Vernetzte Mobilität

Gewinner im Wettbewerb moveBW für digital gestützte Mobilität

Verkehrsminister Winfried Hermann (Foto: dpa)

Ein Konsortium aus sechs Unternehmen unter Führung der Robert Bosch GmbH hat den Wettbewerb moveBW gewonnen. Mit ihrem umfassenden Konzept für vernetzte Mobilität in der Metropolregion Stuttgart haben die Unternehmen die Jury überzeugt.

„Wir benötigen dringend innovative, verkehrsübergreifende Ideen zur Vernetzung der einzelnen Verkehrsträger. Wenn die Informationen entsprechend einfach abzurufen sind, werden sie auch in Anspruch genommen. Dafür hat das Gewinner-Konsortium ein zukunftsorientiertes Angebot erarbeitet, welches zum Beispiel Parkraummanagement und verkehrsübergreifende Navigation beinhaltet. Mit moveBW wird dieses Angebot nun in einem konkreten Projekt umgesetzt“, so Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Bekanntgabe des Gewinnerkonsortiums. Im kommenden Sommer startet die vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur mit rund zwei Millionen Euro geförderte Umsetzung. „Durch die Vernetzung vielfältiger Mobilitätslösungen können wir dem Autofahrer attraktive Alternativen bieten. Unser Mobilitätsassistent wird ihn dabei sicher zum Ziel begleiten und eine einheitliche Buchung und Abrechnung bieten. Das steigert die Akzeptanz und entlastet gleichzeitig die Ballungsräume“, ergänzt Dr.-Ing. Markus Heyn, Mitglied der Bosch-Geschäftsführung.

Am Ende von moveBW soll ein Mobilitätsassistent für die Metropolregion Stuttgart stehen, der mit Echtzeitdaten aus einer BigData-Plattform versorgt wird. Per App begleitet der Assistent VerkehrsteilnehmerInnen in Echtzeit auf intermodalen Reisen durch Stuttgart und Umgebung. Verschiedene Transportmittel wie ÖPNV, PKW oder geliehene E-Bikes werden hierbei berücksichtigt. Bei auftretenden Störungen oder Behinderungen (z.B. Verspätungen im ÖPNV oder Staus) schlägt die App gegebenenfalls bessere Alternativen vor. Dabei sollen die Nutzer nicht mehr für jedes Verkehrsmittel einzeln bezahlen, sondern am Monatsende eine einzige übersichtliche Mobilitätsrechnung erhalten, über die sie alle genutzten Mobilitätsangebote (inklusive Parken) abrechnen können. Mit dem Assistenten können AutofahrerInnen auch Parkplätze der Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg buchen. MoveBW soll damit einen wesentlichen Beitrag zum Umstieg vom PKW auf den ÖPNV und damit zur Verbesserung der Verkehrslage in der Metropolregion Stuttgart leisten.

Um den Mobilitätsassistenten mit den richtigen Informationen zu versorgen, organisiert das Konsortium ein komplexes Management von verschiedenen Verkehrsdaten etwa zur Staulage, zu Ticketpreisen oder zu freien Parkplätzen. Außerdem bietet das System die Voraussetzungen und eine Schnittstelle zur Unterstützung der für die Verkehrssteuerung zuständigen Stellen. Beispielsweise können Routenempfehlungen in den Assistenten eingespeist werden, die zur effektiven Verkehrslenkung beitragen. Das Ergebnis von moveBW wird der erste IT-basierte Mobilitätsservice sein, der Verkehr im öffentlichen Interesse lenkt und gleichzeitig mit einem schlüssigen Buchungskonzept die verschiedenen Verkehrsmittel sowie Park-and-Ride-Plätze berücksichtigt.

Die Ergebnisse vergangener Projekte wie etwa Stuttgart Services, aus dem die Polygo-Karte hervorgegangen ist, werden in moveBW aufgegriffen und weiterentwickelt. Dabei stellt moveBW eine offene Plattform zum Verkehrsmanagement dar: Weitere Fachleute von Mobilitätsinformationen sollen sich künftig beteiligen und damit das Angebot und den verkehrslenkenden Effekt stetig verbessern.

Wettbewerb moveBW

Vor rund einem Jahr startete das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur den Wettbewerb zur Mobilitätsinformation und Verkehrssteuerung Baden-Württemberg. Zehn Konsortien aus Großunternehmen, kleinen und mittelständischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen reichten ihre Konzeptvorschläge ein. Ein Beirat aus Verkehrsfachleuten der Landeshauptstadt Stuttgart und des Verbands Region Stuttgart sowie aus Wirtschaft und Wissenschaft wählte zusammen mit dem Ministerium vier besonders erfolgversprechende Konzepte aus. Diese Konsortien erarbeiteten daraufhin ausführliche Förderanträge, unter denen nun das Gewinnerprojekt ausgewählt wurde. 

Das Gewinnerprojekt wird von der Robert Bosch GmbH geleitet und zusammen mit namhaften Unternehmen im Bereich der urbanen Mobilität umgesetzt. Bosch erstellt dabei die zentrale Serviceplattform, die verkehrsträgerübergreifende Navigation sowie die Smartphone-App, über die der Mobilitätsassistent bedient wird. Die Unternehmensgruppe highQ aus Freiburg und Stuttgart bringt ihre Expertise aus den Bereichen e-Ticketing und dem Fahrgastmanagement ins Projekt ein. Mit der Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg ist ein ausgewiesenes Expertenteam für das Thema Park and Ride vertreten. Auch Unterstützung aus Nachbarländern ist gefragt: Die TraffiCon GmbH aus Salzburg ist im Projekt für die Routenplanung der VerkehrsteilnehmerInnen verantwortlich und nutzt dabei verkehrsträgerübergreifende Echtzeitdaten. Die ebenfalls aus Österreich stammende PRISMA Solutions GmbH entwickelt eine IT-basierte Lösung, um das Verkehrsmanagement in der Metropolregion Stuttgart zu digitalisieren und besser aufeinander abzustimmen. Die MRK Management Consultants aus München entwerfen ein Betreiberkonzept für moveBW. Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur fördert das Konsortium mit rund zwei Millionen Euro auf eineinhalb Jahre. Die beteiligten Unternehmen bringen fast die gleiche Summe an Eigenmitteln ein.

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