Nach zwei Jahren lockt der neu eingerichtete Nationalpark Schwarzwald immer mehr Gäste an. Auch in der Bevölkerung hat der Nationalpark inzwischen einen großen Rückhalt.
Zwei Jahre nach seinem Start wirkt sich der Nationalpark Schwarzwald laut Experten positiv im Tourismus aus. „Das Interesse ist ganz klar da”, berichtete Patrick Schreib, Tourismusdirektor in Baiersbronn, anlässlich der Stuttgarter Reisemesse CMT. Durch das Naturschutzprojekt verzeichne der Nordschwarzwald eine in allen Bereichen spürbare Aufmerksamkeit und auch deutlich mehr Tagesbesucher. „Und das, obwohl hier ja noch nicht so viel anders ist als vorher.”
Im 10.000 Hektar großen Nationalpark östlich von Baden-Baden wird die Natur seit Anfang 2014 sich selbst überlassen. Wirklich sichtbar wird das erst in ein paar Jahren. Das neue Infozentrum auf dem Ruhestein als Besuchermagnet soll Ende 2018 in Betrieb gehen.
Rund 330 Führungen, Vorträge und Seminare mit 3.500 Teilnehmern listete das Jahresprogramm des Nationalparks auf. Hinzu kamen rund 800 gebuchte Führungen für Gruppen – 300 mehr als im Jahr zuvor – mit insgesamt rund 14.600 Besuchern. Kaum messen lasse sich die Zahl der Gäste, die den Nationalpark auf eigene Faust erkunden. Allein auf dem „Lotharpfad” wurden über Lichtschranken an Spitzentagen bis zu 2.500 Besucher gezählt. Auf den Wanderwegen seien an einzelnen Tagen geschätzt bis zu 10.000 Menschen unterwegs.
Der Protest gegen den Nationalpark sei Pragmatismus gewichen, so Schreib. Die Region habe sich „gemeinsam auf den Weg gemacht” und wolle die Chancen, die sich böten, nutzen. Nationalpark-Direktor Wolfgang Schlund berichtete von großem Rückhalt in der Bevölkerung und „einer großen Power”, die in der Region zu spüren sei. Es gebe eine Begeisterung, die nun aber auch genutzt werden müsse. Es brauche gute Konzepte bis hin zum Verkehr „und dann einen langen Atem”, sagte Schlund. Er sei sich sicher, dass dann auch Investoren für weitere Tourismus-Projekte in die Region kommen.
Quelle:
dpa/lsw