Nach bangen Minuten überschäumende Freude: In Baden-Württemberg wurde der WM-Sieg in den Städten bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Trotz der Menschenmassen in der Regel maßvoll, fand die Polizei. Und auf Jogi Löw wartet eine Überraschung.
Riesiger Jubel, Autokorsos und Böller - die Baden-Württemberger haben den WM-Sieg der Deutschen gegen Argentinien ausgiebig bis in die Morgenstunden gefeiert. „Wunderbar, die ganze Halle steht - wir sind Weltmeister“, freute sich am Sonntagabend ein Sprecher der ZF-Arena in Friedrichshafen am Bodensee, deren 3.500 Karten seit langem ausverkauft waren.
Die Feiern verliefen weitestgehend ohne Zwischenfälle. Lediglich in Mannheim wurde ein Fan bei einem Sturz vom Wasserturm schwer verletzt. Dort waren bei den Feiern zahlreiche Fans auf die Brüstung des Wahrzeichens der Stadt geklettert.
In der Landeshauptstadt Stuttgart sagte ein Polizist nach dem Sieg: „Die Stadt läuft voll.“ Mit Fahnen, Deutschlandtrikots und gold-glänzendem Pokal strömten 10.000 bis 20.000 Menschen gleich nach dem Spielende in die Innenstadt. Große Straßen wurden zur Feiermeile und für den Verkehr gesperrt.
In Karlsruhe, wo selbst ein heftiger Regenguss die Laune nicht trüben konnte, wurde das 1:0 in der Verlängerung „tüchtig gefeiert“. Allein dort fieberten an verschiedenen Plätzen an die 16.000 Menschen öffentlich mit. «Die Autos strömen von überall rein“, sagte eine Polizeisprecherin nach dem Finale. Ein Polizist, der die Personalien eines böllernden Fans aufnehmen wollte, erlitt eine Platzwunde. „Für die Massen, die unterwegs sind, ist es aber noch moderat“, meinte die Beamtin.
Auch auf dem Freiburger Strabag-Gelände waren die 13.500 Menschen „außer Rand und Band“. Der Veranstalter dort: „Jetzt wird gefeiert.“ In Mannheim waren rund 2000 Autos in einem Korso unterwegs, der zeitweise den Verkehr lahmlegte. Auch in Heidelberg feierten etwa 5.000 Fans - etwa 1.000 Autos zogen in einem Korso durch die Stadt.
Das spannende Finale war von mehreren zehntausend Baden-Württembergern bei verschiedenen Großveranstaltungen im Freien verfolgt worden. Allein im Fandorf Heilbronn, dem größten Public Viewing im Südwesten, sahen nach Angaben der Veranstalter rund 17.000 Fans das Spiel auf den Leinwänden - zunächst angespannt, dann aber mit lautem Jubel. Im Pforzheimer Enzauenpark verfolgten das Duell etwa 10.000 Menschen. Die Polizei war überall mit vielen zusätzlichen Beamten im Einsatz, damit WM-Partys und Autokorsos nicht ausuferten.
In Schönau im Schwarzwald (Landkreis Lörrach) ist man vor allem stolz auf den berühmten Sohn des Ortes: Dort hatte man sich fest auf den Sieg eingestellt - die Heimatstadt des Bundestrainers bereitet nach SWR-Informationen eine besondere Ehrung für Joachim Löw vor.
Kretschmann gratuliert Fußballnationalmannschaft und Trainer Löw zum WM-Titel
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dpa/lsw