Ausbildung

Gute Bilanz des Ausbildungsjahres 2015

Auszubildende in einer Berufsschule (Foto: © dpa)

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und die Partner des „Ausbildungsbündnisses Baden-Württemberg“ haben in einem Spitzengespräch eine Bilanz des Ausbildungsjahres 2015 gezogen und die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt diskutiert.

„Die Bilanz ist gut, aber es bleiben Herausforderungen bestehen“, betonte Ministerin Hoffmeister-Kraut in der Zusammenfassung der Zahlen. Im Jahr 2015 konnte der seit drei Jahren zu verzeichnende Rückgang bei der Zahl der neuen Ausbildungsverträge gestoppt werden. 73.821 neue Ausbildungsverträge zum 30. September bedeuteten ein Plus von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Ausbildungsmarkt ist weiterhin geprägt durch eine einerseits hohe Zahl von bei den Agenturen gemeldeten Bewerbern, die nicht den gewünschten Ausbildungsplatz gefunden haben (unversorgte 866, + 0,5 Prozent; sog. alternativ Verbliebene: 8.229, + 3,6 Prozent), und andererseits durch eine steigende Zahl von gemeldeten unbesetzten Ausbildungsstellen (6.131, + 3,9 Prozent). Aus der Addition von neuen Ausbildungsverträgen und nicht in Ausbildung eingemündeten Jugendlichen ergibt sich eine weiterhin große Nachfrage nach dualer Ausbildung in Höhe von 105.000 Jugendlichen.

Die Transparenz über den Verbleib der Bewerber hat sich verbessert. Die Zahl der „Unbekannt Verbliebenen” ist deutlich um über zehn Prozent gesunken.

Neue Rahmenbedingungen setzt die große Zahl an Flüchtlingen, die das Land 2015 erreichten, und von denen viele in einem für eine Ausbildung geeigneten Alter sind. Die Integration von Flüchtlingen in Ausbildung wird in den kommenden Jahren eine wichtige Aufgabe des Bündnisses sein. Mit einer gemeinsamen Erklärung, die sich an den zehn Punkten des Bündnisses orientiert, wurde das bestehende Bündnispapier mit Blick auf die Integration von Flüchtlingen in Ausbildung ergänzt und eine Task Force „Flüchtlinge in Ausbildung” eingesetzt.

Die von den Bündnispartnern konzipierte Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf in Baden-Württemberg wächst auf. Zu den vier Modellregionen des Schuljahrs 2014/15 Rems-Murr-Kreis, Ostalbkreis, Stadt Mannheim und Stadt Weinheim sind ab 2015/16 mit den Städten Heilbronn, Freiburg, Karlsruhe und Pforzheim sowie dem Zollernalb- und dem Enzkreis sechs weitere hinzugekommen.

Erfolge zeigen sich im neu entwickelten Bildungsgang AVdual für Jugendliche mit Förderbedarf. Erste Erkenntnisse sprechen dafür, dass hier eine deutlich höhere Übergangsquote in Ausbildung erreicht wurde als in den vergleichbaren Vorgänger-Bildungsgängen.

Stimmen der Partner aus dem Ausbildungsbündnis

„Die neue Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die duale Ausbildung zu stärken. Sie sichert den dringend benötigten Fachkräftebedarf unserer heimischen Wirtschaft. Die duale Ausbildung ermöglicht auf der anderen Seite den Jugendlichen – auch jenen mit Fluchthintergrund – gesellschaftliche Teilhabe und ermöglicht Chancen für ihre Zukunft. Gemeinsam mit den Partnern setzen wir daher auf eine erfolgreiche Fortsetzung des Ausbildungsbündnisses und möchten in diesem Rahmen auch neue Akzente setzen“, sagte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

„Wir wollen allen motivierten und leistungsbereiten Jugendlichen die Chance auf eine Ausbildung ermöglichen. Den Absolventen allgemein bildender Schulen ebenso wie den Jugendlichen mit einer Zuwanderungsbiografie. Wenn wir diese Potenziale erschließen, sichern wir zugleich den Fachkräftenachwuchs. Dafür stärken wir etwa die Berufsorientierung an den Schulen und setzen uns gemeinsam mit unseren Partner aus der Wirtschaft für ein stabiles wohnortnahes Berufsschulangebot ein“, erklärte Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann.

„Mit 2,6 Prozent Jugendarbeitslosigkeit liegen wir deutschlandweit ganz vorne. Dennoch gelingt vielen Jugendlichen noch nicht der direkte Übergang von der Schule in die duale Ausbildung. Wenn es uns gelingt, die Berufsorientierung in den Lehrplan zu integrieren und die Tandems aus Berufsberatung und Lehrenden schnell auszubauen, können wir beim Thema Berufsorientierung eine Vorreiterrolle im Bund einnehmen“, so Christian Rauch, Leiter der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit:

„Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt betrifft auch das Ausbildungsbündnis. In der Wirtschaft 4.0 verändern sich die Ausbildungsinhalte und damit auch die Qualifikationsanforderungen. Unternehmen und Berufsschulen als ihre dualen Partner müssen sich dieser Aufgabe stellen. Doch ohne die nötige Anzahl an technischen Lehrkräften wie auch einen Breitbandanschluss für alle Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe geht es nicht“, sagte Rainer Reichold, Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstags.

„Das Bündnis hat im November die notwendigen Weichenstellungen zur erfolgreichen Integration von Geflüchteten gestellt. Jetzt kommt es darauf an, die vorgesehenen Strukturen wie das regionale Übergangsmanagement mit Förderung des Landes flächendeckend auszubauen und in allen Städten und Kreisen Jugendberufsagenturen einzurichten. Die Gewerkschaften erwarten von der Landesregierung den schnellen Beginn der Verhandlungen zu einem Ausbildungs- und Beschäftigungspakt. Die Gewerkschaften teilen die Auffassung der Regierungskoalition, dass in den nächsten Jahren 50.000 zusätzliche Ausbildungsplätze und 100.000 qualifizierte Beschäftigungsmöglichkeiten erforderlich sind, um die Geflüchteten erfolgreich in Ausbildung und Arbeit integrieren zu können“, erklärte Gabriele Frenzer-Wolf, stellvertretende DGB-Bezirksvorsitzende.

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