STROMTRASSEN

Netzausbau für Erfolg der Energiewende unverzichtbar

Die baden-württembergische Landesregierung lehnt den Vorschlag Bayerns, die geplante Stromtrasse Suedlink nach Westen zu verschieben, strikt ab. Umweltminister Franz Untersteller warf der bayrischen Staatsregierung „verantwortungsloses Verhalten“ vor. Für den Erfolg der Energiewende sei der Netzausbau unabdingbar.  

„Der bedarfsgerechte Stromnetzausbau in Deutschland und in Baden-Württemberg ist ein fester und wichtiger Bestandteil der Energiewende“, sagte Untersteller im Landtag. Das Stromnetz müsse mit der veränderten Struktur der Stromerzeugung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien Schritt halten.

Der Vorschlag Bayerns, den Verlauf der Stromtrasse Suedlink, die den im Norden produzierten Strom in die Nachfragezentren in Süddeutschland bringen soll, nach Westen zu verschieben, sei völlig indiskutabel. Eine solche Politik nach dem St.-Florians-Prinzip riskiere den Erfolg der Energiewende. „Wer den Netzausbau in Frage stellt, der stellt auch die Energiewende in Frage.“

Stromtrasse für Versorgungssicherheit notwendig

Der Ausbau des Stromnetzes sei notwendig, sagte Untersteller, um in Zukunft Versorgungsengpässe im Land zu vermeiden. Schon jetzt verbrauche Baden-Württemberg aufgrund seiner starken Wirtschaft und hohen Bevölkerungszahl rund ein Viertel mehr Strom, als es produziere.

Trotz des Ausbaus der erneuerbaren Energien werde diese Differenz spätestens mit dem Abschalten der Atomkraftwerke in Philippsburg und Neckarwestheim bis 2022 eher größer als kleiner, da zudem noch konventionelle Kraftwerke altersbedingt oder aus genehmigungsrechtlichen Gründen vom Netz genommen werden.

Außerdem sei der Netzausbau die mit Abstand kostengünstigste Option, um Stromschwankungen  aus erneuerbaren Energien vorzubeugen, erklärte der Umweltminister.

Netzausbau würde verzögert

Eine Verschiebung der geplanten Stromtrasse nach Westen hätte zur Folge, dass Baden-Württemberg eine Mehrbelastung von 150 Kilometern an Hochspannungsleitung erhalte, führte Untersteller aus. Außerdem würden die Planungen für Suedlink dadurch wieder auf null zurückgesetzt, was das Projekt um mindestens drei Jahre verzögern werde und die allgemeine Netzplanung um Jahre hinaus verschiebe.

Das wiederum beeinträchtige die Akzeptanz der Energiewende bei der Bevölkerung und beschädige die Glaubwürdigkeit des fachlich fundierten Verfahrens zur Netzausbauplanung, warnte der Minister. Durch den politischen Eingriff werde die Netzplanung auch in hohem Maße rechtlich angreifbar.

Bereits beschlossene Sache

Untersteller wies in seiner Rede darauf hin, dass der Ausbau der Strominfrastruktur längst beschlossene Sache ist. Der Bau und Verlauf der Suedlink-Stromtrasse wurde von der Bundesnetzagentur bestätigt, im Bundesbedarfsplangesetz festgeschrieben und sei schon in Planung. Auch Bayern habe den Plänen 2013 im Bundesrat zugestimmt.

Die Bayrische Staatsregierung habe es versäumt, die Notwenigkeit des Netzausbaus und die von ihr mitgetragenen Planungen der eigenen Bevölkerung zu erklären und versuche nun nach dem St.-Florians-Prinzip,  ihre Probleme auf die benachbarten Bundesländer abzuwälzen. Dabei sei eine funktionierende Nord-Süd-Stromversorgung in ihrem eigenen Interesse.

Weitere Meldungen

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Ausgestaltung des Wasserstoffkernnetzes

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
  • Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Böblingen

Ein Windrad ist auf der Holzschlägermatte bei Freiburg zu sehen.
  • Bürokratieabbau

Erste Erfahrungen mit Praxis-Check zur Windkraft

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraftwerk Fessenheim

Öffentlichkeitsbeteiligung zur Stilllegung von KKW Fessenheim

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
  • Energie

Biogas als zentraler Energieträger der Zukunft

Logo der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke
  • Energieeffizienz

Neue Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke

Akten liegen auf einem Tisch. (Bild: picture alliance/Bernd Weissbrod/dpa)
  • Landwirtschaft

Entbürokratisierung der Landwirtschaft

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Energie

Bedarfsabfrage zur Strom- und Wasserstoff­infrastruktur

Das Atomkraftwerk Neckarwestheim. (Bild: Patrick Seeger / dpa)
  • KERNENERGIE

Defekte Brandschutzklappe im Kernkraftwerk Neckarwestheim

Diskussionsrunde beim 13. Energiepolitischen Gespräch
  • Energie

Schnellerer Ausbau der Erneuer­baren Energien und Stromnetze

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Forschung

Forschung und Innovation am Oberrhein

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Land fördert regionale Wasserstoffkonzepte

Kernkraftwerk Philippsburg ohne Türme (Aufnahme vom 03.06.2020)
  • Kernkraft

Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Philippsburg

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
  • Wasserstoffwirtschaft

Land fördert Wasserstoff­tankstellen in drei Gemeinden

Baden-Württemberg und die Vereinigten Arabischen Emirate vereinbaren Zusammenarbeit in Energie- und Wirtschaftsfragen (von links): Energieministerin Thekla Walker, Minister für Industrie und Fortschrittstechnologien der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Dr. Sultan Ahmed al Jaber, und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Klimaschutz

Zusammenarbeit mit den Ver­einigten Arabischen Emiraten

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
  • Kreisbesuch

Kretschmann besucht Alb-Donau-Kreis

Solar-Carport mit Ladeinfrastruktur in Rheinfelden der Fa. Energiedienst AG, Förderprojekt INPUT
  • Erneuerbare Energien

Parkplatzüberdachung mit Photovoltaik

Forschungsfabrik für Brennstoffzellen und Wasserstoff (HyFaB): Luftaufnahme des ersten Bauabschnitts am 4. November 2021
  • Wasserstofftechnologie

Land fördert Wasserstoff-Forschung

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 23. Januar 2024

Die Hand einer jungen Frau hält eine Energiesparlampe, darin ist eine kleine Pflanze.
  • Grüne Technologien

Baden-Württemberg setzt auf grüne Technologien

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
  • Wirtschaft

Zentrale Flächen für Cellcentric-Fabrik in Weilheim gesichert

Der Landeswettbewerb „RegioWIN 2030“ (Bild: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg)
  • Innovation

Startschuss für RegioWIN-Projekt

Staatssekretär Florian Hassler (rechts) und die kroatische Staatssekretärin Andreja Metelko-Zgombić (links)
  • Europa

Zusammenarbeit mit Kroatien weiter stärken

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
  • Landwirtschaft

Hauk besucht die Bioenergie Tauberhöhe

// //