Flüchtlinge

Bildungsbiografische Ersterfassung junger Flüchtlinge erfolgreich angelaufen

Grundschüler in Inklussionsklasse

Bereits nach einem Monat sind von rund 1.800 ankommenden Kindern und Jugendlichen im Registrierungszentrum Heidelberg Daten mit Relevanz für den künftigen Schulbesuch erfasst worden. „Wir wollen diesen Kindern und Jugendlichen möglichst schnell Zugang zu einem passgenauen Bildungsangebot verschaffen. Die bildungsbiografische Ersterfassung und die Potenzialanalyse sind dabei wichtige Verbesserungsschritte, mit denen Baden-Württemberg bundesweit eine Vorreiterrolle einnimmt“, erklärte Staatssekretärin Marion v. Wartenberg.

Die bildungsbiografische Ersterfassung zielt darauf ab, Schulverwaltung und Schulen durch zusätzliche Informationen besser bei der Verteilung und Aufnahme junger Flüchtlinge zu unterstützen. Seit Mitte Januar werden dazu im Registrierungszentrum Heidelberg von ankommenden Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter bis zu 20 Jahren Daten mit Relevanz für den künftigen Schulbesuch erfasst – darunter beispielsweise Informationen zu Sprachkenntnissen, zur Schreibfähigkeit, zur schulischen Vorbildung oder auch zu körperlichen Einschränkungen. Die Angaben werden von pädagogischen Fachkräften im Gespräch mit den jungen Flüchtlingen und ihren Familien in eine Datenbank eingetragen und können von dort durch Mitarbeiter der Schulverwaltung oder Schulleitungen künftig abgerufen werden.

„Die große Nachfrage nach diesem freiwilligen Angebot zeigt uns, welch hohen Stellenwert Bildung für diese Menschen hat. Unsere Mitarbeiter spüren hier auch viel Dankbarkeit“, erklärte Ministerialdirektor Manfred Stehle. Insgesamt neun Lehrerstellen stehen für die bildungsbiografische Ersterfassung zur Verfügung. Je nach Bedarf und Nachfrage können in Heidelberg an bis zu neun Arbeitsplätzen parallel Daten erfasst werden. „In Verbindung mit einer guten Organisation und durchdachten Abläufen schaffen wir bis zu 150 Kinder und Jugendliche pro Tag“, so Stehle weiter.

Sind die jungen Menschen in einer Vorbereitungsklasse oder VABO-Klasse angekommen, setzt als nächster Schritt die Potenzialanalyse an. In fünf Modulen werden verschiedene Kompetenzen, Fähigkeiten oder auch Interessen von Schülerinnen und Schüler ermittelt, um sie besser individuell fördern und ihren weiteren Bildungsweg möglichst passgenau planen zu können. Der erste Test-Baustein, der seit dem 22. Februar in 20 Vorbereitungsklassen im Land erprobt wird, soll kognitive Basiskompetenzen ermitteln – darunter beispielsweise die Merkfähigkeit, schlussfolgerndes Denken oder die Konzentrationsfähigkeit.

Der zweite Baustein, der zurzeit entwickelt und bis zum Sommer erprobt wird, zielt auf methodische Kompetenzen ab, wie etwa die Selbstorganisation oder die Planungs- und Problemlösungsfähigkeiten der jungen Menschen. Im dritten Baustein werden fachliche Kompetenzen erfasst, darunter Kenntnisse in Deutsch, Englisch oder Mathematik. Der vierte Baustein nimmt berufliche Kompetenzen in den Blick und soll beispielsweise zeigen, ob ein junger Mensch eher im technischen, sozialen oder kaufmännischen Bereich Interessen hat. Im fünften Baustein werden weitere informell erworbene Kompetenzen, Talente oder Interessen erfasst, die ebenfalls für den weiteren Bildungsweg von Bedeutung sein können.

Lehrerinnen und Lehrer können die einzelnen Module je nach Lernfortschritt flexibel und individuell einsetzen. Die Tests sind EDV-basiert und können bei Bedarf auch mehrmals wiederholt werden. Die notwendige technische Ausstattung ist an allen Schulen vorhanden, da ähnliche Potenzialanalysen bereits in den regulären Klassen eingesetzt werden.

„Mit dieser Potenzialanalyse für Flüchtlinge betreten wir Neuland und setzen bundesweit neue Standards“, erklärte Staatssekretärin v. Wartenberg zu dem Projekt, dessen Entwicklung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit zwei Millionen Euro gefördert wird. „Die Besonderheit ist, dass wir insbesondere die ersten Testbausteine praktisch sprachfrei und ohne kulturelle Barrieren konzipiert haben, um allen jungen Flüchtlingen gerecht werden zu können“, so v. Wartenberg.

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