Baden-Württemberg wird den Entschließungsantrag Berlins zur Sicherung von „Jugend trainiert für Olympia“ und „Jugend trainiert für Paralympics“ als Mitantragsteller in den Bundesrat einbringen. Ziel: Der Bund soll weiter Mittel für die Schulwettbewerbe zur Verfügung stellen.
„Wir fordern die Bundesregierung auf, die finanziellen Zuwendungen für Jugend trainiert für Olympia und Jugend trainiert für Paralympics weiterhin in vollem Umfang zur Verfügung zu stellen und die geplante Kürzung zurückzunehmen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Anschluss an die Sitzung des Ministerrats. „Die Entscheidung der Bundesregierung wäre ein fatales Signal für den Sport an unseren Schulen. Zudem finden viele Kinder und Jugendliche durch diese Wettbewerbe den Zugang zum Sportverein. Hier zu streichen, wäre für den Sport, die Bildung und die Gesundheit unserer Kinder höchst problematisch“, ergänzte Kultusminister Andreas Stoch. Gerade Baden-Württemberg als maßgeblicher Akteur der Deutschen Schulsportstiftung wäre von den Plänen der Bundesregierung besonders getroffen.
Der Bundeshaushaltsplan für 2014 sieht vor, dass sich der Bund aus der Förderung der Bundesfinalwettbewerbe „Jugend trainiert für Olympia“ und „Jugend trainiert für Paralympics“ zurückzieht. In einem ersten Schritt ist für 2014 eine Halbierung der Fördermittel von 500.000 Euro auf 250.000 Euro für „Jugend trainiert für Olympia“ und von 200.000 Euro auf 100.000 Euro für „Jugend trainiert für Paralympics“ vorgesehen. Ab 2015 plant der Bund, komplett aus der Förderung der Schulwettbewerbe auszusteigen. Damit soll die Finanzierung der Anti-Doping-Agentur Nada sichergestellt werden.
„Die geplanten Kürzungen aus bloßen finanzpolitischen Gründen gefährden den Fortbestand der Bundesfinalveranstaltungen massiv und haben Auswirkungen auf den gesamten Wettbewerb“, betonte Stoch. Gegenwärtig würden durch den Vorstand der Deutschen Schulsportstiftung (DSSS), die Kultusministerkonferenz und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) große Anstrengungen im politischen Raum unternommen, um in den laufenden Haushaltsberatungen noch Veränderungen herbeizuführen.
Die große Bedeutung der Wettbewerbe zeige sich daran, so der Minister, dass in Baden-Württemberg im Schuljahr 2012/2013 auf den Kreis-, Regierungsbezirks- und Landesebenen insgesamt 138.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen hätten. Die Wettbewerbe bildeten einen wichtigen Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen Schule und Sport. Sie hätten sich zu einem kaum verzichtbaren Baustein für die Talentsichtung und -förderung der Vereine entwickelt, zumal die Mädchen und Jungen durch den Ausbau der Ganztagsschulen immer mehr Zeit in der Schule verbringen. „Gerade auf der Regional- und Kreisebene werden durch die Wettbewerbe Talente systematisch gesichtet und gewonnen. Viele heutige deutsche Weltmeister und Olympiasieger haben als Schülerin oder Schüler an diesem Wettbewerb teilgenommen. Auch die Vereine würden unter dieser Streichung deshalb erheblich leiden“, erklärte Sportminister Andreas Stoch.