Verkehrserziehung

Gemeinsames Projekt für mehr Sicherheit auf dem Schulweg

Schülerlotse geht mit Schulkindern über Zebrastreifen

Mit dem Ziel für die Schulen hochwertige Radschulwegpläne zu erstellen, starten 40 Schulen in ein Modellprojekt. Mit einem internetbasieriten Planungswerkzeug können Schülerinnen und Schüler nicht nur einen sicheren Weg mit dem Fahrrad in die Schule planen, sondern auch auf Problem- und Gefahrenstellen auf ihrem Schulweg aufmerksam machen.

„Unfälle mit dem Rad auf dem Weg zur Schule sind leider keine Seltenheit für viele Schülerinnen und Schüler im Südwesten - landesweit ist pro Jahr von über 8.000  Unfällen auszugehen. „Die Landesregierung möchte die Schulen im Land dabei unterstützen, hochwertige Radschulwegpläne zu entwickeln, die für Eltern und Schüler den sichersten Weg zur Schule ausweisen. Mit einem neu entwickelten webbasierten Planungswerkzeug können sich Schülerinnen und Schüler selbst aktiv in die Erstellung der Radschulwegpläne ihrer Schule einbringen und damit zur Beseitigung von Gefahrenstellen beitragen“,” sagte der für das Geodatenwesen zuständige baden-württembergische Verbraucherminister Alexander Bonde am Montag (2. September) im Helmholtz-Gymnasium in Karlsruhe bei der Vorstellung des neuen Planungswerkzeugs WebGIS -Tool, einem webbasierten Geoinformationssystem.

40 Schulen starten im neuen Schuljahr ins Modellprojekt

Das Gymnasium ist eine von 40 Schulen in Baden-Württemberg, die zu Beginn des neuen Schuljahres im Pilotprojekt „Radschulwegplan“ für sichere Radschulwege starten. Innerhalb der Landesregierung haben sich die vier für Verkehr, Kultus, Inneres sowie Geoinformation zuständigen Landesministerien zusammengeschlossen, um im Rahmen des Landesbündnisses „„Pro Rad“” die Schulen und Kommunen im Land zu unterstützen. Praxispartner des Pilotprojektes ist die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW).

Das Planungswerkzeug WebGIS-Tool wurde vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) , einer dem Verbraucherministerium nachgeordneten Behörde, eigens entwickelt und soll im kommenden Schuljahr getestet werden. Während Gehschulwegpläne heute in der Regel zur Grundschul-Ausstattung gehören, steht man mit der Erstellung von Radschulwegplänen für die allgemein bildenden weiterführenden Schulen erst am Anfang eines Prozesses, der mit dem Aktionserlass „Sicherer Schulweg 2011/2012“ und dem Schulwegplan-Monitoring vom Juni 2012 in Baden-Württemberg angestoßen wurde und mit Unterstützung zahlreicher Partner und der Durchführung des Pilotprojekts „Radschulwegplan“ nun intensiviert werden soll.  

„„Mit dem neuen WebGIS -Tool wollen wir künftig die Erstellung der Radschulwegpläne erleichtern. Rad fahrende Schülerinnen und Schüler können mit Hilfe dieser Software auf sehr einfache Weise auf Problemstellen entlang ihrer täglich gefahrenen Radschulwege aufmerksam machen“,” so Bonde. „Neben der Empfehlung sicherer Radrouten für die Schulradler werden aus den Angaben der Schülerinnen und Schüler Empfehlungen für die Beseitigung von Problem- und Gefahrenstellen hergeleitet, die der jeweiligen Stadtverwaltung Hinweise für wichtige verkehrsplanerische Maßnahmen gibt. „So wird der Geographie- oder Gemeinschaftskunde-Unterricht um ein sehr praxisnahes Beispiel bereichert, indem kommunale planerische Aufgabenstellungen und kommunalpolitische Entscheidungen thematisiert werden“”, unterstrich Bonde. Mit den Angaben der Schülerinnen und Schüler werde zudem die Qualität der Radschulwegpläne auch im Hinblick auf die Akzeptanz der Routenempfehlungen deutlich verbessert, zeigte sich der Minister überzeugt.

Hintergrundinformationen

In den Sommerferien haben Spezialisten des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) letzte Hand an die Software und an das Verfahren angelegt. Das WebGIS-Tool steht mit Beginn des Schuljahres 2013/14 zusammen mit einem umfangreichen Paket an Informations- und Schulungsangeboten zu Testzwecken zunächst 40 Pilot-Schulen, überwiegend aus Mitgliedskommunen der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen, zur Erstellung ihrer Radschulwegpläne zur Verfügung.

Als Datengrundlagen werden Geobasisdaten des LGL genutzt, die den Schulen im Rahmen des Projekts auszugsweise kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.   Nach erfolgreicher Pilotphase kann allen Schulen und Verkehrsplanern in Baden-Württemberg ein sehr effektives Werkzeug für die Erstellung von Radschulwegplänen und für die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf Schulwegen an die Hand gegeben werden. Das webbasierte Verfahren wurde bereits im neuen Verkehrssicherheitskonzept Baden-Württemberg für die zukünftige Erstellung von Radschulwegplänen verankert und mit dem Verkehrspräventionspreis Baden-Württemberg ausgezeichnet.  

Mit Geoinformationssystemen (GIS) können raumbezogene Daten (Geodaten) erfasst, bearbeitet, analysiert und in Form von digitalen oder analogen Karten präsentiert werden. Geoinformationssysteme stellen ein hocheffizientes Instrumentarium für die Bearbeitung und Darstellung raumbezogener Informationen und die Beantwortung planerischer Fragestellung zur Verfügung.  

Im Rahmen des Modellprojekts „Radschulwegplan Bietigheim-Bissingen“ erfassten im Jahr 2011 über 900   Schülerinnen und Schüler der Ellentalgymnasien in Bietigheim-Bissingen im Geographie-Unterricht ihre tatsächlich gefahrenen Radschulwege über ein webbasiertes Geoinformationssystem (WebGIS), wiesen auf Problemstellen entlang der Radwege hin und lieferten wichtige Hinweise für die Verbesserung ihrer Schulwegsicherheit.  

Kennzeichen der WebGIS -Lösung für das Radschulwegprojekt Baden-Württemberg sind eine OpenSource -Softwarearchitektur, ein einfacher Onlinezugang über Internetbrowser, eine schülergerechte Benutzeroberfläche sowie ein Funktionenpaket, das Lehrern, Schülern, Eltern und Verkehrsbeauftragten die gemeinsame Entwicklung von (Rad-)Schulwegplänen und die zyklische Aktualisierung der Pläne erleichtert. Die dabei entstehenden Radschulwegedaten können in den Planungssystemen der Gemeinden z.B. für die Optimierung des Radverkehrswegenetzes unmittelbar weiterverwendet werden.   

Landesbündnis ProRad 

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