Sexueller Missbrauch

Maßnahmenpaket gegen Kindesmissbrauch

Katrin Altpeter, Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren.

Die Landesregierung bekämpft den sexuellen Missbrauch von Kindern mit einem breiten Maßnahmenpaket. Neben Aufklärungsinitiativen für Kinder und Eltern unterstützt sie deshalb nun auch ein neues Behandlungsnetzwerk für potenzielle Kindesmissbrauchs-Täter. So soll verhindert werden, dass so genannte Tatgeneigte sich tatsächlich an Kindern vergreifen.

„Der sexuelle Missbrauch von Kindern ist ein schlimmes Verbrechen“, sagte Altpeter. „Wir wollen möglichst viele dieser schrecklichen Taten verhindern und wenden uns deshalb ganz bewusst auch an die potenziellen Täter. Damit stärken wir den präventiven Opferschutz in unserem Land.“

Behandlungsnetzwerk für Tatgeneigte

Eine entsprechende Vereinbarung wurde mit der Behandlungsinitiative Opferschutz in Karlsruhe (BIOS), dem Verein Bewährungshilfe Stuttgart und dem neuen Standort des Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“ an der Universitätsklinik Ulm unterzeichnet. Diese drei Angebote werden zu einem Behandlungsnetzwerk verbunden, was es in dieser Form bundesweit bislang noch nicht gibt.

Die Angebote richten sich an Menschen, die sich in ihren Fantasien sexuelle Handlungen mit Kindern vorstellen oder sich dazu gedrängt fühlen sowie Menschen, die im Verborgenen bereits als Täter agiert haben – beispielsweise indem sie Kinderpornografie konsumiert haben. Das Sozialministerium stellt den Institutionen für zunächst zwei Jahre jährlich 170.000 Euro zur Verfügung.

Kinder und Eltern aufklären und stärken

Altpeter stellte klar, dass die Beratung und Behandlung potenzieller Täter nur ein Baustein sein könne, um sexuellen Missbrauch von Kindern zu verhindern. Wesentlich ist auch die Aufklärung und Stärkung von Kindern, Eltern und Aufsichtspersonen und die Schulung von Fachkräften. Das Sozialministerium unterstützt entsprechende Initiativen seit Jahren.

Mit rund 600.000 Euro im Jahr fördert die Landesregierung außerdem die Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg, einen Zusammenschluss von 19 Spitzenverbänden. Der Verein setzt sich für die Stärkung, den Schutz und die Rechte von Kindern und Jugendlichen ein und legt einen Schwerpunkt auf die Prävention von sexueller Gewalt durch Aufklärung von Kindern, Eltern und Aufsichtspersonen.

Kinder über ihre Rechte aufklären will das Sozialministerium auch mit einem eigenen Jahr der Kinder- und Jugendrechte Baden-Württemberg 2014. „Wir müssen unsere Kinder stark und selbstbewusst machen, damit sie sich trauen, sich zu wehren und Hilfe zu suchen, wenn sie belästigt werden“, so Altpeter.

Kinder können am besten vor Missbrauch geschützt werden, wenn alle, die mit ihnen zu tun haben, von Anfang an aktiv zusammenarbeiten. Das Land unterstützt deshalb die Stadt- und Landkreise beim Aufbau und der Fortentwicklung von Netzwerken zu Kinderschutz und Frühen Hilfen.

Schnelle Hilfe für Missbrauchsopfer

Kinder, die Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden sind, brauchen so schnell wie möglich Hilfe und Therapie. Deshalb hat Ministerin Altpeter im März einen Modellversuch mit sechs Traumaambulanzen für die Opfer von Gewalttaten gestartet. Dort können Kinder in akuten Notlagen rund um die Uhr Therapie und Hilfe finden.

Darüber hinaus gibt es derzeit über 40 Frauen- und Kinderschutzhäuser, 57 Beratungsstellen für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder, 26 Notrufe, vier Beratungsstellen für von Menschenhandel, Zwangsprostitution und Zwangsverheiratung Betroffene und 51 Beratungs- und Anlaufstellen für Opfer sexueller Gewalt, an die sich Kinder und Jugendliche wenden können, die Opfer von sexuellem Missbrauch geworden sind.

Weiterführende Informationen

Pressemitteilung

Behandlungsinitiative Opferschutz

Bewährungshilfe Stuttgart

Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden"

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