Strassenbau

Baustellentour 2016 im Regierungsbezirk Stuttgart

Baustelle an einer neuen Landstraße (Bild: © dpa)

Verkehrsminister Winfried Hermann informierte sich heute vor Ort mit Regierungspräsident Wolfgang Reimer über verschiedene Baustellen im Regierungsbezirk Stuttgart. Ziele auf der Tour waren Straßenbaustellen in den Landkreisen Böblingen, Ludwigsburg sowie Heilbronn. Dabei konnten geplante und sich im Bau befindliche Maßnahmen mit einem Volumen von über 280 Millionen Euro besichtigt werden.

„Straßenaus- und -neubau, Tunnel- und Brückensanierung – wir haben uns ganz verschiedenartige Bauprojekte des Regierungspräsidiums Stuttgart vor Ort angesehen. Die Sanierung und Ertüchtigung von Tunneln, Brücken und Straßen bei laufendem Verkehr ist eine gewaltige Herausforderung. Das Regierungspräsidium Stuttgart stemmt diese Aufgabe bravourös. Es geht um die Sicherung von Mobilität im Zeichen der Nachhaltigkeit“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann und betonte: „Jedes Jahr setzt die Straßenbauverwaltung im Regierungsbezirk Stuttgart etliche hundert, sehr unterschiedliche und technisch höchst anspruchsvolle Projekte um. Es freut mich, dass ich heute einen informativen Einblick in die Arbeit der Straßenbauverwaltung bekommen konnte.“

„Mit Hochdruck ertüchtigen und erneuern wir die Infrastruktur in unserem RP Bezirk. Dabei wurden im vergangenen Jahr über 400 Millionen Euro für Investitionen in diesem Bereich ausgegeben. Erfreulicherweise bekommen wir vom Bund mehr Mittel für Erhalt, Sanierung und auch für Ausbau überlasteter Straßen. Derzeit betreuen wir rund 800 Einzelprojekte sowie rund 250 Kleinmaßnahmen im Regierungsbezirk. Ich freue mich, Ihnen heute einen kleinen Teil davon zeigen zu können“, sagte Regierungspräsident Wolfgang Reimer und fügte hinzu: „Die Belastung unserer Mitarbeiter bei der derzeitigen Personaldecke sowie den großen zu verbauenden Summen ist immens. Die vom Landtag auf Initiative von Verkehrsminister Winfried Hermann bewilligten zusätzlichen Stellen helfen uns sehr. Vielen Dank für die Bereitschaft, die Straßenbauverwaltung personell zu stärken.“

In einer straff organisierten Baustellentour, die diesmal aus terminlichen Gründen auf einen Nachmittag beschränkt war, wurden folgende Baumaßnahmen besichtigt:

  • A 81 Sanierung Engelbergtunnel
  • A 6, Ausbau westlich AK Weinsberg
    - Stand 6-streifiger Ausbau (ÖPP-Projekt)
    - Neckartalübergang
  • L 1106 Spatenstich Ortsumfahrung Nordhausen- Neubaumaßnahme

A 81 Sanierung Engelbergtunnel

Der Engelbergtunnel im Zuge der A 81 unmittelbar nördlich des Leonberger Dreiecks bei Stuttgart muss baulich und betriebstechnisch ertüchtigt werden. Seit der Fertigstellung des Tunnels 1999 sind Schädigungen und Deformationen der Tunnelkonstruktion im Bereich des anhydritführenden Gesteins aufgetreten. 

Die betriebstechnische Ertüchtigung wird erforderlich infolge der deutlichen Erhöhung des Sicherheitsniveaus von Tunneln angesichts aktueller Vorschriften. Um die Maßnahme im Hinblick auf Bauzeit, Bauablauf und auf die angestrebte Minimierung der Verkehrseingriffe zu optimieren, sollen die bauliche und die betriebstechnische Ertüchtigung gemeinsam durchgeführt werden.

Der Baubeginn der Hauptbaumaßnahme ist für Mitte 2018 geplant. Die Bauzeit beträgt circa fünf Jahre. Die Baukosten betragen circa 110 Millionen Euro. Kostenträger ist der Bund.

Die Planung sieht vor, dass während der gesamten Bauzeit am Tag weiterhin die im Bestand vorhandenen drei Fahrastreifen je Fahrtrichtung – in der breite eingeschränkt- dem Verkehr zur Verfügung stehen. In der verkehrsarmen Zeit (nachts und am Wochenende) werden zeitweise einzelne Fahrstreifen entzogen. Die Maßnahme soll zudem im Mehrschichtbetrieb in Tag- und Nachtarbeit umgesetzt werden.

Bis zum Beginn der Hauptbaumaßnahme müssen verschiedene, sehr umfangreiche Vorabmaßnahmen mit zusätzlichen Baukosten von circa 20 Millionen Euro durchgeführt werden. Diese dienen zum einen der Verbesserung der Flucht- und Rettungssituation und zum anderen der Gewährleistung der Baufreiheit und Verkehrsführung. Derzeit ist die Erweiterung des Betriebsgebäudes am nördlichen Tunnelportal im Bau. Ab 2017 sind dann ein Umbau der Betriebstechnik und die Erneuerung der Verkehrstechnik geplant. Für die Vorabmaßnahmen sind keine größeren Verkehrseingriffe notwendig.

