Kultur

Land stellt 250.000 Euro für Kulturprojekte zur Integration und Partizipation von Flüchtlingen bereit

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst stellt insgesamt 250.000 Euro aus dem Innovationsfonds Kunst bereit. Unterstützt werden damit 19 Vorhaben aus der neuen Förderlinie „Kulturprojekte zur Integration und Partizipation von Flüchtlingen“. In der ersten Ausschreibungsrunde haben der unabhängigen Jury insgesamt 155 Anträge zur Entscheidung vorgelegen.

Kunstministerin Theresia Bauer: „Kunst und Kultur sind mit ihrer dialogfördernden Wirkung besonderes gut geeignet, Brücken zwischen den Menschen zu bauen und die Aufnahme und Teilhabe von Flüchtlingen in unserer Gesellschaft zu unterstützen. Ich freue mich sehr, dass es uns so kurzfristig gelungen ist, hochrangige Projekte zu finden, bei denen die Kreativität des einzelnen Menschen und seine Ideen im Mittelpunkt stehen.“

Die Landesregierung unternehme zahlreiche Anstrengungen, die Lebenssituation von Flüchtlingen in Baden-Württemberg zu verbessern. Der Innovationsfonds Kunst sei ein geeignetes Förderinstrument, diese Ziele zu erreichen und den interkulturellen Dialog zu unterstützen.

Im Zentrum der Förderung stehen künstlerische und kulturpädagogische Projekte, die der besonderen Lebenssituation von Flüchtlingen Rechnung tragen. Diese ermöglichen es den Menschen, ihre eigenen Erfahrungen und biografischen Hintergründe etwas direkter und persönlicher mitzuteilen und sich mit anderen auszutauschen. Darüber hinaus werden damit Möglichkeiten zur kulturellen Teilhabe und Qualifikation geschaffen.

Die eingereichten Projektanträge decken das gesamte Spektrum der Kunstsparten ab - von Theater, Tanz, Musik über Bildende Kunst bis hin zu Film und Medien. Ebenso vielfältig sind die Zielgruppen der Projekte, die vom Kind über unbegleitete Jugendliche, Familien, sowie für Frauen und Männer jeden Alters reichen.

Die Jury haben dabei besonders die Projekte überzeugt, die den Flüchtlingen möglichst kurzfristig zur Verfügung stehen und eine Beteiligung ohne Sprachbarrieren möglich macht. Wichtig war es der Jury auch, dass innerhalb des Projekts Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach eigenem Ermessen kreative Impulse für das neue Leben in Deutschland setzen können.

Die Förderentscheidungen ergingen einstimmig. Zu den ausgewählten Projekten gehört beispielsweise ein gemeinsames Gesangsprojekt des Liederkreises Aach (Kreis Freudenstadt) für über 70 Flüchtlinge und Chormitglieder. Zunächst soll es einen Männer- und einen Frauenchor geben, auch Kinder sollen nach Möglichkeit in das internationale Liedprojekt mit einbezogen werden.

Zu den geförderten Vorhaben gehört u.a. auch ein Projekt aus Rottenburg, bei dem jugendliche Asylbewerber gemeinsam mit anderen Jugendlichen einen „Stadtführer-Comic“ in einfacher Sprache erstellen. Ziele sind dabei die gemeinsame Erkundung der Stadt, das Miteinander und der Austausch der Jugendlichen sowie die gemeinsame Gestaltung des Comics, wodurch Lese- und Schreibkompetenz gefördert werden können.

Ein weiterer Antrag, der die Jury besonders überzeugte, war ein Musikprojekt, bei dem sich jugendliche Flüchtlinge in Reutlingen mit eigenen HipHop Beiträgen an öffentlichen Jam Sessions (auch im Rahmen eines Festivals) beteiligen können.

Der Innovationsfonds Kunst

Der Innovationsfonds Kunst ist ein wichtiger Baustein in der Kulturpolitik der Landesregierung. Mit dem Fonds schafft die Landesregierung Spielräume für neue Ideen, Ansätze und Entwicklungen in allen Sparten des Kulturbereichs.

Es gibt inzwischen fünf Projektlinien:

  • innovative Kunst- und Kulturprojekte
  • Projekte mit Schwerpunkt im Bereich der Kulturellen Bildung
  • Projekte mit Schwerpunkt im Bereich der Interkulturellen Kulturarbeit
  • Kunst und Kultur im und für den Ländlichen Raum
  • Kulturprojekte zur Integration und Partizipation von Flüchtlingen

In den bisherigen vier Ausschreibungsrunden der Jahre 2012 - 2014 wurden rund 900 Anträge gestellt und etwa 223 Projekte mit rund 6,4 Millionen Euro bewilligt.

Die Jury der Projektlinie „Kulturprojekte zur Integration und Partizipation von Flüchtlingen“ bestand aus:

  • Sabine Schirra, Leiterin des Kulturamts Mannheim
  • Ilona Trimborn-Bruns, Geschäftsführerin LAKS Baden-Württemberg
  • Anna Lampert, Forum der Kulturen Stuttgart
  • Andreas Linder, Geschäftsführer Flüchtlingsrat Baden-Württemberg
  • Rainer Nolte, Ministerium für Integration Baden-Württemberg
  • Sudabeh Mohafez, Journalistin (nicht bei der Sitzung anwesend)

Übersicht Förderlinie „Kulturprojekte zur Integration und Partizipation von Flüchtlingen“

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