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Neuer Fahrplan auf der Filstalbahn bringt ein besseres Angebot

Eine Signalanlage steht neben einem Gleis (Bild: Uwe Zucchi / dpa).

Die Einführung stündlicher Interregioexpress-Züge zwischen Stuttgart und Ulm zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 wird das Angebot für die überwiegende Zahl der Fahrgäste auf dieser Strecke deutlich verbessern.

Derzeit fährt der IRE nur alle zwei Stunden. Die schnellere Verbindung bringt allerdings auch Nachteile für kleinere Orte an der Strecke. Wie diese Probleme an der ein oder anderen Stelle gelöst werden können, war Thema bei einem Gespräch am Mittwoch, 27. Juli 2016, im Verkehrsministerium mit Vertretern der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und die Stadt Süßen sowie die Landkreise Göppingen und Alb-Donau.

Auch wenn der Stundentakt des IRE mehrheitlich von den Kommunen begrüßt wurde, wurden in verschiedenen Punkten Nachbesserungen erbeten. Vor allem eine Verbesserung der Situation der Pendler von Süßen nach Ulm in den Morgen- und Abendstunden war den Kommunen ein Anliegen. Als Kompromiss schlug die NVBW einen einmaligen zusätzlichen Halt des Interregioexpresses am Morgen in Süßen vor. Dafür müsste aber –  ebenfalls einmalig – ein Systemhalt auf der Strecke entfallen. Am Abend könnte das Problem dadurch gelöst werden, dass die Regionalbahn Stuttgart –Ulm nicht in Geislingen sondern in Süßen überholt würde. Dadurch könnte die Standzeit in Geislingen einmal entfallen. Für Pendler von Ulm entstünde damit eine schnellere Rückreisemöglichkeit. Für all diese Angebote gilt allerdings der Vorbehalt, dass eine Prüfung durch die DB Netz AG ergibt, dass sie in der Praxis möglich sind.

Thematisiert wurde in dem Treffen auch der Schülerverkehr von und nach Geislingen-West. Die NVBW wird prüfen, ob in Geislingen-West zur Mittagszeit der Zug später abfahren kann, damit ihn die Schülerinnen und Schüler stressfrei erreichen. Diese Taktabweichungen können aber nur eine mittelfristige Lösung des Problems darstellen. Ziel des Landes ist es, weiterhin einen einfach merkbaren und systematischen Taktfahrplan anzubieten. Die Region hat im Gegenzug angeboten, darauf hinzuwirken, dass die Schulzeiten um wenige Minuten angepasst werden, um die ursprünglichen Lagen spätestens nach Inbetriebnahme der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm wieder fahren zu können. Außerdem soll bis Mitte September geprüft werden, ob die späten Züge zwischen 22 Uhr und Mitternacht an weiteren Orten halten können.  Der Landkreis Göppingen bat ferner darum, einen generellen Systemhalt des IRE in Süßen und eine weitere Frühverbindung im Zulauf nach Ulm zu prüfen, um örtliche Nachteile durch das neue Bedienungskonzept auszugleichen.

Weiterhin verständigte man sich darauf, nach der Sommerpause und zu Beginn des neuen Schuljahres die Zahl der Schüler in den Zügen zwischen Geislingen und Ulm zu erfassen. Unterschiedliche Datengrundlagen der Raumschaft und der NVBW machten an diesem Punkt eine Klärung nicht möglich. Hintergrund ist, dass Schüler aus dem Raum Amstetten künftig bereits um 7 Uhr in Lonsee ankommen würden und sich dadurch dort die Wartezeit bis zum Schulbeginn um 7:40 Uhr gegenüber heute verlängert.

Fahrplanumstellung

Mit der Umstellung auf den neuen Fahrplan im Dezember 2016 wird die Raumschaft Geislingen bessere Verbindungen auf der Strecke zwischen Stuttgart und Ulm erhalten. Statt bisher alle zwei Stunden werden künftig stündlich Interregioexpress(IRE)-Züge in Göppingen und Geislingen halten. Damit wird es stündlich schnelle Verbindungen mit einer Fahrzeit von rund 40 Minuten in die Landeshauptstadt und in gut 20 Minuten an die Donau geben.

Die stündlichen IRE-Züge werden vor allem aufgrund der hohen Fahrgastnachfrage aus den Mittelzentren Esslingen, Göppingen und Geislingen sowie dem Knotenbahnhof Plochingen eingeführt. Die IRE-Züge stellen auch nach der Inbetriebnahme der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm und dem damit verbundenen Entfall der IC-Züge für Plochingen, Göppingen und Geislingen eine schnelle Anbindung an die Oberzentren Stuttgart und Ulm her.

Verbunden mit der Einführung der stündlichen IRE-Züge Stuttgart – Ulm – Friedrichshafen – Lindau wird auch die Einführung eines einheitlich stündlichen Regionalbahnsystems sein, statt des heutigen stündlich wechselnden Systems aus Regionalexpress und Regionalbahn. Von Süßen und – ab Ende 2019 – auch ab Geislingen verkehrt die Regionalbahn (RB) sogar halbstündlich bis Stuttgart. Mit der Regionalbahn sind zwischen allen – auch den kleinen – Zwischenhalten stündliche umsteigefreie Fahrten möglich. Für schnellere Verbindungen gibt es daher in Geislingen einen Umstieg zwischen IRE und RB. Wer schneller in Stuttgart oder Ulm sein möchte, kann dort umsteigen.

Derzeit wird der lange Aufenthalt der RB in Geislingen für den Korrespondenzhalt mit dem IRE kritisiert, der auch damit zu tun hat, dass auf der Strecke nicht nur Nahverkehrszüge des Landes verkehren, sondern auch ICE-, IC- und Güterzüge, die aber in Zukunft auf der Neubaustrecke fahren werden. Auch seitens des Landes wird ein kürzerer Aufenthalt bevorzugt. Zusätzlich wurden bereits andere Angebotskonzepte für die Zwischenhalte geprüft. Die Lösung mit dem Korrespondenzhalt erwies sich jedoch als diejenige mit den geringsten Nachteilen. Mit dem Umstieg in Geislingen wird es ab Amstetten stündlich schnelle Verbindungen nach Göppingen in 25 Minuten und in die Landeshauptstadt in 56 Minuten geben.

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