ÖPNV

Spatenstich für Straßenbahn in die Bahnstadt Heidelberg

Spatenstich für Straßenbahn in die Bahnstadt Heidelberg

Der nächste Baustein des Mobilitätsnetzes Heidelberg wird Realität: die Straßenbahn in die Bahnstadt. Nachdem im vergangenen Jahr die Kurfürsten-Anlage zwischen Adenauerplatz und Römerkreis ausgebaut wurde, startet mit der Strecke in der Bahnstadt nun der erste Trassenneubau.

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann, Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, der Technische Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) Martin in der Beek und Michael Jäger, Geschäftsführer der Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB), gaben den offiziellen Startschuss für die Arbeiten an der neuen Trasse.

Winfried Hermann, Minister für Verkehr Baden-Württemberg: „Das Land Baden-Württemberg möchte auch in Heidelberg dazu beitragen, die Verkehrswende voranzutreiben. Die Landesregierung hat daher für das Verkehrsprojekt „Mobilitätsnetz Heidelberg“ im Mai 2014 beschlossen, die Förderanträge der Teilprojekte an das Bundesverkehrsministerium weiterzuleiten. Außerdem haben wir im Landeshaushalt Kofinanzierungsmittel in Höhe von 30 Millionen Euro bereitgestellt. Leider hat der Verwaltungsgerichtshof Mannheim den Planfeststellungsbeschluss für das Teilprojekt Neuenheimer Feld aufgehoben. Zudem wurde bislang erst das Teilprojekt Kurfürsten-Anlage Ost in das Bundesförderprogramm nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz aufgenommen. Gemeinsam müssen wir alles daran setzen, dass wir mit den einzelnen Modulen des Mobilitätsnetzes vorankommen.“

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Die Straßenbahn durch die Bahnstadt ist die erste Neubautrasse im Rahmen des Mobilitätsnetzes – ein Meilenstein für den Ausbau des umweltfreundlichen Nahverkehrs in Heidelberg. Heidelbergs jüngster Stadtteil erhält damit einen direkten Anschluss an das Straßenbahnnetz. Davon profitieren nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner der Bahnstadt, sondern auch die vielen tausend Menschen, die künftig in der Bahnstadt arbeiten, einkaufen oder ins Kino gehen.“

Martin In der Beek, Technischer Geschäftsführer Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv): „Hier in der Bahnstadt, einem jungen Stadtteil, der in den nächsten Jahren noch stark wachsen wird, bietet sich eine einmalige Gelegenheit: Wir können dafür sorgen, dass die Straßenbahn schon da ist, bevor viele Menschen in die Bahnstadt ziehen. Das bedeutet unter anderem, dass so manche Familie vielleicht ein Auto weniger anschaffen oder ganz darauf verzichten wird. Deshalb freut es mich um so mehr, dass wir jetzt mit dem Bau beginnen können.“

Michael Jäger, Geschäftsführer der Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB): „Als Eigentümer der ÖPNV-Infrastruktur investieren wir gerne in einen attraktiven und ökologischen Nahverkehr in der Bahnstadt. Wir freuen uns, dass der Straßenbahnausbau nun beginnt. Die Arbeiten sind ein anspruchsvolles Projekt, das eine gute Abstimmung zwischen vielen Beteiligten erfordert. Für die neue und moderne Infrastruktur in der Bahnstadt investiert die HSB 28 Millionen Euro. Als Unterstützung erwarten wir Zuschüsse aus dem GVFG-Bundesprogramm von etwa 17 Millionen Euro.“ 

Was wird gemacht?

Mit der neuen Straßenbahn durch die Bahnstadt erhalten die 12.000 Menschen, die künftig in Heidelbergs jüngstem Stadtteil leben und arbeiten, einen direkten Anschluss an das Heidelberger Straßenbahnnetz. Auch die Besucherinnen und Besucher der Bahnstadt profitieren: Mit der Straßenbahn kommen sie künftig schnell und bequem in Geschäfte oder ins Multiplex-Kino.

