Die Landesregierung wird gemeinsam mit anderen Ländern einen Gesetzentwurf in den Bundesrat einbringen, um die Ehe für homosexuelle Paare zu öffnen. Sozialministerin Katrin Altpeter betonte im Landtag, dass es keine Gründe gebe, gleichgeschlechtlichen Paaren weiter die Ehe zu verweigern.
Vielmehr sei es eine konkrete und auch symbolische Diskriminierung, gleichgeschlechtlichen Paaren bis heute die Ehe zu verwehren, kritisierte Altpeter. „Die eigetragene Lebenspartnerschaft hat zwar viel gebracht, sie war ein gesellschaftlicher und rechtlicher Erfolg. Letztendlich ist sie doch nur ein Übergangskonstrukt.“ Daher bringe die Landesregierung gemeinsam mit anderen Bundesländern erneut einen Gesetzentwurf zur Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in den Bundesrat ein.
Mehrheit der Bevölkerung für Ehe für gleichgeschlechtliche Paare
Die Ministerin sieht keine Gründe dafür gleichgeschlechtliche Paare anders als heterosexuelle Paare zu behandeln. Auch in der Bevölkerung gebe es eine klare Mehrheit, die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare zu beenden und die Ehe zu öffnen.
„Wenn wir heute von Familie reden, dann ist es wichtig, dass die Familienpolitik sich frei machen muss von der Ideologie, dass die Institution der traditionellen Ehe durch rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft bedroht würde“, machte Familienministerin Altpeter deutlich. Denn die Gleichstellung des einen bedeute noch lange keine Bedrohung für die Rechte des anderen.
Kindeswohl statt Ideologie
Zum Adoptionsrecht hielt die Ministerin fest, dass das Wohlergehen eines Kindes nicht davon abhänge, welches Geschlecht seine Eltern hätten. „Sondern das Kindeswohl hängt ausschließlich davon ab, unter welchen Rahmenbedingungen und mit welcher Liebe ein Kind aufwachsen kann.“
Meldung: Baden-Württemberg bringt Gesetzentwurf für gleichgeschlechtliche Ehe ein