Exportmärkten aus den Augen zu verlieren“, erklärte die Staatssekretärin. Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher hätten es in der Hand, die heimischen Betriebe zu unterstützen. „Als Verbraucher oder Verbraucherin kann ich gezielt entscheiden, für welche Produkte ich mein Geld ausgebe“, sagte Gurr-Hirsch. Durch gezielte Vermarktungsinitiativen aller Beteiligten der regionalen Wertschöpfungskette könne so für noch mehr Sensibilität und Wertschätzung gesorgt werden. Dabei verwies die Staatssekretärin auch auf den 10-Punkte-Plan, den das Landwirtschaftsministerium erarbeitet hatte.

Land ist verlässlicher Partner für Landwirtinnen und Landwirte

Gurr-Hirsch erklärte, dass die Landesregierung die Agrarpolitik an den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen ausgerichtet habe. Im Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2014 bis 2020 (MEPL III) stünden 16 Förderprogramme zur Unterstützung der landwirtschaftlichen Familienbetriebe zur Verfügung. Die Fördermittel für diesen Zeitraum liegen bei rund 1,8 Milliarden Euro, wovon die Landwirtschaft der größte Profiteur ist, so Gurr-Hirsch.

„Im Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) werden verschiedene Maßnahmen zur umweltgerechten Grünlandbewirtschaftung angeboten – beispielsweise die extensive Grünlandbewirtschaftung, die Heumilchproduktion und die Sommerweideprämie, die dem Tierwohl Rechnung trägt. Mit der Landschaftspflegerichtlinie (LPR) wird die besondere Bewirtschaftung naturschutzrelevanter Flächen, die häufig Grünlandstandorte sind, unterstützt. Und mit der Agrarinvestitionsförderung unterstützen wir Betriebe bei Investitionen in besonders tiergerechte Haltungsverfahren, der Arbeitswirtschaft und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit“, erklärte Gurr-Hirsch. „Auch eine erfolgreiche Zuchtarbeit ist Basis für den wirtschaftlichen Erfolg unserer Rinderhaltenden Betriebe. Mit der Rinderunion Baden-Württemberg und ihrer zukunftsorientierten Zuchtarbeit haben die Landwirtinnen und Landwirte einen starken Partner an ihrer Seite“, betonte die Staatssekretärin.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Landwirtschaft 

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: MEPL III

10-Punkte-Plan Milch

  1. Ständiger Dialog mit dem Lebensmitteleinzelhandel
  2. Einsatz für weitere Steuerverbesserungen
  3. Verlässliche termingerechte Auszahlung der Fördermittel durch das Land
  4. Stärkung unserer regionalen Absatzmärkte
  5. Intensivierte Nutzung und Verstärkung des Marketings für die Qualitätsprogramme des Landes (QZBW, BIOZBW, Geoprodukte)
  6. Prüfung der Option, Grundfutter aus Grünland verstärkt zu verwenden und dies ggfs.im FAKT als Fördertatbestand einzubauen.
  7. Erschließung der großen und kleinen Teilmärkte, auch durch Spezialitäten – z. B. der Heumilch
  8. Beratungsoffensive für Betriebe – z. B. Verbesserung der Rentabilität, Umstellung der Produktion auf Öko und Spezialprodukte
  9. Start einer langfristigen Verbraucherkampagne zur Stärkung regionaler Produkte
  10. Überprüfung der Förderprogramme im Land

Die Rinderunion Baden-Württemberg e.V. (RBW) mit Sitz in Herbertingen (Landkreis Sigmaringen) ist die einzige Zuchtorganisation für Rinder in Baden-Württemberg und vertritt die Interessen von rund 10.000 aktiven Mitgliedern. Sie betreut eine breite Rassenpalette in den Bereichen Herdbuchzucht, Besamung und Vermarktung und zählt zu den größten Rinderzuchtverbänden Deutschlands.

Rinderunion Baden-Württemberg e.V.

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