Radverkehrsförderung

Baden-Württemberg wird fahrradfreundlicher

Zwei Fahrradfahrer fahren durch die sommerlichen Weinberge bei Stuttgart (Bild: © Tourismus Marketing BW).

„Radverkehr ist stadtverträgliche Mobilität und kann einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Verkehrspolitik leisten“, sagte Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur, bei der Vorstellung seiner Radverkehrspolitik 2014.

Langfristiges Ziel sei ein landesweiter Radverkehrsanteil von 20 Prozent. So stehen über 150 neue Radverkehrsprojekte im Land an, ein RadNETZ wird auf den Weg gebracht und die Initiative RadKULTUR fortgesetzt. „Eine fahrradfreundliche Mobilitätskultur zu schaffen, ist eine langfristige Aufgabe“, betonte Hermann, „wir müssen dafür geeignete und sichere Angebote schaffen und das Image des Radfahrens stetig verbessern.“

Für kommunale Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur wurden die Fördermittel 2014 von 10 auf 15 Millionen Euro erhöht. Schon im bisherigen Förderprogramm waren über 100 Vorhaben kommunaler Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur enthalten. Davon konnten 24 Vorhaben bereits im Jahr 2013 fertiggestellt werden. Diese umfassen eine Gesamtlänge von rund 25 Kilometern. Über 130 Vorhaben von Landkreisen, Städten und Gemeinden werden in diesem Jahr neu in das Programm aufgenommen. Die Bewilligung erfolgt schrittweise nach der Antragsprüfung. Dazu zählen unterschiedlichste Maßnahmen: Radwege und Gehwege, Schutzstreifen und Radfahrstreifen sowie Fahrradstraßen, Fahrradabstellanlagen und Beschilderung. Die Nachfrage bei den Kommunen war noch deutlich größer. Sie sind die wichtigsten Partner der Radverkehrsförderung, da 80 Prozent aller Radwege in der Zuständigkeit der Städte, Gemeinden und Landkreise liegen. Verkehrsminister Hermann zog insgesamt eine positive Bilanz zur Zusammenarbeit: „Bei uns melden sich immer mehr Städte und Gemeinden, auch kleinere, die den Radverkehr systematischer als bisher fördern wollen.“Für Radwege an Landesstraßen stehen 2014 insgesamt 5 Millionen Euro bereit. Im vergangenen Jahr konnten 31 Radwegeprojekte mit einer Gesamtlänge von rund 24 Kilometern realisiert werden. Weitere 11 Vorhaben mit einer Gesamtlänge von rund 15 Kilometern sind derzeit im Bau. 2014 sollen 22 zusätzliche Vorhaben begonnen werden.

2013 wurden an Bundesstraßen 20 Radwegeprojekte mit einer Gesamtlänge von rund 23 Kilometer gebaut. Die Kosten, die durch den Bund finanziert werden, haben rund 7 Millionen Euro betragen. Für 2014 sind derzeit 6 Radwegeprojekte mit einer Gesamtlänge von rund 13 Kilometer im Bau. Die Kosten sind mit rund 5 Millionen Euro veranschlagt.

Flächendeckendes und durchgängiges Radverkehrsnetz

Neben dem Infrastrukturausbau wird derzeit gemeinsam mit den Kommunen das RadNETZ Baden-Württemberg entwickelt. Ziel ist es, die Lücken der bestehenden Radverkehrsinfrastruktur zu schließen und ein flächendeckendes, durchgängiges Radverkehrsnetz zu schaffen, das landesweit alle Ober- und Mittelzentren mit alltagstauglichen Radrouten anbindet und das einheitlich beschildert ist. Darüber hinaus werden auch die Landesradfernwege in das RadNETZ integriert. „Mit dem RadNETZ Baden-Württemberg wollen wir gemeinsam mit den Landkreisen sowie den Städten und Gemeinden einen neuen Akzent setzen und die Infrastruktur damit systematisch und bedarfsorientiert verbessern“, betonte Hermann.

Im Bereich Kommunikation unterstützt das Land in diesem Jahr wieder zwei neue Modellkommunen. Ludwigsburg und Schwäbisch Gmünd sind die neuen RadKULTUR-Städte 2014. Dort sowie im ganzen Land dürfen sich BürgerInnen wieder auf ein vielfältiges Programm mit abwechslungsreichen Mitmachaktionen freuen. Bei der Initiative RadKULTUR arbeitet das Land eng mit dem kommunalen Netzwerk, der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW), zusammen. Bereits 2012 und 2013 waren mit Lörrach, Mannheim, Tübingen, Heidelberg und Filderstadt große Modellkommunen am Start.

Immer mehr Menschens steigen auf das Rad um

Insgesamt fällt die Radverkehrsförderung von Land und Kommunen auf einen fruchtbaren Boden. Verkehrsminister Hermann verwies auf Zahlen des Fahrrad-Monitor Deutschland 2013, wonach sich bundesweit 82 Prozent der Bevölkerung mehr kommunale Radverkehrsförderung wünschen. Bereits 80 Prozent der Bevölkerung hat ein Fahrrad – und immer mehr nutzen es auch regelmäßig. Auch auf der konzeptionellen Ebene sind immer mehr BürgerInnen engagiert – so haben mehr als 2.000 BürgerInnen per Fragebogen ihre Wünsche zum Landesradverkehrsplans eingereicht. „Wir sind begeistert von dem Engagement und der Fachkunde der BürgerInnen. Dies hilft uns unsere Planungen noch besser auf die Bedürfnisse der Baden-WürttembergerInnen auszurichten.“ erläuterte Minister Hermann. „Der Radverkehr tut den Menschen gut. Radfahren ist Bewegung an der frischen Luft und fördert die Gesundheit. Die gesamte Bevölkerung profitiert von den geringen Luft- und Lärmbelastungen des Radverkehrs und der Klimafreundlichkeit.“

Ministerium für Verkehr und Infrastruktur: Rad und Fuß

Radkultur BW

Fahrradland BW

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