Umweltminister Franz Untersteller hat in Kornwestheim die Landkreise Alb-Donau-Kreis, Biberach, Bodenseekreis, Freudenstadt, Reutlingen, Rottweil, Sigmaringen und Zollernalbkreis, die Städte Konstanz, Kornwestheim, Lörrach, Mengen, Ulm und Waiblingen sowie die Gemeinden Baienfurt, Karlsbad, Kißlegg und Meckenbeuren mit dem European Energy Award (eea) ausgezeichnet.
Franz Untersteller wies darauf hin, dass Baden-Württemberg alleine die drohende Erwärmung des Weltklimas zwar nicht aufhalten könne. „Als fortschrittsorientierte Industrienation müssen wir aber Vorbild sein und einen intelligenten, das heißt in erster Linie sparsamen, Umgang mit fossilen Brennstoffen pflegen“, betonte der Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. „Auch die Krise in der Ukraine zeigt, wie wichtig es für unseren Wohlstand ist, dass wir uns von Energieimporten unabhängiger machen.“
Um dies zu erreichen, müssten die Themen Klimaschutz und Energie in jedem Landkreis und in jeder Stadt und Gemeinde im Land so präsent sein wie in denjenigen Kommunen, die am European Energy Award teilnehmen, sagte Minister Untersteller. „Kommunale Projekte wirken direkt in die Bürgerschaft hinein. Daher haben wir die Vorbildwirkung der öffentlichen Hand ins Klimaschutzgesetz des Landes aufgenommen und deswegen unterstützen wir die Kommunen dabei, diese Vorbildfunktion auszufüllen.“
European Energy Award
Der European Energy Award (eea) ist ein europäisches Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, das der Energieeinsparung, der effizienten Nutzung von Energie und der Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien in Kommunen dient. Die Klimaschutzaktivitäten der Kommune werden hierbei erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft, um Potenziale des nachhaltigen Klimaschutzes identifizieren und nutzen zu können.
Das wichtigste Werkzeug des eea-Programms ist ein Maßnahmenkatalog, der die Bereiche Kommunale Liegenschaften, Ver- und Entsorgung, Mobilität, Entwicklungsplanung, interne Organisation und Kommunikation beinhaltet. Zudem bilden die teilnehmenden Städte, Gemeinden und Landkreise in ihrer Kommune ein Energie-Team, das bei der Umsetzung durch einen externen eea-Berater unterstützt wird.
Erfolge der kommunalen Energiearbeit werden nicht nur dokumentiert, sondern auch ausgezeichnet. Werden 50 Prozent der möglichen Punkte erreicht, erhalten Kommunen und Landkreise den European Energy Award. Werden 75 Prozent der maximal möglichen Punkte erreicht, erfolgt nach Bestätigung durch einen internationalen Auditor die Auszeichnung in Gold.
Insgesamt nehmen in Baden-Württemberg momentan 78 Städte und Gemeinden sowie fünfzehn Landkreise am „European Energy Award“ teil. Deutschlandweit sind es derzeit rund 260 Städte und Gemeinden sowie 30 Landkreise, europaweit etwa 1.100 Städte und Gemeinden.
AmEuropean Energy Award teilnehmende Kommunen mit bis zu 10.000 Einwohnern erhielten vom Umweltministerium einen Zuschuss von jeweils 8.000 Euro, Kommunen mit einer Größe von 10.000 bis 50.000 Einwohnern haben je 10.000 Euro und Städte mit über 50.000 Einwohnern haben einen Zuschuss von 12.000 Euro erhalten. Kommunen, die am eea teilnehmen, erhalten außerdem im Rahmen des Programms „Klimaschutz-Plus“ einen höheren Fördersatz für investive Maßnahmen.
Im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft berät die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH interessierte und teilnehmende Kommunen über den European Energy Award und gibt praktische Hilfestellung für das Zertifizierungsverfahren.