Bildung

Immer mehr Kinder gehen auf Gemeinschaftsschule

Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Schule in Tübingen. (Bild: © dpa)
Ein immer größerer Teil der Schülerinnen und Schüler werden an einer Gemeinschaftsschule angemeldet. Lag der Anteil im Schuljahr 2012/13 noch bei nur 2,2 Prozent, sind es im Schuljahr 2015/16 bereits 15,7 Prozent.
Anmeldezahlen Gemeinschaftsschule vom Schuljahr 2012/2013 bis 2015/2016.

Immer mehr Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg wechseln nach der vierten Grundschulklasse an eine Gemeinschaftsschule. So wurden für das kommende Schuljahr 15,7 Prozent der Kinder an einer Gemeinschaftsschule angemeldet. Damit ist die neue Gemeinschaftsschule die drittgrößte Schulart. Und die einzige, die Schüler hinzugewinnt.

Die Gemeinschaftsschule kommt bei Eltern und Schülern gut an: Insgesamt wurden rund 13.400 Schülerinnen und Schüler für eine Gemeinschaftsschule angemeldet – gut 3.000 mehr als im Vorjahr. Damit ist die Gemeinschaftsschule die einzige Schulart, die Schüler hinzugewinnt. Ein Grund für den Anstieg ist auch die wachsende Zahl an Gemeinschaftsschulen im ganzen Land: Ab dem kommenden Schuljahr gibt es bereits 271 Gemeinschaftsschulen im Südwesten.

Eltern würdigen individuelle Förderung in Gemeinschaftsschulen

„Immer mehr Eltern erkennen, wie gut die Lehrerinnen und Lehrer an Gemeinschaftsschulen auf die Begabungen und die Fähigkeiten der einzelnen Kinder eingehen und sie in ihrer Lernentwicklung fördern“, sagte Kultusminister Andreas Stoch.

Insgesamt sind die Schülerzahlen im Südwesten rückläufig: Landesweit wurden zum kommenden Schuljahr 85.258 Schülerinnen und Schüler für die Klassenstufe 5 angemeldet. Außer der Gemeinschaftsschule verlieren alle weiterführenden Schularten Schülerinnen und Schüler. Am stärksten ist der Rückgang bei den Haupt- und Werkrealschulen (7,4 Prozent), aber auch bei den Gymnasien (42,4 Prozent) und Realschulen gehen die Anmeldezahlen leicht zurück. „Das Gymnasium bleibt weiterhin die beliebteste Schulart im Land. Wir werden das Gymnasium und seine pädagogische Qualität weiter stärken“, sagte Stoch.

Bessere individuelle Förderung an Realschulen

Mit einem Anteil von 34,5 Prozent bei den Anmeldungen ist die Realschule weiter die zweitgrößte Schulart im Land. „Die Anmeldezahlen belegen die hohe Attraktivität der Realschulen. Damit die Realschulen besser mit der zunehmenden Heterogenität ihrer Schülerinnen und Schüler umgehen können, müssen wir deren pädagogische Konzepte weiterentwickeln“, betonte der Kultusminister. Schülerinnen und Schüler werden an den Realschulen künftig noch besser entsprechend ihrer Begabungen individuell gefördert. Dazu erhalten die Realschulen zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer. Außerdem soll es ab dem Schuljahr 2016/2017 auch an Realschulen möglich sein, am Ende der neunten Klasse einen Hauptschulabschluss zu machen.

Entscheidungen basieren auf Austausch zwischen Schule und Eltern

Der Entscheidung für eine weiterführende Schule ging in der Regel ein umfassender Austausch zwischen der Grundschule und den Eltern voraus. Dieser Dialog hat mit der Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung vor drei Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. „Grundschulen und Eltern melden uns zurück, dass die intensivere Beratung der Eltern zu einer neuen Gesprächskultur an den Schulen geführt hat“, erläuterte Minister Stoch. Auch eine aktuelle Untersuchung der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd belegt: Kinder und vor allem Mädchen profitieren vom Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung. „Für den Bildungserfolg der Kinder ist es wichtig, Leistungsdruck zu vermindern. Die Studie macht deutlich, dass wir mit dem Ausbau des beratenden Elterngesprächs im Zuge der Aufhebung der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung den richtigen Weg gegangen sind“, so Stoch.

Interaktive Zwischenbilanz: Wir machen den Bildungsaufbruch an unseren Schulen

Studie zum Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung

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