Baden-Württemberg soll Musterland für die weltweite industrielle Entwicklung sein. Dazu hat die Landesregierung zusammen mit Vertretern von Industrie und Gewerkschaften den Industriedialog 2025 unterzeichnet. „Der Dialog ist ein klarer Leitfaden für die Industriepolitik der nächsten zehn Jahre“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid.
„Der Industriedialog 2025 ist ein nachdrückliches Bekenntnis aller Beteiligten zu unserem Industriestandort“, sagte Schmid. Mit ihm werde ein Meilenstein für eine moderne und dialogorientierte Industriepolitik gelegt. Das sei wichtig, denn die Industrie im Land stehe für Wertarbeit made in Baden-Württemberg.
Rund ein Drittel der gesamten Wertschöpfung im Südwesten entfällt auf die Industrie, verdeutlichte Schmid die Bedeutung des Wirtschaftszweigs für das Bundesland. Damit ist Baden-Württemberg das stärkste Industrieland in Deutschland. „Baden-Württemberg hat, bezogen auf die Bevölkerung, so viele Weltmarktführer wie kein anderes Bundesland.“ Durch gute Arbeit, sichere Beschäftigung, Innovation und nicht zuletzt Steuereinahmen profitiere jeder von der Industrie, so der Minister.
Mit dem Industriedialog wurden jetzt von der Landesregierung, Industrie und Gewerkschaften gemeinsam Ideen und Handlungsanweisungen erarbeitet, wie der Industriestandort Baden-Württemberg mittel- und langfristig noch besser ausgerichtet werden kann. Dabei wurden vier zentrale Handlungsfelder identifiziert.
Fachkräfte gewinnen und Innovationen stärken
Für die Zukunft des Industriestandortes sei es entscheidend, Fachkräfte nachhaltig für diesen Wirtschaftszweig zu gewinnen. Dazu gehören Frauen, Ältere und Jugendliche ohne Berufsausbildung, aber auch Flüchtlinge. Deswegen müsse die duale Ausbildung sowie die digitale Bildung in der Schule gestärkt werden. Flüchtlinge sollen in Sprachkursen schnell Deutsch lernen.
„Die Fachkräfteallianz wurde ins Leben gerufen und erst vor wenigen Wochen ist das Ausbildungsbündnis 2015 bis 2018 geschlossen worden. Die Betreuungsquote für unter Dreijährige als wichtiges Angebot zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich zwischen 2010 und 2014 von 18,3 auf 27,7 Prozent erhöht. Auch bei der Qualifizierung, vor allem bei An- und Ungelernten, sind wir auf einem guten Weg. Trotzdem sind weitere Anstrengungen notwendig“, sagte Schmid.
Die Innovationskraft der Wirtschaft soll gestärkt werden, indem die steuerlichen Rahmenbedingungen für Forschungs- und Entwicklungausgaben geändert werden. Ein Innovationsbonus für Start-Ups soll das Gründungsklima zusätzlich verbessern.
Durch einen konsequenten Ausbau und Verbesserung der Verkehrs-, Breitband- und Energieinfrastruktur soll Baden-Württemberg als Industriestandort attraktiver werden. Wichtig sei hier die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende, betonen die Beteiligten.
Außerdem soll die Akzeptanz der Industrie in der Bevölkerung erhöht werden. Baden-Württemberg habe hier besonders gute Voraussetzungen, da die Firmen breit im Land verteilt und gerade die Mittelständler in den Regionen verwurzelt sind.
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