Die Landesregierung unterstützt Menschen beim Weg zurück in den Arbeitsmarkt. Eines von vielen Elementen ist der „Passiv-Aktiv-Tausch”. Hier bekommen Langzeitarbeitslose Hilfe beim Weg zurück in die Arbeit. Mit einer Übernahmequote von 60 Prozent ist das Pojekt sehr erfolgreich.
Die Firma beschäftigt einen Langzeitarbeitslosen, das Gehalt zahlt zunächst der Staat: Im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit hat sich der „Passiv-Aktiv-Tausch” aus Sicht der Landesregierung als erfolgreiches Instrument erwiesen. Mit dem bundesweit einzigartigen Programm sei man dem Ziel näher gekommen, Baden-Württemberg zu einem Musterland für gute Arbeit zu machen, sagte Sozialministerin Katrin Altpeter am Mittwoch in Stuttgart. Statt „Passivleistungen”, also Hartz IV, zu beziehen, beteiligen sich ehemalige Arbeitslose aktiv am Arbeitsleben. Voraussetzung der Teilnahme ist eine dreijährige Arbeitslosigkeit.
Den Arbeitgebern wird die Anstellung der Erwerbslosen schmackhaft gemacht, indem der Staat bis zu zwei Jahre das Gehalt übernimmt. 50 Prozent der Arbeitsplätze bietet die private Wirtschaft an. Eine Stichprobe ergab eine Übernahmequote von 59 Prozent in den ersten Arbeitsmarkt. Mehr als 1.000 Menschen haben bislang teilgenommen. Der Schlüssel zum Erfolg sei die sozialpädagogische Betreuung der Teilnehmer, die bei Problemen mit Pünktlichkeit oder Verlässlichkeit vermittelten. Altpeter warb für eine bundesweite Übernahme des Programms. Doch dagegen gebe es Widerstände: „Da müssen beim Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ein paar dicke Bretter gebohrt werden.”
Die Maßnahme, für die das Land 13,3 Millionen Euro bereitstellt, ist nur ein Baustein eines umfassenderen Landesprogramms. 12.000 Menschen profitierten unter anderem von Teilzeitausbildungen für benachteiligte Jugendliche und Alleinerziehende oder von Gesundheitshilfen, die ihnen den Einstieg ins Erwerbsleben ermöglichten. Allein aus dem Europäischen Sozialfonds flossen dafür 31,5 Millionen Euro, aus der Landeskasse 5,5 Millionen Euro.
Altpeter fand nach eigenen Worten bei ihrem Amtsantritt im Jahr 2011 das Thema Arbeitsmarkt ohne jegliche Basis vor. „Die Vorgängerregierung hatte die Mittel für Arbeitsmarktprogramme auf Null herunter gefahren.”
Quelle:
dpa/lsw