Baden-Württemberg Stiftung

29 Millionen Euro für Forschung, Bildung, Gesellschaft und Kultur

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)

Der Aufsichtsrat der Baden-Württemberg Stiftung hat neue Programme für das Jahr 2017 beschlossen. Die Stiftung legt unter anderem Schwerpunkte auf lebenswissenschaftliche Forschungsprojekte, die Unterstützung bedrohter Wissenschaftler und die Resozialisierung jugendlicher Straftäter.

Der Aufsichtsrat der Baden-Württemberg Stiftung hat unter Vorsitz von Ministerpräsident Winfried Kretschmann Programme für das Wirtschaftsjahr 2017 beschlossen. Zunächst fließen in einer ersten Tranche 29 Millionen Euro sowohl in neue Projekte als auch in bestehende Programme aus den drei Bereichen Forschung, Bildung sowie Gesellschaft und Kultur. Insgesamt stehen für das Jahr 2017 40 Millionen Euro, inklusive des Budgets der Stiftung Kinderland, zur Verfügung. Über weitere Projektmittel wird im Frühjahr 2017 entschieden werden.

Stiftung setzt wichtige Impulse für die Zukunft Baden-Württembergs

„Mit der neuen Agenda setzt die Baden-Württemberg Stiftung 2017 wichtige Impulse für die Zukunft Baden-Württembergs“, erklärt Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der als Vorsitzender des Aufsichtsrats bestätigt wurde. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Schwarz ergänzt: „Im kommenden Jahr führen wir zum einen auf Kontinuität basierende Programme, wie das Baden-Württemberg-Stipendium, fort und setzen andererseits aber auch neue Schwerpunkte. Angesichts der sich wandelnden gesellschaftlichen Herausforderungen legen wir einen Schwerpunkt auf die medizinische Forschung und starten ebenso ein Programm für die Reintegration jugendlicher Straftäter. Und wir reagieren auf die zunehmende Bedrohung von Wissenschaftlern in Krisenländern mit einem speziellen Scholar Rescue Fund in Zusammenarbeit mit dem Institute of International Education.”

„Mit den beiden zukunftsweisenden Forschungsprogrammen ‚Wirkstoffforschung‘ und ‚Mikrosystemtechnik für die medizinische Diagnostik‘, die jeweils 4,8 Millionen Euro erhalten, und der Unterstützung des ‚Scholar Rescue Fund‘ beweist die Stiftung erneut ihre schnelle Reaktionsfähigkeit auf hoch aktuelle Themen“, erklärt der zweite stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Wolfgang Reinhart.

Die Stiftung wird zudem ihr Engagement für Kunst und Kultur sowie die MINT- und Nachhaltigkeitsbildung von Kindern und Jugendlichen fortführen. Christoph Dahl, der für weitere vier Jahre zum Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung bestellt wurde, gibt einen Ausblick: „Auch in Zukunft werden wir mit gezielten Initiativen die Wettbewerbsfähigkeit des Landes erhalten und verbessern. Wir werden die digitale Transformation, also den Veränderungsprozess durch digitale Technologien, begleiten; wir werden uns den Themen ‚Integration‘, ‚Intelligente Mobilität‘, ‚Nachhaltiges Wirtschaften und Energie‘ sowie im Bildungsbereich der Bekämpfung des Populismus widmen.“

Erfolgreiche Anlagestrategie sorgt für stabile Ausschüttungen 

Die Baden-Württemberg Stiftung verwaltet ein Vermögen von 2,3 Milliarden Euro und zählt damit zu den größten Stiftungen in Deutschland. Trotz  weiter gesunkener Zinsen konnten die Ertragsziele für das laufende Jahr leicht übertroffen werden. „Dank der erfolgreichen Anlagestrategie können wir auch für 2017 ein Projektvolumen von mehr als 40 Millionen Euro zur Verfügung stellen”, sagt der für den Vermögensbereich zuständige Geschäftsführer Walter Leibold.

