Lernfabriken 4.0

Schmid übergibt Förderbescheide für 15 Lernfabriken

Auszubildende in einer Berufsschule (Foto: © dpa)

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid hat den Startschuss für den Aufbau von 15 Lernfabriken 4.0 gegeben. Der Minister überreichte den Vertreterinnen und Vertretern der Stadt- und Landkreise als Träger der beruflichen Schulen bei einer Feierstunde im Neuen Schloss in Stuttgart offiziell die Förderbescheide. Das Ministerium fördert den Aufbau der Lernfabriken mit insgesamt 6,5 Millionen Euro.

„Industrie 4.0 wird vor allem die Arbeitsbedingungen nachhaltig verändern. Auf diese Entwicklungen müssen wir den Fachkräftenachwuchs und die Beschäftigten vorbereiten. Mit den 15 Lernfabriken im ganzen Land wollen wir sie fit für die digitale Zukunft in der Industrie machen. Die Kompetenz und das Engagement der Beschäftigten ist der Garant für die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft. Mit den Lernfabriken wollen wir vor allem regional für kleine und mittlere Unternehmen Anreize zur Umsetzung von Industrie 4.0-Prozesse schaffen und so den Mittelstand auf dem Weg zur Produktion der Zukunft unterstützen“, sagte Minister Schmid.

Die Stadt- und Landkreise als Träger der beruflichen Schulen waren im vergangenen Jahr aufgerufen, in Kooperation mit der regionalen Wirtschaft Projektvorschläge zur Umsetzung der Lernfabriken einzureichen. Im ursprünglichen Aufruf war die Förderung von acht Projekten vorgesehen. Wegen der großen Zahl der eingereichten Projekte und ihrer hohen Qualität hat das Ministerium die Förderung noch einmal aufgestockt. Nachdem ursprünglich vier Millionen Fördermittel vorgesehen waren, werden nun weitere 2,5 Millionen Euro bereit stehen. Ab sofort werden an 15 Berufsschulen im Land Lernfabriken gegründet werden, sie werden bis zum Herbst 2016 in elf Regionen im ganzen Land verteilt entstehen. Bei den Lernfabriken beteiligen sich mehr als 30 berufliche Schulen, 250 Partnerunternehmen, viele Wirtschaftsorganisationen, Hochschulen und andere Partnereinrichtungen an der Gestaltung der inhaltlichen Konzepte und an der Umsetzung der Lernfabriken. Die Wirtschaft wird mehr als zehn Prozent der Gesamtkosten beitragen.

„Das große Engagement der Wirtschaft zeigt auch die Bedeutung, die sie den Lernfabriken 4.0 als ideale Vorbereitungszentren für die Digitalisierung der Produktion zuschreibt. Die große Nachfrage und der Erfolg der Ausschreibung zeigen – wir sind auf dem richtigen Weg. Außerdem wird mit den Hightech-Produktionssystemen in den beruflichen Schulen auch die duale Ausbildung für junge Menschen attraktiver. In keinem anderen Bundesland gibt es vergleichbare flächendeckende Projekte. Baden-Württemberg ist auch hier Vorreiter“, so Minister Schmid. Er lobte das große Engagement der Stadt- und Landkreise, die sich als Schulträger auch finanziell in das Projekt eingebracht hätten.

„Unsere Wissensgesellschaft entwickelt sich in hohem Tempo weiter und mit ihr verändern sich auch die Anforderungen der modernen Arbeitswelt an die Fachkräfte. Unsere Aufgabe ist es, die nachwachsenden Generationen in den Schulen gut auf diese Entwicklungen vorzubereiten und sie fit zu machen für die entscheidenden Zukunftsfelder - wie etwa die Digitalisierung. Mit der Einrichtung der Lernfabriken 4.0 nehmen unsere beruflichen Schulen in diesem Bereich eine Vorreiterrolle ein und machen erneut ihre Stellung als innovative, flexible und unverzichtbare Partner der Unternehmen im Land deutlich“, erklärte Kultusstaatssekretärin Marion v. Wartenberg.

Lernfabrik 4.0

Die Lernfabrik 4.0 ist ein Labor, das im Aufbau und in der Ausstattung industriellen Automatisierungslösungen gleicht und in dem Grundlagen für anwendungsnahe Prozesse erlernt werden können. Maschinenbau und Elektrotechnik werden dabei durch professionelle Produktionssteuerungssysteme verknüpft. Zielgruppen der Lernfabriken 4.0 sind Auszubildende in dualen Ausbildungsgängen der Fachbereiche Metall- und Elektrotechnik, sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Technikerschulen oder an Weiterbildungslehrgängen aus mittelständischen Unternehmen. In den Lernfabriken sollen konkrete Werkstücke hergestellt werden, die vom Entwurf bis zur Fertigstellung ganzheitlich bearbeitet werden. So entstehen zum Beispiel Modellautos oder Handymodelle, bei denen die Kundenwünsche sehr flexibel berücksichtigt werden können. In den Lernfabriken kooperieren mehrere Schulen intensiv über das Internet, so dass sie die Produktion eines global agierenden Unternehmens nachahmen können. Die Schülerinnen und Schüler können in diesen Projekten über eine Cloud standortübergreifend zusammen arbeiten und gemeinsam Projekte umsetzen. Dabei werden auch betriebswirtschaftliche Aspekte, wie beispielsweise die digitale Einbindung des Einkaufs, vermittelt.

Zu den Kriterien, nach denen die Jury die eingereichten Projekte beurteilt hat, gehörten: pädagogisches Konzept, Einbindung der Wirtschaft und Konzept für eine Nutzung als regionales Demonstrationszentrum für Industrie 4.0.

Die Lernfabriken basieren auf mehrstufigen pädagogischen Konzepten. In Grundlagenlaboren werden die Schülerinnen und Schüler an die Praxis mit Modellen herangeführt. In den eigentlichen Lernfabriken können sie dann intelligente Produktionsprozesse auf der Basis realer Industriestandards trainieren und vernetzte Abläufe selbst steuern.

Liste der geförderten Lernfabriken 4.0 in Baden-Württemberg (PDF)

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