Güterverkehr

Kombinierter Verkehr im Land wird wachsen

Ein Güterzug beladen mit Lkws fährt bei Bad Krozingen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) (Bild: dpa).

Verkehrsminister Winfried Hermann hat das Gutachten zur Stärkung des Kombinierten Verkehrs in Baden-Württemberg vorgestellt. Gemeinsam mit den Gutachtern von TCI Röhling Transport Consulting International informierte er über Möglichkeiten, die Umwelt zu entlasten, indem Güterverkehr teils auf der Straße, teils auf der Bahn oder mit dem Binnenschiff abgewickelt wird.

„Der sogenannte kombinierte Verkehr wird stark wachsen und das ist gut so. Die Konzeption der Berater zeigt, dass Baden-Württemberg zwar vorbereitet ist, aber für weitere Zuwächse auch neue Kapazitäten schaffen muss. Wir setzen auf private Investoren. Das Land wird sie konzeptionell und finanziell unterstützen“, so Minister Hermann.

Der Minister erinnerte daran, dass bereits im vergangenen Jahr eine auf die Metropolregion Stuttgart beschränkte Standortuntersuchung für den Kombinierten Verkehr vorgestellt wurde. TCI Röhling hatte nun den Auftrag erhalten, eine Untersuchung für das gesamte Land zu erarbeiten.

Der Kombinierte Verkehr verzeichnete in den vergangenen Jahren enorme Zuwachsraten, insbesondere im internationalen Verkehr. Die Gutachter gehen davon aus, dass das Transportaufkommen mit Quelle oder Ziel in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2025 auf 13 Millionen Tonnen steigen wird. Dies wäre gegenüber dem Basisjahr 2010 eine Erhöhung um rund 67 Prozent. Zusätzlich haben die Gutachter eine Gütermenge von weiteren rund acht Millionen Tonnen ermittelt, die bei veränderten Rahmenbedingungen vom Lkw auf Bahn und Binnenschiff verlagert werden könnten.

„Wir wollen eine Verlagerung des Gütertransports weg von der Straße auf die umwelt-freundlicheren Verkehrsträger Schiene und Binnenschiff. Dazu brauchen wir eine Vernetzung von Straße, Schiene und Wasserstraße, um die Kapazitäten aller Verkehrs¬träger optimal zu nutzen“, so Hermann. Er betonte, dass es ihm nicht nur um neue große Terminals in den Wirtschaftszentren des Landes gehe, sondern um ein ergänzendes Verladeangebot auch in der Fläche. Das Land könne es sich auf Dauer nicht leisten, vorhandene Kapazitäten auf der Schiene und in der Binnenschifffahrt nicht zu nutzen.

Die Gutachter kommen zum Ergebnis, dass bis zum Jahr 2025 die Umschlagskapazitäten im Land deutlich erhöht werden müssen, um die erwarteten Mengen bedienen zu können. Das Land erwartet von den Betreibern an den bestehenden Standorten, dass diese ihre derzeitigen Kapazitäten bedarfsgerecht erhöhen. Minister Hermann begrüßte ausdrücklich entsprechende Ankündigungen von Terminalbetreibern aus jüngster Zeit.

Für den Großraum Stuttgart wurde vom damaligen Gutachter Prof. Dr. Bernecker vorgeschlagen, die grundsätzlich als geeignet bewerteten Standorte Eutingen im Gäu, Plochingen und Reutlingen detailliert zu untersuchen. „Diese Standorte sind alle drei inzwischen auf einem guten Weg“ sagte der Minister. In dem nunmehr von TCI vorgelegten Gesamtergebnis werden - trotz reduzierter Erwartungen zu den prognostizierten künftigen Gütermengen - diese Standortempfehlungen bestätigt. Weiter sind die Gutachter zum Ergebnis gekommen, dass auch in der Ortenau und in Ober¬schwaben der Bedarf für ein Umschlagterminal gesehen wird. Auch diese beiden zusätzlichen Gebiete sollten noch genauer untersucht werden, ob ein wirtschaftlicher Terminalbetrieb zu erwarten ist.

Zu der Vorstellung des Gesamtergebnisses für Baden-Württemberg hatte der Verkehrsminister die Oberbürgermeister und Bürgermeister der von den Gutachtern empfohlenen Standorte sowie Vertreter der Regionalverbände und der Industrie- und Handelskammern eingeladen. Er wies insbesondere darauf hin, dass für die Umsetzung der Konzeption deren aktive Unterstützung unverzichtbar ist.

Minister Hermann erwartet von der Wirtschaft eine positivere Einstellung zum Kombinierten Verkehr. „Die Industrie muss in stärkerem Maße bereit sein, die KV-Angebote für einen Transport auf Schiene und Binnenschiff tatsächlich anzunehmen. Gerade in Fragen des Gütertransports sollten Politik und Wirtschaft gemeinsame Wege gehen. Die Kommunikation untereinander sollte daher einen höheren Stellenwert erhalten“, forderte der Minister. Er regte ein Forum Güterverkehr, Kombiverkehr und Logistik an, in dem grundsätzliche und standortübergreifende Probleme und Hemmnisse erörtert werden könnten.

Weitere Meldungen

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)
  • Schienenverkehr

Land plant deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der lombardische Staatssekretär für internationale Angelegenheiten Raffaele Cattaneo (rechts)
  • Europa

Land übergibt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Ausgestaltung des Wasserstoffkernnetzes

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) beim offiziellen Start der Batteriezüge Mireo Plus im Fahrgastbetrieb
  • Schienenverkehr

Batterie statt Diesel

Die Außenaufnahme zeigt die Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Raum Offenburg bei Griesheim
  • Wasserwirtschaft

174,4 Millionen Euro für kommunale Wasserwirtschaft

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
  • Elektromobilität

Charge@BW bringt Schub bei Ladeinfrastruktur und E-Mobilität

Felsbrocken liegen in Braunsbach auf einer Baustelle. (Bild: Marijan Murat / dpa)
  • Stadtentwicklung

„Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ weiterentwickelt

Offizielle Freigabe der neuen Enzbrücke
  • Strasse

Ersatzneubau der Enzbrücke Niefern eröffnet

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • Nahverkehr

Bündnis gegen Fachkräftemangel im ÖPNV

Zwei Busse der Dachmarke bwegt
  • Nahverkehr

Kostensteigerungen in der Busbranche gedämpft

Ein Vermessungsgerät steht auf einer Autobahnbaustelle.
  • Straßenbau

Weitere Großprojekte an DEGES vergeben

Polizisten kontrollieren ein Auto.
  • Verkehrssicherheit

Bundesweite Kontrollaktion gegen die Autoposerszene

Ein Bauarbeiter bedient eine große Baumaschine auf einer Autobahnbaustelle. (Bild: © dpa)
  • STRASSENBAU

Sanierung des Bundes- und des Landesstraßennetzes

  • Verkehrssicherheit

Weniger schwerverletzte Verkehrsteilnehmer

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • Stuttgart 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

Ein Doppelstock-Intercity fährt auf der Gäubahn über die Einöd-Talbrücke bei Hattingen.
  • Schienenverkehr

Bundesrat für Modernisierung des Bahnnetzes

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Waldes 2024

Stadtgarten in Gerabronn
  • Städtebau

Stadtmitte in Gerabronn erfolgreich erneuert

// //