„Mit der Zusammenarbeit der Vier Motoren bauen wir gemeinsam unsere starke Position bei der digitalen Wirtschaft aus“, sagte Minister Peter Friedrich beim Präsidententreffen der Vier Motoren für Europa in Barcelona. „Europa lebt von seinem unverwechselbaren kulturellen Reichtum und seiner Vielfalt. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass die Regionen auf europäischer Ebene eine bedeutende Rolle spielen und deshalb ist das aktuelle Arbeitsprogramm der Vier Motoren ein richtiges Zeichen.“
Dem Netzwerk „Vier Motoren für Europa“ gehören neben Baden-Württemberg die Regionen Katalonien, Lombardei und Rhône-Alpes an. Die politischen Vertreter der Regionen unterzeichneten bei ihrem Treffen in Barcelona eine gemeinsame Erklärung, in der sie ihr Engagement erneut bekräftigen und die große Bedeutung des Netzwerks für die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen der Regionen betonen. Ein Hauptziel während der katalanischen Präsidentschaft soll dabei die Entwicklung der Vier Motoren hin zu informations-technologisch führenden Regionen für ein smartes Europa sein. Die Vier Motoren wollen sich dafür die Technologie und die digitalen Informationen zunutze machen, um im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen Neuerungen einzuführen, das Wirtschaftswachstum anzutreiben und sich zu einer intelligenten, nachhaltigen und integrierenden Gesellschaft zu entwickeln. Dafür werden gemeinsame Maßnahmen ausgearbeitet, die die Netzwerkverbundenheit der Regionen fördern, europäische Plattformen stärken und damit eine nachhaltige sozioökonomische Entwicklung Europas durch eine Agenda der Digitalisierung hin zu smarten Regionen vorantreiben. Darüber hinaus haben die Mitglieder den stärkeren Einsatz für die Entwicklung des Informations- und Kommunikationstechnologiesektors (IKTs) in ihren Gebieten vereinbart. Peter Friedrich nannte die Verabschiedung der gemeinsamen Erklärung einen wichtigen Meilenstein der katalanischen Präsidentschaft.
Das ursprüngliche Anliegen der Vier Motoren für Europa habe aber nicht nur in der Stärkung der Stimme der Regionen für Europa bestanden, hob Friedrich in seiner Rede hervor. Von Anfang an habe die Agenda weitreichende Ziele umfasst. „Die Tatsache, dass unsere Regionen bei Innovationen eine Spitzenstellung innerhalb ihres jeweiligen Landes einnehmen, ist ein sichtbarer Beweis für ihren Erfolg“, sagte Friedrich. „Wir sind vier Regionen, die wirtschafts- und technologiestark sind, die aber doch unterschiedliche Strukturen aufweisen, zum Beispiel im Wirtschafts- und Agrarsektor oder beim Bildungssystem.“ Aber genau das mache es für die jeweiligen Partner auch interessant, sich auszutauschen, zu kooperieren und voneinander zu lernen. Für Baden-Württemberg sei besonders das Thema Digitalisierung von Bedeutung. Der Minister nannte hier die von der Landesregierung ins Leben gerufenen Allianz „Industrie 4.0“ sowie die hochsichere Cloud-Plattform „Virtual Fort Knox“ beim Fraunhofer-Institut IPA in Stuttgart. Dort werden neuartige Apps als Service für Maschinen und Anlagenbauer angeboten oder ein Applikationszentrum zu Industrie 4.0, das vor allem mittelständische Unternehmen bei der Übertragung von Forschungsergebnissen in die wirtschaftlichen Prozesse unterstützen wird. „Wir sind gern bereit, unsere Erfahrungen in diesem Bereich in das Netzwerk einzubringen“, so der Minister.
Gemeinsam hätten die Vier Motoren für Europa in den vergangenen 27 Jahren viel erreicht, so Friedrich: „Wir sind überzeugt, dass die interregionale Zusammenarbeit der richtige Weg ist, um die politische Rolle der Regionen in Europa und somit Europa als Ganzes zu stärken.“