Forschung

Die Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen weit verbreitete „Volksleiden“ wie auch extrem seltene Krankheiten ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Auch die Zunahme von Resistenzen diverser Erreger gegen gängige Antibiotika belegt den Bedarf an der Erforschung neuer und verbesserter Wirkstoffe. Die medizinische Wirkstoffforschung hat in Baden-Württemberg eine breite Basis und arbeitet auch im internationalen Vergleich sehr erfolgreich. Um die bestehenden Kompetenzen weiter auszubauen und diesen Forschungsbereich voran zu treiben, legt die Stiftung das neue Programm „Wirkstoffforschung“ auf. Hierfür stellt der Aufsichtsrat 4,8 Millionen Euro zur Verfügung. Ebenfalls 4,8 Millionen Euro wurden für das neue Forschungsprogramm „Mikrosystemtechnik für die medizinische Diagnostik“ bewilligt, um die Entwicklung neuer Methoden und Techniken der In-vitro-Diagnostik zu fördern und besonders interdisziplinäre Forschungsansätze voranzubringen. In-vitro-Diagnostik wird benötigt, um Blut-, Urin- oder Gewebeproben eines Patienten zu untersuchen. Hier werden zukünftig schnellere, kostengünstigere oder auch ganz neue medizinische Diagnoseverfahren benötigt.

Bildung

Politische Verfolgung und Flucht vor Krieg betrifft auch Personen aus dem akademischen Bereich. Die Baden-Württemberg Stiftung hält die Freiheit von Lehre und Forschung und von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für ein hohes Gut und unterstützt deshalb den „Scholar Rescue Fund“. Das Programm gewährt bereits seit mehr als zehn Jahren verfolgten, besonders qualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern finanzielle Unterstützung und vermittelt ihnen adäquate Arbeitsplätze. Mit den Mitteln der Baden-Württemberg Stiftung sollen gefährdete oder bereits geflüchtete Personen an baden-württembergische Hochschulen oder außeruniversitäre Forschungseinrichtungen vermittelt werden. In Ko-Finanzierung mit dem „Institute of International Education“ (IIE) stellt die Stiftung 500.000 Euro für das Programm „Bedrohte Wissenschaftler/innen – Scholar Rescue Fund“ zur Verfügung. Weitere 5,5 Millionen Euro kommen dem Baden-Württemberg-STIPENDIUM zugute, das den internationalen Austausch junger Menschen fördert. Mit mehr als 1.400 Stipendiaten pro Jahr, die entweder nach Baden-Württemberg kommen oder aber von hier aus ins Ausland streben, ist das Stipendienprogramm eines der größten in Deutschland.

Gesellschaftlicher Wandel & Kultur, Soziale Verantwortung 

Im Rahmen des neu geschaffenen Aktionsprogramms zugunsten jugendlicher Straftäter, das mit 1,5 Millionen Euro dotiert ist, sollen straffällige Jugendliche und junge Gefangene angesprochen werden, die mit herkömmlichen Vollzugsmaßnahmen (z.B. Bildung und Ausbildung) schwer erreicht werden und außerdem erhebliche psychische Auffälligkeiten und dissoziales Verhalten aufweisen. Durch sinnvolle Freizeitgestaltung, Bindung an externe Personen und Theaterpädagogik soll das konfliktfreie Zusammenleben gefördert und soziales Lernen in der Gruppe unterstützt werden. Ehrenamtliche Paten sollen die jungen Menschen nach der Haftentlassung begleiten.

Der Kunstfonds der Baden-Württemberg Stiftung, mit dem kleinere und mittlere innovative Kulturprojekte unterstützt werden, wird für 2017 mit 1,85 Millionen Euro ausgestattet.  

Beschlüsse der Aufsichtsratssitzung der Baden-Württemberg Stiftung vom 8. November 2016 (PDF)

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Quelle:

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