Hochschulen

Programm für mehr Frauen in Führungspositionen

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)

Das Land fördert mit dem Programm „Coaching, Mentoring und Training“ Projekte an baden-württembergischen Hochschulen, die die Karrierechancen von Frauen auf Leitungspositionen in Wissenschaft und Wirtschaft verbessern.

Welcher Beruf passt zu meinem Studium? Welcher Weg führt in die Professur? Und aus welchem Holz sind erfolgreiche Gründerinnen geschnitzt? Mit dem Programm „Coaching, Mentoring und Training“ (CoMenT) werden drei Projekte an baden-württembergischen Hochschulen unterstützt. „Wir wollen jungen Frauen genau bei diesen Fragen weiterhelfen und durch ein Mentoring auf Augenhöhe ganz individuelle Einblicke in das jeweilige Berufsfeld gewähren. Ziel ist: Mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Wir wollen die Hochschulerfolge aller Absolventinnen in ihrer beruflichen Laufbahn fortführen, ob als zukünftige Professorin oder Gründerin von morgen“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Frauen auf dem Weg zur Professur unterstützen

Ziel des Mentoring-Projektes „Traumberuf Professorin – HaWiF“ unter Federführung der Hochschule Karlsruhe ist, den Frauenanteil bei den Professuren zu steigern. Bis zum Jahr 2020 sollen an den sieben beteiligten Hochschulen in drei Durchgängen insgesamt etwa 100 Tandems gebildet werden, um Frauen für eine Hochschulkarriere zu sensibilisieren. Diese Tandems bestehen aus einer Professorin oder einem Professor und einer Frau aus der Wirtschaft oder Verwaltung mit abgeschlossener oder begonnener Promotion – und wollen Lust machen auf den „Traumberuf Professorin“. Durch diese Tandems wird der Kontakt von Frauen aus Wirtschaft und Verwaltung zu den Hochschulen gestärkt und motivierte Frauen werden auf dem Weg zur Professur besonders unterstützt.

„Wir wollen die Hochschulerfolge aller Absolventinnen in ihrer beruflichen Laufbahn fortführen. Die Zahlen der letzten Jahre zeigen, der Frauenanteil bei den Professuren steigt stetig an – 20 Prozent sind aber noch deutlich zu wenig. Wir dürfen hier in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, und müssen deshalb frühzeitig Frauen ab dem Studium auf diesem Weg begleiten“, so Bauer weiter.

Potentielle Gründerinnen zum Erfolg führen

„Heute an der Hochschule – morgen Unternehmerin“ ist das Motto des Projekts „Entrepreneurin“ an der Universität Hohenheim in Kooperation mit der Hochschule Nürtingen-Geislingen. Hier werden Frauen auf dem Weg zur eigenen Gründung und in der Übernahme von Leitungsfunktionen von weiblichen Führungskräften aus Unternehmen unterstützt.

Bauer: „Wir müssen das Thema Gründung als alternative Karriereoption während und nach jeder Qualifizierungsphase ins Bewusstsein rücken. Das Projekt ‚Entrepreneurin‘ nimmt genau das in den Blick. Es motiviert junge Frauen von der ersten Idee an und führt mit konkreten Maßnahmen potentielle Gründerinnen zum Erfolg. Der Technologietransfer setzt genau hier an: Ideen aus der Forschung können durch wissenschaftsgetriebene Start-ups schneller in der Wirtschaft ankommen und somit zur Innovationsfähigkeit des Landes beitragen.“

Studentinnen bei Berufsorientierung und Berufseinstieg unterstützen

Welcher Beruf passt zu meinem Studium? Das möchte die Hochschule Heilbronn in einem „Cross-Mentoringprojekt für Frauen an der HHN: WoMent²“ beantworten. Dazu unterstützen Führungskräfte aus regionalen Unternehmen die Studentinnen bei der Berufsorientierung und dem Berufseinstieg. Ziel dabei ist der Diskrepanz zwischen erfolgreichem Hochschulabschluss und späterer beruflicher Position zu begegnen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf den Teilhabechancen von Frauen mit Migrationshintergrund, die mithilfe des Projekts verbessert werden sollen.

Das Programm „Coaching, Mentoring und Training“

Das Programm „CoMenT – Coaching-, Mentoring- und Trainingsprogramme für mehr Frauen in Führungspositionen“ unterstützt vor allem sogenannte „Cross-Mentorings“ an Hochschulen und Universitätsklinika. Dabei sind Frauen aus Wissenschaft und Wirtschaft Vorbilder für den weiblichen Nachwuchs, indem sie beispielsweise bewährte Karrierestrategien weitergeben. Das Cross-Mentoring kann durch weitere Maßnahmen ergänzt werden, etwa spezielle Coaching-Programme für Studentinnen, Doktorandinnen und Postdoktorandinnen, um sie in karriererelevanten Fragen zu unterstützen.

Drei Projekte, darunter erstmals zwei Verbundanträge, wurden im zweiten Auswahlverfahren der aktuellen ESF-Förderperiode 2014 bis 2020 in die Förderung aufgenommen. Die Projekte der Hochschule Heilbronn, der Hochschule Karlsruhe (im Verbund mit den Hochschulen Konstanz, Mannheim, Nürtingen-Geislingen, Rottenburg, der Hochschule für Medien Stuttgart und der Hochschule für öffentliche Verwaltung Ludwigsburg), sowie der Universität Hohenheim (im Verbund mit der Hochschule Nürtingen-Geislingen) werden mit rund 800.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie aus Landesmitteln gefördert.

Die Mittel stehen den Hochschulen im Zeitraum 2017 bis 2020 zur Verfügung. Finanziert wird das Programm zur Hälfte aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union sowie Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und der Hochschulen. Die EU-Mittel stellt das Ministerium für Soziales und Integration im Rahmen der zentralen ESF-Förderung dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst zur Verfügung.

Seit 2008 erhielten über das Programm 13 Projekte an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften Aalen, Heilbronn, Karlsruhe, Mannheim und Offenburg, an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und den Universitäten Konstanz, Hohenheim, Mannheim und dem KIT eine Förderung. Hierfür wurden ESF- und ab der zweiten Förderphase zusätzliche Landesmittel im Umfang von 1,6 Millionen Euro bewilligt. Mit dem Programm verbessert die Landesregierung somit die Karrierechancen von Frauen auf Leitungspositionen in Wissenschaft und Wirtschaft.

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