„Wir möchten in Schweden einen vertieften Blick auf die Zivilgesellschaft werfen, insbesondere im Umgang Schwedens mit Flüchtlingen. Aber auch die Gleichstellung von Frauen wird ein Thema meiner Reise sein“, sagte Staatsrätin Gisela Erler im Vorfeld ihrer Reise nach Stockholm am morgigen Dienstag. Staatsrätin Erler wird mit einer rund 30-köpfigen Delegation bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Stiftungen und von Verbänden für drei Tage nach Schweden reisen.
Entlang der Schwerpunktthemen der Reise wird die Delegation die schwedische Kommune Södertälje besuchen und sich über die Einbindung der Zivilgesellschaft in die Flüchtlingsarbeit informieren. Gemeinsam mit der Deutschen Botschaft Stockholm, der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Denkfabrik Arena Idé findet zudem ein Workshop zur Integration von Migrantinnen und Migranten und Flüchtlingen in Schweden und Baden-Württemberg statt. „Wir sind äußerst interessiert daran, wie Schweden seine in Europa vorbildliche Flüchtlings- und Integrationspolitik organisiert und möchten auch unser Wissen und unsere baden-württembergischen Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Ehren- und Hauptamtlichen in der Flüchtlingshilfe in Schweden einbringen“, so Erler. Schweden könne auf eine lange und gute Tradition der Flüchtlingsaufnahme zurückblicken. „Ich kenne und schätze die schwedischen Prinzipien der Gleichheit, der Wahlfreiheit des Lebensstils und der Wertepartnerschaft, die dieser Integrationspolitik zugrunde liegen. Aber gerne würde ich mehr und Genaueres darüber hören, wie die Schweden dies organisieren und wie sie dabei Staat und Bürgerschaft miteinander verzahnen“, betonte die Staatsrätin.
Am Donnerstag wird die Staatsrätin unter anderem mit einem der stellvertretenden Parlamentspräsidenten, Tobias Billström, sowie Jonas Eriksson, dem Fraktionsführer der „Miljöpartiet“ (Die Grünen) und weiteren Abgeordneten zu Gesprächen zusammen kommen. Zudem wird im Rahmen einer Diskussionsrunde mit Vertretern der Deutsch-Schwedischen Handelskammer die Gleichstellung in Schweden aus Sicht der Wirtschaft beleuchtet. Bei einem Vortrag im Sozialministerium wird der Schwerpunkt auf Frauen in der Staatsverwaltung gelegt. „Der Wunsch nach Gleichheit und Gerechtigkeit ist sinnstiftend für jede zivilgesellschaftliche Bewegung. Die Frauenförderung ist ein gutes Beispiel dafür. Schweden hat hier seit je her einen hohen Anspruch. Wie dies gelebt und umgesetzt wird, wollen wir vor Ort erfahren“, so die Staatsrätin.