Bildung

Podiumsdiskussion zur grenzüberschreitenden beruflichen Bildung am Oberrhein

„Der Ausgleich zwischen der Jugendarbeitslosigkeit im Elsass und dem zunehmenden Fachkräftemangel in Baden-Württemberg ist eine große Chance für die grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein“, sagte der Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten Peter Friedrich in Offenburg im Rahmen einer Podiumsdiskussion zur grenzüberschreitenden beruflichen Bildung am Oberrhein.

„Mit der Rahmenvereinbarung zur grenzüberschreitenden beruflichen Bildung haben wir eine wichtige Grundlage für das Entstehen eines echten grenzüberschreitenden Arbeitsmarkts geschaffen und eröffnen jungen Menschen damit neue Perspektiven. Nun gilt es, die Möglichkeiten und die Vorteile dieser Ausbildung bekannt zu machen und intensiv für die betriebliche Ausbildung zu werben.“

Minister Friedrich und der Präsident des Euro-Distrikts Strasbourg-Ortenau und Landrat des Ortenaukreises Frank Scherer hatten zu der Veranstaltung in die Offenburger Hochschule für Technik, Wissenschaft und Medien eingeladen. Mit ihnen diskutierten der elsässische Regionalpräsident Minister a.D. Philippe Richert, der Stadtrat der Stadt und Stadtgemeinschaft Strasbourg Michaël Schmidt, der Präsident der Industrie- und Handelskammer der Region Elsass und Sprecher der Säule Wirtschaft der Trinationalen Metropolregion Oberrhein Jean-Louis Hoerlé und der Unternehmer Hans Nussbaum über die Herausforderungen und Perspektiven einer stärkeren Vernetzung bei der Ausbildung junger Menschen am Oberrhein.

„Wir haben die Bedeutung einer grenzüberschreitenden Ausbildung für den Arbeitsmarkt schon früh erkannt und umgesetzt. Ich freue mich sehr, dass der Euro-Distrikt durch sein Pilotprojekt einer binationalen Berufsausbildung Pionierarbeit geleistet hat und dass heute die Oberrheinregion von unserer Arbeit und ersten Erfahrungen profitieren kann", so Scherer.

„Ein wesentliches Ziel der Region Elsass ist es, dem berufsbezogenen Austausch in der Grenzregion einen neuen Impuls zu geben. Dies ist auch ein Kernpunkt des vom Regionalrat angenommenen Programms zur Förderung von Wirtschaft und Beschäftigung. Wir haben eine neue, grenzüberschreitende Dynamik in Gang gebracht, um die elsässischen Jugendlichen und Arbeitssuchenden in ihrem beruflichen Fortkommen zu begleiten“, sagte Richert. „Hierfür sind bereits viele innovative Maßnahmen ergriffen worden: Die Öffnung der grenzüberschreitenden Ausbildung für Jugendliche auf jedem Ausbildungsniveau im Elsass, in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz, Berufsausbildungen, die nach den Bedürfnissen der Unternehmen im Grenzraum maßgeschneidert werden sowie deutsche Sprachkurse für Arbeitssuchende, Auszubildende und Arbeitnehmer.“

„Bereits das 2008 vom Euro-Distrikt Strasbourg-Ortenau angestoßene Pilotprojekt für berufliche Bildung war ein wesentlicher Schritt zur Förderung des grenzüberschreitenden, integrierten Arbeitsmarktes. Auf diesem Projekt basiert die nun unterzeichnete Vereinbarung“, sagte Schmidt. „Damit erfüllt der Euro-Distrikt seine europäische Laborfunktion.“

„Ich freue mich außerordentlich über den nun erfolgten Abschluss der gemeinsamen Rahmenvereinbarung zur grenzüberschreitenden Berufsausbildung am Oberrhein. Er stellt einen historischen Meilenstein dar und erlaubt es, die finanzielle Modalitäten bei einer Ausbildung zu regeln, die den theoretischen Teil in Frankreich und den praktischen Teil in Deutschland umfasst. Die umgekehrte Konstellation ist ebenso wünschenswert“, so Hoerlé. „Es geht darum, die berufliche Bildung und die duale Ausbildung weiter zu entwickeln. Dies gehört auch zu den obersten Prioritäten für die Industrie- und Handelskammern. Die Rahmenvereinbarung wird den Arbeitsmarkt am Oberrhein durchlässiger machen und somit den Fachkräftemangel in Deutschland und die Arbeitslosigkeit auf französischer Seite einzudämmen.“

Weitere Informationen

Die Rahmenvereinbarung über die grenzüberschreitende berufliche Bildung wurde 12. September 2013 von 28 Partnern aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Elsass unterzeichnet. Zu diesen Partnern gehören die Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, der französische Staat, die Region Elsass, die Académie de Strasbourg sowie deutsche und französische Arbeitsagenturen und Kammern. Die Vereinbarung ist eine Schlüsselmaßnahme des am 28. Juni 2013 vom Elsässischen Regionalrat angenommenen Plans zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung, der ein spezifisches Budget von vier Millionen Euro zur Verfügung stellt.

Die Vereinbarung ermöglicht es Auszubildenden, den theoretischen Teil der Ausbildung in ihrem Heimatland und den praktischen Teil in einem Betrieb im Nachbarland zu absolvieren. Die Jugendlichen erwerben in diesem Rahmen wichtige berufsbezogene Sprachkenntnisse sowie interkulturelle Kompetenzen. Das Diplom wird in dem Land ausgestellt, in dem die theoretische Ausbildung absolviert wurde. Unter der Erfüllung bestimmter Voraussetzungen, können Auszubildende auch zu den Prüfungen des Partnerlandes antreten und eine deutsch-französische Doppelqualifikation erlangen.

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