Der Tunnel hat aufgrund seiner zentralen Lage im Verknüpfungsbereich der A 8 und der A 81 eine sehr große Bedeutung hinsichtlich der Verbindungsfunktion des süddeutschen Raumes mit nord-südlicher und ost-westlicher Ausrichtung. Außerdem ist der Tunnel von herausragender Bedeutung für den Großraum Stuttgart, da die A 8 und A 81 die einzige leistungsfähige Umfahrung von Stuttgart bilden. Im Jahr 2015 lag die Verkehrsbelastung bei circa 110.000 Kfz/24h mit einem  Schwerverkehrsanteil von circa 17 Prozent. Für die nächsten Jahre ist mit einem weiteren Zuwachs der Verkehrsbelastung zu rechnen.

A 6 Ausbau westlich AK Weinsberg

Die BAB A 6 zwischen Wiesloch/Rauenberg und dem Autobahnkreuz Weinsberg soll sechsstreifig ausgebaut werden.

Dieses Projekt umfasst unter anderem auch mehrere Brückenneubauten, insbesondere den Neckartalübergang bei Heilbronn/Neckarsulm.

Das Gesamtbauwerk „Neckartalübergang“ besteht derzeit aus insgesamt 4 unmittelbar hintereinander angeordneten Einzelbauwerken mit einer Gesamtlänge von 1.326 Meter und einer Brückenfläche von insgesamt circa 40.000 m². Diese vier aus dem Jahr 1967 stammenden Einzelbauwerke der Brückenklasse 60 weisen erhebliche bauart- und altersbedingte Schäden und Mängel auf. In den letzten Jahren mussten an dem Brückenzug immer wieder umfangreiche und kostenintensive Erhaltungsarbeiten durchgeführt werden. Die Bauwerke entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik und sind aufgrund verschiedener Defizite nicht mehr zukunftsfähig. Eine Behebung dieser Defizite durch eine Ertüchtigung ist aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr sinnvoll. Vor diesem Hintergrund ist eine Erneuerung (Ersatzneubau) des gesamten Brückenzuges notwendig.

Der Ersatzneubau des gesamten Brückenzugs Neckartalübergang wird an der gleichen Stelle wie die bestehende Brücke errichtet. Der Brückenzug wird aber zukünftig nur noch aus zwei Einzelbauwerken bestehen. Die zukünftige Brückenfläche beträgt insgesamt circa 56.000 m² und damit erheblich mehr als bislang. Die Überbauten können somit zukünftig drei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung sowie nunmehr auch einen Standstreifen aufnehmen.

Die Hauptbautätigkeiten für den Neubau beginnen ab Frühjahr 2017. Die Gesamtbauzeit beträgt voraussichtlich 66 Monate, so dass mit der Fertigstellung circa Mitte 2022 gerechnet wird. Die Kosten für den Neubau des Neckartalübergangs belaufen sich auf rund 170 Millionen Euro.

L1106 Spatenstich Neubau Ortsumfahrung Nordhausen

Die  L 1106 führt derzeit von Brackenheim/Dürrenzimmern durch die Ortslage von Nordhausen (Gemeinde Nordheim; Landkreis Heilbronn) über die Zabergäu-/ Waldenser-/ Oststraße und weiter in Richtung Nordheim – HN/Klingenberg bis zur B 27. Die L 1106 bündelt einerseits den Verkehr aus dem Zabergäu und andererseits den Verkehr südlich von Brackenheim (Bietigheim-Bissingen/Mühlacker) in den Heilbronner Raum. Übergeordnet dient die L 1106 auch als Zubringer zur A 6, Anschlussstelle Bad Rappenau bzw. Heilbronn/Untereisesheim.

Die planfestgestellte Ortsumgehungstrasse von Nordhausen im Zuge der L 1106 mit den entsprechenden Anschlüssen und Bauwerken soll die Ortslage von Nordhausen wirkungsvoll vom Durchgangsverkehr entlasten. Die Umgehungsstraße ersetzt dabei künftig die in Teilen rückzubauende bzw. abzustufende L 1106 alt.

Im Jahr 2010 wurden 11.050 Kfz/Tag in der Ortsdurchfahrt Nordhausen gezählt. Die Prognoseverkehrsmenge für das Jahr 2020 beträgt auf der Ortsumfahrung 11.800 Kfz/d und in der OD nur noch rund 1.900 Kfz/d. Die Entlastungswirkung beträgt somit rund 85 Prozent.

Die Trassenführung für die Ortsumfahrung Nordhausen ist seit 2009 planfestgestellt. Die Kosten betragen circa 4,4 Millionen Euro. Mit der Fertigstellung rechnet das Regierungspräsidium bis Frühjahr 2018.

Wegen der erheblichen Entlastungswirkung für die ehemals selbständige Gemeinde Nordhausen und dem damit verbundenen großen öffentlichen Interesse am raschen Baubeginn wird der Besuch der Baustelle verbunden mit einem feierlichen Spatenstich, zu dem die Öffentlichkeit ebenfalls eingeladen ist.

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