Die neue Straßenbahntrasse wird durch die Grüne Meile und den Czernyring verlaufen und mit ihrem Rasen-Gleisbett den grünen Charakter der Bahnstadt unterstreichen. Die derzeitige Führung der Gleise über die Eppelheimer Straße wird aufgegeben, da die Grüne Meile für den neuen Stadtteil zentraler liegt und die Straßenbahn in dieser Lage die Wohnbebauung besser erschließt. Die neuen Haltestellen Eppelheimer Terrasse, Gadamerplatz und Hauptbahnhof Süd werden barrierefrei ausgebaut und mit modernen Fahrgastinformationssystemen ausgestattet.

Im Zuge des Trassenneubaus wird die Linienführung der Linien 22 und 26 angepasst. Dadurch werden Kirchheim, Pfaffengrund und Eppelheim direkt an den Hauptbahnhof angebunden. Der Gemeinderat hat der neuen Linienführung am 14. März 2013 mit seinem Grundsatzbeschluss zum Mobilitätsnetz zugestimmt:

  • Die Linie 22 wird von der Eppelheimer Straße auf die neue Strecke verlegt: Sie fährt künftig von Eppelheim kommend über die Grüne Meile und den Czernyring zur Montpellierbrücke, von dort weiter über die Kurfürsten-Anlage zum Bismarckplatz. Die umsteigefreie Fahrt in die Innenstadt ist also weiterhin möglich. Die Fahrzeiten zwischen Eppelheim und dem Bismarckplatz bleiben etwa gleich.
  • Die Linie 26 fährt künftig von Kirchheim kommend über den Czernyring und die Grüne Meile zur Czernybrücke, von dort weiter auf der heutigen Strecke der Linie 22 durch die Bergheimer Straße zum Bismarckplatz. Die Fahrzeiten zwischen Kirchheim und dem Bismarckplatz verlängern sich um etwa vier Minuten, dafür erhalten die Fahrgäste einen direkten Anschluss an den Hauptbahnhof und das künftige Multiplex-Kino. Zudem können sie schneller in Richtung Neuenheimer Feld umsteigen. 

Fertigstellung bis Sommer 2018 geplant

Die Bauzeit beträgt voraussichtlich knapp zwei Jahre. Sie beinhaltet den Neubau der rund 2,2 Kilometer langen Straßenbahntrasse sowie den Anschluss an den Bestand in den Bereichen der Eppelheimer Straße, der Czernybrücke und der Montpellierbrücke. 

Die Baumaßnahme gliedert sich in sechs Bauabschnitte. Die Bauabschnitte eins bis fünf betreffen den Ausbau des rund 1,5 Kilometer langen Streckenabschnitts zwischen Eppelheimer Straße und Czernybrücke. Zunächst werden bis September 2016 etwa 320 Meter Doppelgleis entlang der zukünftigen Grünen Meile verlegt. Danach finden bis Anfang 2017 unter anderem Arbeiten an den Versorgungsleitungen statt, bevor es – voraussichtlich im Januar 2017 – mit den Gleisbauarbeiten weitergeht. Die Inbetriebnahme des Streckenabschnitts zwischen Eppelheimer Straße und Czernybrücke ist für Ende 2017 geplant.

Bauabschnitt sechs betrifft den Ausbau der rund 700 Meter langen Trasse der Linie 26 zwischen Czernybrücke und Montpellierbrücke. Dieser Bauabschnitt wird voraussichtlich im Sommer 2018 fertiggestellt. Ab dann können die Bewohner und Besucher der Bahnstadt die direkte Straßenbahnanbindung an das Heidelberger Zentrum, den Hauptbahnhof und das rnv-Netz nutzen.

Mobilitätsnetz Heidelberg

Quelle:

Gemeinsame Presseinformation der Stadt Heidelberg, der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) und der Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB)

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