Naturschutz

Land sieht Biosphärengebiet Südschwarzwald auf hervorragendem Weg

Naturschutzminister Alexander Bonde (links) und die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (rechts) haben bei einem Pressegespräch über den aktuellen Stand der Vorbereitungen zu einem möglichen Biosphärengebiet Südschwarzwald informiert.

Naturschutzminister Alexander Bonde und die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer haben in Freiburg über den aktuellen Stand der Vorbereitungen zu einem möglichen Biosphärengebiet Südschwarzwald informiert. Bis dato haben bereits 26 Gemeinden ihre Bereitschaft bekundet, an dem Prozess teilzunehmen – die Gebietskulisse beträgt inzwischen 62.792 Hektar.

Land macht verbindliche Zusagen zur Unterstützung

„Das Jahr 2015 fängt richtig gut an. Die Vorbereitungen für das Biosphärengebiet Südschwarzwald befinden sich auf einem hervorragenden Weg, weil inzwischen sehr viele Gemeinden dabei sein wollen. Das Land Baden-Württemberg hat verbindliche Zusagen gemacht, um das Projekt auf den Weg zu bringen und finanziell zu unterstützen. So trägt das Land in der Anlaufphase, also während der ersten drei Jahre, die kompletten Kosten für Personal und Geschäftsstelle. Ab Gründung des Biosphärengebietes stellt das Land in einem ersten Schritt Mittel in Höhe von bis zu 500.000 Euro pro Jahr zur Verfügung – je nach Fortschritt des Prozesses auch mehr. Danach trägt das Land wie beim Biosphärengebiet Schwäbische Alb 70 Prozent der Gesamtkosten. Für ökologische Modellprojekte gibt es regelmäßig gesonderte Mittel“, erläuterte Naturschutzminister Alexander Bonde. Die Geschäftsstelle soll sukzessive auf etwa 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgebaut werden, die als Regionalagentur die Ziele des Biosphärengebietes und der Region unterstützten, so Bonde.

Alleinstellungsmerkmal für den Schwarzwald

Ein Biosphärengebiet im Südschwarzwald biete positive Effekte für die Arten- und Biotopvielfalt und eröffne Tourismus und Wirtschaft in der Region langfristige Entwicklungsperspektiven, ergänzte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. „Unsere wichtigste Zukunftsaufgabe ist es, wirtschaftlichen Wohlstand und Wachstum im Einklang mit der Natur zu erhalten. Die Gemeinden, die sich für das Biosphärengebiet ausgesprochen haben, stellen sich dieser Herausforderung. Mit dem Biosphärengebiet erhalten wir die einmalige Chance, die einzigartige Kulturlandschaft im Schwarzwald weiter zu veredeln und zum Wohle der Menschen zu entwickeln. Diese Region ist etwas Besonderes – das muss als Alleinstellungsmerkmal nach außen sichtbar werden“, sagte Schäfer.

Bonde und Schäfer berichteten darüber hinaus über die nächsten Schritte. So solle am Mittwochnachmittag eine Besprechung mit den Bürgermeistern und Landräten der geplanten Biosphärenregion stattfinden, um sich über das weitere Vorgehen zu verständigen. „Die Gemeinden haben in großer Zahl beschlossen, diesen Weg gemeinsam mit dem Land zu gehen. Das Regierungspräsidium hat den Prozess dabei in vorbildlicher Weise unterstützt und dabei die Interessen von Gemeinden, Verbänden, Vereinen und Eigentümern gebündelt. Nun wollen wir gemeinsam mit den beteiligten Gemeinden die nächsten Schritte angehen, um in das förmliche Verfahren eintreten zu können. Zudem wird eine Vereinbarung über die Strukturen der Zusammenarbeit im Biosphärengebiet mit der kommunalen Seite ausgearbeitet werden, wie das Land das auch auf der Schwäbischen Alb gemacht hat“, so Bonde.

„Für mich ist ganz wichtig, dass die Gemeinden das Biosphärengebiet wirklich wollen. Dabei können sie selbst inhaltlich mitentscheiden, welche Akzente sie setzen. Besonders freut mich, dass dadurch Vertrauen und Motivation entstanden sind, auf die wir nun aufbauen wollen“, sagte Schäfer. In einer Veranstaltung im Frühjahr 2015 sollten gemeinsam mit den Vertretern der Gemeinden und den Verbänden die weiteren Strukturen des Biosphärengebiets entwickelt und abgestimmt werden. „Die Ergebnisse sollen sowohl in die Vereinbarung als auch in den Verordnungstext einfließen, der dann in das förmliche Verordnungsverfahren gehen wird“, so die Regierungspräsidentin abschließend.

Hintergrundinformation:

Für Landwirtinnen und Landwirte sowie Försterinnen und Förster würden sich durch die Ausweisung des Biosphärengebietes Südschwarzwald keine Einschränkungen hinsichtlich der Bewirtschaftung ergeben. Die Kernzone mit einem Flächenanteil von rund drei Prozent, die nicht bewirtschaftet wird, soll wie beim Biosphärengebiet Schwäbische Alb aus Staats- und Kommunalwald bestehen – überwiegend aus bereits lange unter Schutz stehenden Gebieten wie beispielsweise Bannwäldern. Privatwälder sind davon nicht betroffen.

Auch gibt es durch die Ausweisung eines Biosphärengebietes keinerlei zusätzliche Einschränkungen außerhalb der Kernzonen oder gar in Gebieten, die an das Biosphärengebiet grenzen.

Aktuelle Karte der geplanten Kulisse

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