Technologiebeauftragter

Handlungsfelder zur Sicherung des Innovationsstandorts vorgestellt

Ein Produktionstechnologe in Ausbildung arbeitet an einem Simulator für die Bewegungseinheit eines Laser. (Foto: © dpa)

Der Technologiebeauftragte der Landesregierung, Wilhelm Bauer, hat sein Arbeitsprogramm mit neun Handlungsfeldern zur Verbesserung des Innovationssystems in Baden-Württemberg vorgestellt. Zu den geplanten Maßnahmen gehören eine „Innovationswerkstatt“ zur Stärkung der Innovationsfähigkeit des Mittelstands und eine Technologietransfer-Landkarte für mehr Transparenz.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und der Technologiebeauftragte der Landesregierung, Professor Dr.-Ing. Wilhelm Bauer, haben das kurz- und mittelfristig geplante Arbeitsprogramm des Technologiebeauftragten vorgestellt. Dieses basiert auf neun Handlungsfeldern, die Bauer als relevant für die Sicherung und Weiterentwicklung des Innovationsstandorts Baden-Württemberg identifiziert hat.

„Das Arbeitsprogramm von Prof. Bauer enthält Vorschläge zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Innovationen, zur Ausrichtung der Innovationsförderung, zur Stärkung des Technologietransfers und zur Weiterentwicklung technologiepolitischer Zielsetzungen für das Land“, so Ministerin Hoffmeister-Kraut.

Weiterentwicklung der Innovationsstrategie des Landes

Sie erinnerte in diesem Zusammenhang an die Herausforderungen, die das Land auch mit Hilfe von Impulsen des Technologiebeauftragten als unabhängigem Experten anpacken wolle. „Baden-Württemberg liegt mit seiner Innovationsfähigkeit zwar vorn, aber andere holen kontinuierlich auf. Zugleich ist es für den Mittelstand auch in Baden-Württemberg schwieriger geworden, bei Forschung und Entwicklung mit den großen Unternehmen Schritt zu halten. Wir müssen vor allem die Innovationskraft unseres starken Mittelstands weiter verbessern, um führende Innovationsregion in Europa zu bleiben“, sagte die Ministerin. Hinzu kämen Digitalisierung oder veränderte Mobilitätsformen als neue und zusätzliche Herausforderungen für das Innovationsgeschehen. Hoffmeister-Kraut: „Wir brauchen zudem eine klare Strategie, wie wir – neben unseren Stärken zum Beispiel im Bereich Automobil- oder Maschinenbau – mit wichtigen technologischen Zukunftsthemen umgehen, wenn wir sie nicht anderen überlassen wollen.“

Sie habe Prof. Bauer daher gebeten, auch die Innovationsstrategie des Landes weiterzuentwickeln, um herauszuarbeiten, wie Baden-Württemberg auch künftig technologie- und innovationspolitisch seinen Spitzenplatz verteidigen und weiter ausbauen könne. Sie rechne bis Anfang kommenden Jahres mit ersten Vorschlägen, mit denen die Landesregierung weiterarbeiten könne, so Hoffmeister-Kraut.

„Innovationswerkstatt Baden-Württemberg“

Der Technologiebeauftragte hat in seinem Arbeitsprogramm jedoch auch erste konkrete Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Innovations- und Technologietransfersystems entwickelt, die kurzfristig starten werden. Dies ist zum einen das Projekt „Innovationswerkstatt Baden-Württemberg“, für das vom Wirtschaftsministerium rund ein Million Euro bereitgestellt wird und das im September startet. Ministerin Hoffmeister-Kraut: „Mir war es sehr wichtig, dass wir mit unseren Projekten in die breite Fläche des Landes gehen. Und dass wir dabei nicht von einer Holschuld der Unternehmen ausgehen, sich über technologische Entwicklungen und deren Umsetzung zu informieren, sondern dass wir Unternehmen dort abholen, wo sie sich momentan befinden. Wir wollen also ‘Klinken putzen’ und leisten aufsuchende Hilfe.“

Das Projekt Innovationswerkstatt dient dazu, Unternehmen durch niederschwellige und ortsnahe Angebote für Innovationen aufzuschließen und sie mit geeigneten Partnern für Innovationskooperationen zusammenzubringen. Das Vorhaben wird modellhaft in den Pilotregionen Ostwürttemberg und Ortenau erprobt und im Hinblick auf eine landesweite Verbreitung evaluiert. Ein wesentliches Element des Projekts Innovationswerkstatt ist die Einrichtung von Pop-Up-Innovationslaboren, die auf Zeit an verschiedenen Standorten aufgebaut werden, um kleine und mittlere Unternehmen mit Themen des Innovationsmanagements und der Digitalisierung in Kontakt zu bringen.

Prof. Dr. Bauer dazu: „Im Rahmen des Projekts werden dezentrale und zeitlich begrenzte Lern- und Experimentierräume eingerichtet, in denen aktuelle Methoden und Werkzeuge des Innovationsmanagements vermittelt und erprobt werden. Damit werden die Unternehmen dazu befähigt, sich agil auf technologische Veränderungen einzustellen und die Chancen einer Wirtschaft 4.0 zu nutzen.“ Darüber hinaus sehe das Projekt vor, dass Experten Unternehmen ganz gezielt ansprächen, berieten und Innovationskooperationen mit geeigneten Partnern initiierten, so Bauer.

Technologietransferlandkarte

Die Ministerin hob als weitere Maßnahme, die der Technologiebeauftragte entwickle und die den Unternehmen in Kürze zur Verfügung stehe, eine Technologietransferlandkarte hervor. Hoffmeister-Kraut: „Die Technologietransferlandkarte dient dazu, angesichts eines Angebots von circa 1.500 Einrichtungen, die sich in Baden-Württemberg am Technologietransfer beteiligen, Transparenz gerade für kleine und mittelgroße Unternehmen herzustellen und ihnen den Zugang zu bestehenden Unterstützungsangeboten zu erleichtern. Denn gerade diese Vielzahl der verschiedenen Angebote macht es den Unternehmen oft schwer, die für sie passende Unterstützung zu finden.“

Prof. Bauer: „Die Karte wird einen Überblick über Einrichtungen, Themen und Transferformate in Baden-Württemberg geben. Bis Ende des Jahres wird ergänzend ein IT-gestützter Prozess aufgesetzt, der die Informationen stetig automatisiert aktualisiert und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.“

Mit Blick auf das gesamte von Prof. Bauer vorgestellte Paket betonte Ministerin Hoffmeister-Kraut, sie sei sicher, dass das Arbeitsprogramm wichtige Weichenstellungen für die künftige Technologie- und Innovationspolitik setzen könne.

Neun Handlungsfelder zur Verbesserung des Innovationssystems in Baden-Württemberg (PDF)

Bauer fordert steuerliche Forschungsförderung

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